Nach 34 Jahren ist Schluss mit dem legendären Modem-Sound. AOL stellt Ende September seinen Einwahl-Service ein – und damit verschwindet ein Stück Internet-Geschichte.
Es war einmal das charakteristische Quietschen, Piepen und Rauschen, das eine ganze Generation von Internetpionieren in den Bann zog. Dieses akustische Ritual der Internetverbindung wird nun Geschichte: AOL zieht zum 30. September 2025 endgültig den Stecker bei seinem Dial-Up-Service, der seit 1991 Millionen den Weg ins World Wide Web ebnete.
Kurzer Prozess für alte Technik
AOL, mittlerweile unter dem Yahoo-Dach, macht der Sache kurzen Prozess. In einem knappen 100-Wörter-Statement auf der eigenen Hilfeseite verkündete der Konzern das Aus. “AOL evaluiert routinemäßig seine Produkte”, heißt es dort.
Betroffen sind nicht nur die Einwahl-Verbindungen selbst. Auch die dazugehörige Software wird abgeschaltet: Der AOL Dialer, ohne den es ohnehin nicht geht, und überraschenderweise auch der AOL Shield Browser. Letzterer war speziell für schwächere Systeme und träge Verbindungen entwickelt worden.
Eine Viertelmillion Unentwegte
Tatsächlich nutzen laut US-Zensus noch etwa 250.000 Amerikaner Dial-Up-Verbindungen. Für manche in abgelegenen Regionen war es die einzige verfügbare Option. AOL hat sein Internet-Zugangsgeschäft in Deutschland bereits 2007 veräußert, und seitdem gibt es keinen nennenswerten Dial-up-Betrieb oder Support mehr in Deutschland.