Systembedrohung: Gestohlene Identitäten

Ransomware beginnt mit dem Login

Ein gestohlenes Passwort kann ausreichen, um eine Ransomware-Attacke ins Rollen zu bringen. Digitale Identitäten sind für Cyberkriminelle längst wertvolle Beute.

Ohne geeignete Schutzmaßnahmen bleibt das digitale Tor weit offen. Mit Customer Identity and Access Management (CIAM) lassen sich Risiken frühzeitig erkennen und gezielt absichern.

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Branchenberichte zeigen: In rund drei Viertel der Fälle verschaffen sich Cyberangreifer über kompromittierte Nutzerkonten Zugriff auf sensible Systeme. Bleibt der Schutz digitaler Identitäten lückenhaft, gerät die gesamte IT-Sicherheitsarchitektur ins Wanken. CIAM schafft hier gezielte Abhilfe: Mit risikobasierter Authentifizierung, feingranularen Zugriffskontrollen und kontinuierlicher Überwachung schützt die Technologie Identitäten über den gesamten Nutzerlebenszyklus hinweg – und geht dabei weit über klassische Login-Verfahren hinaus.

Wie ungesicherte Identitäten zur Schwachstelle werden

Cyberangriffe verlaufen selten willkürlich. Meist folgen sie einem bewährten Ablauf: Mit automatisierten Tools sondieren Angreifer systematisch mögliche Schwachstellen, bevorzugt dort, wo Identitäten nicht ausreichend geschützt sind. Besonders gefährdet sind Unternehmen, die auf veraltete Authentifizierungsverfahren setzen, externen Akteuren weitreichende Rechte ohne wirksame Kontrolle einräumen oder ihre Berechtigungsprozesse nur unzureichend dokumentieren.

Nicht selten beginnt der Angriff mit gestohlenen Zugangsdaten, sei es durch Phishing, Credential Stuffing oder den Missbrauch technischer Dienstzugänge. Organisationen mit komplexen Partnernetzwerken laufen Gefahr, den Überblick über Rollen, Zugriffsrechte und Schnittstellen zu verlieren. Die Folge: kritische Sicherheitslücken. Wer solche Risiken eindämmen will, muss Identitäten und Berechtigungen entlang des gesamten digitalen Ökosystems absichern.

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Zugriff ohne Risiko

In dynamischen IT-Landschaften mit zahlreichen Anwendungen, Endgeräten und Schnittstellen stoßen klassische IAM-Systeme schnell an ihre Grenzen. Ursprünglich für interne Mitarbeitende entwickelt, lassen sie sich nur schwer auf externe Zielgruppen wie Partner, Dienstleister oder Kundinnen und Kunden übertragen. Gefordert sind Lösungen, die Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit intelligent verbinden. Genau hier setzt modernes Customer Identity and Access Management an, und zwar mit adaptiven Verfahren, die den Zugriff nicht starr, sondern situationsabhängig regeln. Wird ein Login beispielsweise von einem bekannten Gerät oder Standort aus durchgeführt, bleibt der Zugang unkompliziert. Bei Abweichungen vom üblichen Verhalten hingegen greifen automatisch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen.

Diese risikobasierte Authentifizierung (Risk-Based Authentication, RBA) ermöglicht es, verdächtige Zugriffe frühzeitig zu erkennen und abzuwehren – ohne legitime Nutzerinnen und Nutzer unnötig auszubremsen. So entsteht eine Sicherheitsarchitektur, die sich flexibel an das Verhalten ihrer Nutzer anpasst und aktiv mitdenkt.

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Schluss mit dem Passwort – Das Login der Zukunft

Passwörter zählen nach wie vor zu den größten IT-Sicherheitsrisiken: schwer zu verwalten, leicht zu kompromittieren und ein bevorzugtes Ziel für Phishing-Angriffe. Moderne CIAM-Lösungen setzen daher auf passwortlose Authentifizierung – von biometrischen Verfahren über physische Token bis zu Authenticator-Apps mit Push-Verifizierung. Diese Technologien erhöhen die Sicherheit deutlich und verringern zugleich den Aufwand für Support und Passwortverwaltung – ein spürbarer Gewinn für alle Beteiligten:

➤ Intuitive Nutzung – Der Zugang erfolgt bequem und sicher, etwa per Biometrie oder Push-Verfahren – ganz ohne Passwörter oder Rücksetzungen.

➤ Gezielte Kontrolle externer Zugriffe – Drittparteien erhalten zeitlich begrenzte, kontextgebundene Berechtigungen, die nicht wiederverwendbar und damit deutlich schwerer zu kompromittieren sind.

➤ Weniger Verwaltungsaufwand – Weniger Passwort-Support entlastet IT-Teams, spart Ressourcen und senkt Kosten.

Zero Trust trifft CIAM

Zero Trust basiert auf dem Grundsatz „never trust, always verify“. Unabhängig davon, ob er von internen oder externen Quellen stammt, wird jeder Zugriff konsequent verifiziert. CIAM-Systeme ergänzen das Zero-Trust-Prinzip dort, wo klassische IAM-Modelle nicht mehr weiterkommen: beim Identitäts- und Zugriffsmanagement für externe Zielgruppen. Sie ermöglichen eine passgenaue Authentifizierung und Autorisierung für Kunden, Partner oder Dienstleister – abgestimmt auf deren Rolle, Kontext und Sicherheitsbedarf.

Im Zusammenspiel mit Zero Trust entstehen adaptive Zugriffskonzepte, die nicht nur das Least-Privilege-Prinzip durchsetzen, sondern auch hochgradig anpassbar sind. So lassen sich auch komplexe Infrastrukturen mit verteilten Diensten, Multi-Cloud-Architekturen und häufig wechselnden Schnittstellen konsistent und sicher abbilden.

CIAM-Systeme ergänzen das Zero-Trust-Prinzip dort, wo klassische IAM-Modelle nicht mehr weiterkommen.

Stephan Schweizer, Nevis Security AG

Verhalten analysieren, Angriffe verhindern

Angriffsvektoren verändern sich rasant und führen klassische Schutzmechanismen schnell ins Hintertreffen. Moderne CIAM-Plattformen setzen daher auf verhaltensbasierte Analysemodelle, die mithilfe maschinellen Lernens typische Nutzungsmuster erkennen und in Echtzeit auf Unregelmäßigkeiten reagieren. Ob auffällig viele Login-Versuche in kurzer Zeit, parallele Zugriffe aus geografisch weit entfernten Regionen oder ungewöhnliche Navigationsmuster: Solche Abweichungen vom Normalverhalten können automatisiert identifiziert und gemeldet werden – lange bevor es zu einem Sicherheitsvorfall kommt. So wird der Authentifizierungsprozess selbst zur intelligenten Verteidigungslinie im Sicherheitskonzept.

Compliance stärken, ohne Kompromisse bei der Usability

Regulatorische Anforderungen wie NIS2, DORA oder DSGVO stellen hohe Ansprüche an das Zugriffsmanagement: Jede Berechtigung muss nachvollziehbar, jede Authentifizierung lückenlos dokumentiert sein. CIAM-Lösungen ermöglichen genau das, mit zentralen Audit-Trails, dynamischen Richtlinien und granularen Rollenkonzepten. So lassen sich regulatorische Vorgaben nicht nur technisch sauber abbilden, sondern auch gegenüber Auditoren oder Geschäftspartnern eindeutig belegen, ohne die Nutzerfreundlichkeit aus dem Blick zu verlieren.

Strategisches Identitätsmanagement gegen Ransomware

Cyberangriffe mit Ransomware basieren häufig auf gestohlenen Zugangsdaten. Sie sind das unterschätzte Einfallstor in die Systeme. Wer dieses Risiko eindämmen will, kommt an einer Identitätsstrategie nicht vorbei, die Sicherheit und Nutzerfreundlichkeit vereint. CIAM-Plattformen bieten dafür ein tragfähiges Fundament: Sie steuern Zugriffsrechte differenziert, ermöglichen starke Authentifizierungsmechanismen und fügen sich reibungslos in moderne Sicherheitsarchitekturen wie Zero Trust ein. Das Ergebnis: digitale Schutzmechanismen, die mit den Anforderungen wachsen, gesetzliche Vorgaben abdecken und Ransomware-Angriffen wirksam vorbeugen – bevor überhaupt ein Schaden entsteht.

Stephan

Schweizer

CEO

Nevis Security GmbH

Stephan Schweizer verantwortet als Chief Executive Officer der Nevis Security AG, einem Spin-off der AdNovum Informatik AG, den strategischen Geschäftsaufbau der Nevis Security Suite auf dem internationalen Markt.
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