Omdia: SDS-Appliances rollen den HCI-Markt auf

Einer Prognose der Marktforscher von Omdia zufolge, klettert der weltweite Umsatz mit Software-defined-Storage-Appliances bis 2023 auf 60 Milliarden US-Dollar. 2019 lag er noch bei elf Milliarden Dollar. Trifft die Prognose zu, ist das Segment SDS-Appliance 2023 dann das umsatzstärkste des gesamten HCI-Marktes.

In der Marktanalyse von Omdia liegen alle acht betrachten Hersteller sehr nahe beieinander. Der kleine Punkt steht für die Marktposition, der größere Kreis darum für das Umsatzvolumen des jeweiligen Herstellers (Grafik: Omdia).In der Marktanalyse von Omdia liegen alle acht betrachten Hersteller sehr nahe beieinander. Der kleine Punkt steht für die Marktposition, der größere Kreis darum für das Umsatzvolumen des jeweiligen Herstellers (Grafik: Omdia).Einer aktuellen Prognose von Omdia zufolge wächst der weltweite Markt für Software-defined Storage und -Server im Bereich HCI (Hyper Converged Infrastructure) im Jahr 2023 auf über 60 Milliarden US-Dollar an. Das Marktvolumen hätte sich demnach dann gegenüber 2019, als es bei elf Milliarden US-Dollar lag nahezu versechsfacht. Es wäre dann Segment mit dem größten Umsatzanteil im gesamten HCI-Markt.

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Omdia unterscheidet nicht zwischen Anbietern von Hardware- und Software-basierten HCI-Lösungen, sondern bewertet sie in einer als »IT Ecosystem & Operations Intelligence Service« bezeichneten Studie gemeinsam. Die Analysten begründen das damit, dass Anwender mit beiden dieselben Ziele verfolgen und sie auch nach denselben Bewertungskriterien auswählen. Dazu gehören vor allem einfache Inbetriebnahme, unkomplizierte Verwaltung, leichte Skalierbarkeit und der Umfang der Möglichkeiten, sie in bestehende Prozesse einzubinden.

Kleiner Vorsprung für Vmware, Cisco und Dell

Es mag überraschen, dass harte technische Fakten in dieser Aufzählung der Kriterien nicht vorkommen. Das ist aber darauf zurückzuführen, dass die Unterschiede diesbezüglich gering sind. Laut Omdia wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Software- und Hardware-Ansätzen für HCI festgestellt. Die Kaufentscheidung der Kunden hänge eher von deren Präferenz für einen Hersteller als von der technischen Überlegenheit der Produkte ab.

Daher liegen die Hersteller auch in der Bewertung alles sehr nahe beieinander. Dennoch gestehen die Marktforscher VMware, Cisco und Dell einen kleinen Vorsprung auf die Konkurrenz zu. NetApp schafft es dennoch noch in das Quartett der als »Leader« eingestuften Anbieter. Lenovo und Fujitsu übertreffen in der Bewertung der Omdia-Analysten zwar Dell und Netapp in Bezug auf die Umsetzung ihrer Strategie, hinken aber technisch etwas hinterher und gehören damit zu den »Challengern«. HPE hat ebenfalls noch Nachholbedarf, kann aber beim Umsatz mit den vier »Marktführern« mithalten. Hitachi Vantara muss dagegen aufpassen, den Anschluss nicht zu verlieren.

Wie HCI den Markt verändert

Omdia ist der Ansicht, dass es bei der Konzeption einer IT-Landschaft künftig nicht mehr darum geht, ob und wie sie eine Cloud nutzt und inwieweit sie lokal vorgehalten wird, sondern dass sich nicht multimodale Strukturen durchsetzen. Die zur Bereitstellung moderner Dienste erforderliche Architektur erforderte eine Mischung von Ansätzen, die unterschiedlichen Kriterien in den Vordergrund stellen, etwa Latenzzeiten, Datenhoheit oder Skalierbarkeit basieren. HCI besetze die Schnittmenge dieser Architekturen und ermögliche je nach Bedarf die Auswahl des geeigneten Ansatzes. Zudem biete es die zusätzliche Flexibilität, je nach den Präferenzen des Unternehmens einen Build- oder Buy-Ansatz zu verfolgen.

Unterm Strich vertritt Omdia die Ansicht, dass bei der Bewertung von HCI umfassend berücksichtigt werden müsse, welche Aspekte den Wert der IT für das jeweilige Unternehmen ausmachen. Das wiederum hängte davon ab, wie die Strategien bei Edge Computing, lokaler Private-Cloud und Public-Cloud sowie in Bezug auf Hybrid-Cloud und Multi-Cloud aussehen.

Kaum Unterschiede zwischen Hard- und Software-Ansatz

In der Untersuchung haben sich laut Roy Illsley, Chefanalyst bei Omdia, keine klaren Vorteile für den Hardware- oder Software-basierenden Ansatz für HCI herauskristallisiert. Er kommt daher zu der Schlussfolgerung, »dass HCI ein flexibler und sich entwickelnder Markt ist, der derzeit einen starken konsistenten Ansatz für die Bereitstellung der Funktionen für Kunden bietet. Mit dem Wachstum von Edge-Computing wird der HCI-Markt in seinen Funktionen vielfältiger, da die Unterstützung für Cloud-native und AI- sowie ML-Workloads zunimmt.« Dann werde es auch zu stärker ausgeprägten Unterschieden zwischen den einzelnen HCI-Lösungen kommen.

Grundsätzlich wird die Nachfrage im HCI-Markt nicht mehr vorrangig von dem Wunsch getrieben, vor Ort Infrastruktur und Software für Anwendungsfälle wie die kostengünstige Bereitstellung von VDI-Technologien zu erleichtern. Illsley zufolge gehe es immer häufiger darum, »die umfassendere Frage nach dem Weg eines Unternehmens zum Cloud Computing zu beantworten.« Dabei wiederum gehe es darum, wie Unternehmen die Kontrolle darüber behalten können, wo und in welchem Tempo der Wechsel zur Cloud erfolgt. »Dieser erweiterte Aufgabenbereich wird noch vielfältiger, da HCI ein Schlüsselelement bei der Einführung von Edge-Computing und KI am Edge im Jahr 2021 und darüber hinaus wird«, prognostiziert Illsley.

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