Der Reifenhersteller Bridgestone kämpft mit den Auswirkungen einer Cyberattacke auf seine Produktionsstandorte. Das Unternehmen gibt sich jedoch zuversichtlich, den Angriff früh genug gestoppt zu haben.
Betroffen sind zunächst zwei Werke im US-Bundesstaat South Carolina sowie eine Anlage in der kanadischen Provinz Quebec. Die ersten Meldungen über IT-Probleme kamen am 2. September aus den Produktionsstätten in Aiken County auf. Einen Tag später berichteten kanadische Medien über ähnliche Störungen im Werk Joliette.
Bridgestone Americas, die nordamerikanische Sparte des Konzerns, ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor: 50 Standorte, 55.000 Beschäftigte und zuletzt 12 Milliarden Dollar Jahresumsatz bei 1,2 Milliarden operativem Gewinn.
Unternehmen sieht Kundendaten als gesichert an
“Unser Team reagierte schnell, um das Problem entsprechend unserer etablierten Verfahren einzudämmen”, teilte Bridgestone BleepingComputer mit. Nach eigenen Angaben verlief die Reaktion auf den “begrenzten Cybervorfall” erfolgreich.
Das Unternehmen geht davon aus, dass weder Kundendaten noch Systemschnittstellen kompromittiert wurden. Die laufende forensische Analyse solle diese Einschätzung bestätigen.
Lieferengpässe nicht ausgeschlossen
Dennoch laufen die Arbeiten zur Schadensbegrenzung auf Hochtouren. Bridgestone will Störungen in der Belieferung seiner Kunden minimieren – Produktionsausfälle könnten jedoch zu Engpässen führen. Die Art des Angriffs ließ das Unternehmen offen. Bisher hat sich keine Hackergruppe zu der Attacke bekannt. Bridgestone war bereits 2022 Ziel von LockBit-Ransomware, wobei damals Daten abgeflossen waren.
Der Bridgestone-Vorfall steht nicht allein: Erst vor wenigen Tagen traf es den britischen Luxusautohersteller Jaguar Land Rover schwer. JLR musste seine Systeme nach einem Cyberangriff proaktiv herunterfahren, wodurch sowohl Produktion als auch Verkaufsaktivitäten “schwer beeinträchtigt” wurden