Vor Inkrafttreten der EU-Datenverordnung im September startet Google einen neuen Tarif für Multicloud-Transfers. Während Konkurrenten nur auf Kostendeckung gehen, verzichtet der Suchmaschinenriese komplett auf Gebühren.
Google Cloud hat einen neuen “Data Transfer Essentials”-Tarif für die EU und UK eingeführt, der Kunden kostenlose Datentransfers zwischen verschiedenen Cloud-Anbietern ermöglicht. Das Timing ist kein Zufall: Am 12. September 2025 tritt der EU Data Act in Kraft, der die marktbeherrschenden Cloud-Anbieter zu faireren Preisen verpflichten soll.
EU-Regulierung zwingt Hyperscaler zum Handeln
Die im Januar 2024 verabschiedete EU-Datenverordnung zielt darauf ab, den von Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud Platform dominierten Cloud-Markt zu öffnen. Das Gesetz schreibt vor, dass Datentransfer-Gebühren künftig nur noch auf kostendeckender Basis erhoben werden dürfen. Das soll teure Ausstiegskosten verhindern.
Während Microsoft bereits im vergangenen Monat auf das “Zum Selbstkostenpreis”-Modell umgestellt hat und Amazon EU-Kunden reduzierte Tarife für spezielle Anwendungsfälle anbietet, geht Google einen Schritt weiter und streicht die Gebühren komplett.
Die neuen Transfer-Regelungen werden über die Google Cloud-Konsole konfiguriert. Qualifizierter Multicloud-Traffic wird separat gemessen, aber mit null Kosten abgerechnet. Andere Datenübertragungen werden weiterhin nach den bestehenden Tarifen berechnet. Mehr Informationen über die Konfiguration finden Sie auf dem Google Cloud-Blog.
Cloud-Services als Wachstumstreiber
Die Cloud-Sparte trägt mittlerweile etwa 14 Prozent zu Alphabets Gesamtumsatz bei und entwickelt sich neben dem Werbegeschäft zur zweiten Säule des Konzerns. An der Börse honorieren Anleger die Strategie: Die Alphabet-Aktie legte am Handelstag um 2,47 Prozent auf 239,94 Dollar zu. Im Jahresverlauf steht ein Plus von 25,7 Prozent zu Buche.