Microsoft stattet seine Collaboration-Plattform mit einem Schutzmechanismus gegen unerwünschte Bildschirmaufnahmen aus. Das Feature richtet sich an Premium-Abonnenten und soll sensible Meeting-Inhalte besser absichern.
Nachdem der Redmonder Konzern die Funktion bereits im Mai dieses Jahres vorgestellt hatte, erfolgt die tatsächliche Auslieferung nun mit mehrmonatiger Verspätung. Statt wie ursprünglich geplant im Juli ging das Feature erst Anfang November an den Start.
Technische Umsetzung variiert je nach Betriebssystem
Der Schutzmechanismus greift derzeit ausschließlich auf Windows-Desktops sowie Android-Mobilgeräten. Dabei werden sowohl Bordmittel der Betriebssysteme als auch gängige Screenshot-Tools von Drittanbietern ausgebremst. Die Blockade äußert sich je nach Plattform unterschiedlich: Windows-Nutzer sehen beim Versuch einer Bildschirmaufnahme lediglich ein schwarzes Rechteck anstelle des Meeting-Fensters. Android-Anwender erhalten einen entsprechenden Hinweis, dass die Aufnahmefunktion deaktiviert wurde.
Teilnehmer, die von nicht unterstützten Plattformen aus beitreten möchten, werden automatisch auf eine reine Audio-Verbindung beschränkt.
Aktivierung erfolgt Meeting-spezifisch
Anders als bei vielen Sicherheitsfunktionen setzt Microsoft hier nicht auf eine zentrale Voreinstellung. Stattdessen müssen Meeting-Organisatoren oder deren Stellvertreter die Schutzfunktion für jede Besprechung individuell in den Meeting-Optionen aktivieren. Die Grundeinstellung sieht keine Blockade vor. IT-Verantwortliche können die technischen Rahmenbedingungen über Microsofts Identitätsverwaltung Entra ID steuern, was insbesondere für die Geräteverwaltung und Lizenzzuordnung relevant ist.
Bei aller Technik lässt sich jedoch eine fundamentale Schwachstelle natürlich nicht eliminieren: Das klassische Abfotografieren des Bildschirms mit einem Smartphone oder einer Kamera bleibt weiterhin möglich. Wer vertrauliche Informationen aus einem Meeting extrahieren möchte, kann dies durch simple analoge Methoden weiterhin tun.