Die Fluggesellschaft Qantas hat als Konsequenz aus einem schwerwiegenden Datenleck die Bonuszahlungen ihrer Führungsebene reduziert. Geschäftsführerin Vanessa Hudson muss auf 250.000 US-Dollar verzichten, behält aber dennoch eine Gesamtvergütung von über sechs Millionen Dollar für das laufende Geschäftsjahr.
Ende Juni entdeckten die IT-Sicherheitsverantwortlichen von Qantas einen Einbruch in ihre Systeme. Angreifer hatten sich über das Callcenter Zugang zu einer externen Kundenservice-Plattform verschafft. Dabei gelangten sie an sensible Informationen von sechs Millionen Fluggästen.
Zu den kompromittierten Daten gehören vollständige Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern, Geburtsdaten sowie die Nummern des Vielfliegerprogramms. Zahlungsinformationen, Finanzdetails oder Reisepassdaten seien nicht betroffen gewesen, versicherte das Unternehmen.
Rekordgewinn trotz Sicherheitspanne
Qantas verzeichnet zeitgleich eines der erfolgreichsten Geschäftsjahre seiner Geschichte mit einem Gewinn von 2,39 Milliarden US-Dollar. Der Aktienkurs hat sich unter Hudsons Führung von 4,47 auf 10,74 Dollar mehr als verdoppelt.
Vorstandschef John Mullen begründete die Bonus-Kürzung mit der “geteilten Verantwortung” der Führungsebene für den Vorfall. Trotz der starken Geschäftsentwicklung wolle man ein Zeichen für die Kundenbetreuung und den Ausbau der Sicherheitsmaßnahmen setzen.
Operative Systeme blieben verschont
Der Angriff beschränkte sich auf die Kundenverwaltung eines externen Dienstleisters. Die kritischen Flugbetriebssysteme von Qantas waren zu keinem Zeitpunkt gefährdet, sodass der normale Flugverkehr unbeeinträchtigt weiterlief.