Trotz steigender Investitionen in digitale Technologien gelingt es vielen deutschen Unternehmen nicht, Künstliche Intelligenz wie geplant in die Praxis umzusetzen.
Eine aktuelle Studie des IT-Anbieters Couchbase zeigt, dass rund ein Fünftel der Unternehmen hierzulande mit Verzögerungen bei der Einführung von KI-Anwendungen kämpft – mit möglicherweise teuren Folgen.
Die Digitalisierung ist in deutschen Unternehmen nach wie vor ein zentrales Thema. Für das kommende Jahr sind durchschnittlich 19 Millionen Euro pro Unternehmen für die Modernisierung der IT-Infrastruktur vorgesehen – ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Besonders viel Geld fließt in die Modernisierung bestehender Anwendungen (17 Prozent) und in KI-Projekte (14 Prozent). Damit liegt Deutschland im internationalen Vergleich in der Spitzengruppe.
Wenn gute Absichten auf Hindernisse treffen
Trotz dieser Investitionsbereitschaft geraten viele Vorhaben ins Stocken. Zu den häufigsten Stolpersteinen gehören:
- Der Mangel an qualifiziertem Fachpersonal im Bereich KI
- Schwierigkeiten bei der Integration neuer Technologien in vorhandene Systeme
- Unübersichtliche und schwer zu nutzende Datenlandschaften
Diese Herausforderungen erschweren es, KI-Projekte effizient umzusetzen – selbst wenn die Unternehmensleitung deren Fortschritt engmaschig überwacht, wie bei der überwiegenden Mehrheit der Befragten der Fall ist.
Wenn KI-Initiativen ins Stocken geraten, bleibt das oft nicht ohne Folgen. Unternehmen schätzen, dass verspätete Umsetzungen im schlimmsten Fall bis zu zehn Prozent des Jahresumsatzes kosten können. Verzögerungen bremsen also nicht nur Innovationen, sondern können sich auch direkt negativ auf die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit auswirken.
Neben technischen und organisatorischen Fragen rücken zunehmend weiche Faktoren in den Fokus. Unternehmen, die scheitern als Teil des Lernprozesses begreifen und Raum für Experimente schaffen, sind laut der Studie langfristig erfolgreicher bei der Einführung von KI. Weltweit regulieren nur neun Prozent der Firmen solche Versuche stark – ein Zeichen dafür, dass Offenheit förderlich für den Fortschritt ist.
Datenkompetenz als Schlüsselressource
Ein weiteres zentrales Element für den Erfolg von KI-Projekten ist der souveräne Umgang mit Daten. Doch gerade hier besteht Nachholbedarf: Nur rund ein Drittel der Unternehmen weltweit geben an, über ein hohes Maß an Datenkompetenz zu verfügen. Auch deutsche Unternehmen zählen dazu. Ein Mangel in diesem Bereich kann zur Achillesferse ambitionierter Digitalstrategien werden.
Die Bereitschaft zur digitalen Transformation ist in deutschen Unternehmen deutlich spürbar – vor allem im Bereich Künstliche Intelligenz. Doch Investitionen allein reichen nicht aus: Ohne die passenden Fachkräfte, flexible Strukturen und eine fundierte Datenstrategie laufen viele Projekte Gefahr, hinter den Erwartungen zurückzubleiben.
Die Analyse des Anbieters Couchbase macht deutlich: Wer langfristig von KI profitieren will, braucht neben Technologie auch Mut zum Wandel – und zur Lernkultur.