Was versteht man unter Back-Hitching und Shoe-Shining?

Wenn es um Tape geht, fallen immer mal wieder die Begriffe Back-Hitching und Shoe-Shining – im negativen Sinne. Was genau ist darunter zu verstehen? Mit welchen Folgen ist beim Auftraten zu rechnen und was sollten Administratoren in diesem Fall unternehmen?

Leserfrage: Wenn es um Tape geht, fallen immer mal wieder die Begriffe Back-Hitching und Shoe-Shining – im negativen Sinne. Was genau ist darunter zu verstehen? Mit welchen Folgen ist beim Auftraten zu rechnen und was sollten Administratoren in diesem Fall unternehmen?

Anzeige

Antwort Doc Storage:

DocStorage2014 thumb

Eines der häufigsten Fehlermerkmale bei Datenbändern ist das »Zurückkuppeln« (Back-Hitching). Dies tritt auf, wenn ein Laufwerk Daten von einer Kassette nicht in einer für das System annehmbaren Geschwindigkeit übertragen kann. Heutige Bandlaufwerke müssen bestimmte Übertragungsraten einhalten, um Daten sicher lesen und schreiben zu können. Unterhalb dieser Schwellenwerte können keine normale Leistung erbracht werden.

Um dieses Problem zu beheben, wird die Kassette zurückgespult und der Lese- oder Schreibvorgang erneut durchgeführt. Dies stellt in heutigen Laufwerken eine interne Funktion der Hardware dar. Kann das Laufwerk auch bei wiederholten Versuchen nicht Lesen oder Schreiben, wird die Kassette noch weiter zurückgespult und der Vorgang wiederholt. Da sich hierbei der Datenträger über die Schreib-Leseköpfe des Bandlaufwerks hin- und herbewegt, wird dieses Verhalten auch als Shoe-Shining (Schuhputzen) bezeichnet.

Dieses Shoe-Shining kann mit der Zeit Datenverlust provozieren, weil die oft durchgeführte Hin- und Herbewegung des Datenträgers die Schreib-Leseköpfe des Bandlaufwerks und auch den mit Daten beschriebenen Teil des Bandes abnutzt. Um mögliche Probleme dieser Art zu vermeiden, sollte der Nutzer in festen Abständen die Schreib- und Lesegeschwindigkeit des/der Bandlaufwerke(s) überwachen und bei Bedarf entweder die Kassetten oder das betroffene Laufwerk austauschen.

Übliche Probleme im Zusammenhang mit der Datenübertragung zwischen Band und Laufwerk können sein:

    Reduzierung der Speicherkapazität einzelner Kassetten

  • Erhöhtes Risiko für fehlerhaftes Schreiben oder Lesen
  • Überdurchschnittlich abgenutzte Schreib-Leseköpfe
  • Niedrige Datenübertragungsraten
  • Datenverlust

Akzeptable Schwellenwerte für das Back-Hitching von Bändern variieren je nach Kassetten-Format. Informationen hierzu finden sich in den Dokumentationen der Bandlaufwerke oder -roboter. Wie bereits erwähnt, sollten regelmäßige Tests bezüglich der Datenübertragungsraten und Zuverlässigkeit der einzelnen Medien durchgeführt werden. Ältere Kassetten sollten nach den Angaben ihrer Hersteller rechtzeitig auf neue Medien umgespult und aus der Produktion genommen werden.

Bis zu einem gewissen Maß ist Back-Hitching normal, insbesondere dann, wenn neue Laufwerke in älteren Rechnern eingesetzt werden. In diesen Umgebungen lassen sich durch Ändern von zum Beispiel DMA-Einstellungen Schreib-Leseprobleme in gewissem Maße eindämmen. Allerdings ist starkes und wiederholtes Shoe-Shining ein ernsthaftes Problem, das sofort behoben werden sollte.

Trittdieser Effekt regelmäßig während der Schreib-Lesevorgänge auf, sollte das Tape sofort aus der Produktion genommen werden. Existiert von diesem Band keine voll funktionstüchtige Kopie, empfiehlt sich die Kassette zurück zu spulen und sofort den Support des jeweiligen Herstellers zu verständigen. Auf keinen Fall sollte der Nutzer selbst versuchen, die Kassette oder das Bandlaufwerk zu warten, da er im schlimmsten Fall völligen Datenverlust riskiert.

Gruß
Doc Storage

Anzeige

Weitere Artikel

Newsletter
Newsletter Box

Mit Klick auf den Button "Jetzt Anmelden" stimme ich der Datenschutzerklärung zu.