Q-Day

Palo Alto-Chef warnt: Quantencomputer als Waffe bis 2029

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Der CEO von Palo Alto Networks rechnet damit, dass feindliche Staaten bereits in vier Jahren über funktionierende Quantencomputer verfügen könnten. Die meisten Sicherheitsgeräte müssten dann ausgetauscht werden.

Nikesh Arora, Chief Executive Officer von Palo Alto Networks, hat während der Bilanzpressekonferenz für das erste Quartal 2026 eine interessante Prognose abgegeben: Bereits 2029 oder möglicherweise früher könnten feindlich gesinnte Nationalstaaten über einsatzfähige Quantencomputer verfügen. Die Folge wäre eine massive Sicherheitslücke, da diese Systeme in der Lage wären, herkömmliche Verschlüsselungen in kürzester Zeit zu knacken.

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Quantum-sichere Produkte als Geschäftsmodell

Aroras Aussage kommt nicht von ungefähr. Als Hersteller von Sicherheitslösungen würde Palo Alto Networks von einem quanteninduzierten Austauschzyklus erheblich profitieren. Der CEO machte keinen Hehl daraus, dass sein Unternehmen bereits an einer vollständigen Produktpalette quantensicherer Lösungen arbeitet.

CTO Lee Klarich bestätigte eine deutlich gestiegene Nachfrage: In den vergangenen sechs bis neun Monaten habe man eine signifikante Zunahme bei Kundenanfragen zum Thema Quantensicherheit beobachtet. Die Dringlichkeit sei spürbar gestiegen.

Arora verglich das Marktpotenzial der Quantensicherheit sogar mit dem aktuellen KI-Boom: “Aus unserer Sicht werden KI und Quantentechnologie deutlich mehr Datenverkehr erzeugen. Je mehr Bits im Umlauf sind, desto mehr müssen überprüft werden – der Bedarf an Inspektionstechnologien wird nicht verschwinden.”

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Die Bedrohung

Die Rechenleistung von Quantencomputern könnte in Zukunft die Grundlagen moderner Verschlüsselung obsolet machen. Experten warnen vor einem “Q-Day”, an dem heutige Sicherheitsstandards kollabieren. Quantencomputer funktionieren nach völlig anderen Prinzipien als klassische Computer. Während herkömmliche Systeme mit Bits arbeiten, die entweder 0 oder 1 sind, nutzen Quantencomputer sogenannte Qubits, die dank Quantenüberlagerung beide Zustände gleichzeitig einnehmen können. Diese Eigenschaft ermöglicht es Quantencomputern, bestimmte Berechnungen exponentiell schneller durchzuführen.

Verschlüsselungsverfahren, die heute als sicher gelten, basieren auf mathematischen Problemen, deren Lösung klassische Computer Jahrtausende kosten würde. Ein ausreichend leistungsfähiger Quantencomputer könnte diese Aufgaben in Stunden oder sogar Minuten bewältigen.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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