Der deutsche Technologiedienstleister TÜV NORD baut seine internationale Präsenz weiter aus. Mit der Übernahme der EPI Group aus Singapur rückt das Unternehmen unter die Anbieter von Zertifizierungen und Trainings für Rechenzentren.
Der Abschluss der Akquisition erfolgte Ende Oktober 2025. Ziel ist es, die Kompetenzen beider Unternehmen im Bereich digitaler Infrastrukturen zu bündeln und den steigenden Anforderungen an Sicherheit, Verfügbarkeit und Nachhaltigkeit gerecht zu werden.
Strategische Expansion in einen Wachstumsmarkt
Der Markt für Rechenzentren wächst rasant. Getrieben wird dieser Trend durch den zunehmenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz, Cloud-Diensten, 5G und dem Internet der Dinge. TÜV NORD reagiert darauf mit einem gezielten Ausbau seiner internationalen Aktivitäten. Durch den Zusammenschluss mit EPI entsteht ein Anbieter, der sowohl globale Reichweite als auch technisches Spezialwissen vereint.
Laut der Konzernführung soll die Integration von EPI vor allem die Position in Asien, Nordamerika und im Nahen Osten stärken. Diese Regionen gelten als zentrale Wachstumsmärkte für digitale Infrastrukturen.
EPI bringt internationales Know-how ein
Die 1987 gegründete EPI Group zählt zu den etablierten Spezialisten für Rechenzentrumszertifizierungen und -schulungen. Das Unternehmen arbeitet in mehr als 60 Ländern und verfügt über ein breites Netzwerk von Partnern, Auditoren und Trainingsanbietern.
EPI ist bekannt für Audits und Zertifizierungen auf Basis internationaler Standards wie ANSI/TIA-942, ISO/IEC 22237 und EN 50600. Darüber hinaus hat das Unternehmen mit dem eigenen Data Center Operations Standard (DCOS) ein Bewertungsmodell für den laufenden Rechenzentrumsbetrieb entwickelt. Ergänzend bietet EPI Schulungsprogramme, die Fachkräfte im sicheren und effizienten Management von Rechenzentren qualifizieren.
TÜV NORD erweitert sein digitales Portfolio
TÜV NORD ist seit vielen Jahren in der Prüfung und Zertifizierung von Rechenzentren aktiv. In Deutschland, Österreich und der Schweiz gilt das Unternehmen mit seiner TSI-Zertifizierung (Trusted Site Infrastructure) als Marktführer. Diese Methodik bewertet physische Sicherheit, Hochverfügbarkeit und Energieeffizienz von IT-Infrastrukturen und hat sich in der Branche als Standard etabliert.
Mit dem Zukauf von EPI erweitert TÜV NORD sein Leistungsangebot um globale Schulungs- und Zertifizierungsprogramme. Dadurch können nun Kunden weltweit einheitliche Qualitätsstandards umsetzen und von einem kombinierten Expertenwissen profitieren.