Konkurrenz für AWS und Azure: Nimble startet eigene Multi-Cloud

Nimble Storage, ein Hersteller von (All-Flash)-Storage-Systemen, denkt, dass sich die Block-Storage-Angebote von Amazon Web Services (AWS) und Microsoft Azure nur bedingt für Enterprise-Anforderungen eignen. Und deshalb wird nun der Multi-Cloud-Blockspeicherdienst »Nimble Cloud Volumes« (NCV) vorgestellt.

Das Konzept des Multi-Cloud-Blockspeicherdienstes »Nimble Cloud Volumes« (Bild: Nimble Storage)Das Konzept des Multi-Cloud-Blockspeicherdienstes »Nimble Cloud Volumes« (Bild: Nimble Storage)Da dachte man, der Markt für Public-Clouds ist im Prinzip verteilt. Aber eben nur im Prinzip. Nimble Storage, ein Hersteller von (All-Flash)-Storage-Systemen, denkt, dass sich die Block-Storage-Angebote von Amazon Web Services (AWS) und Microsoft Azure nur bedingt für Enterprise-Anforderungen eignen. Und deshalb wird nun von Nimble ein neuer Multi-Cloud-Blockspeicherdienst unter der Bezeichnung »Nimble Cloud Volumes« (NCV) vorgestellt – eben ein Speicherdienst der Enterprise-Klasse.

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NCV ist also gedacht für die Ausführung von Anwendungen unter AWS und Azure. Diese werden aber mit Nimble vor allem transparenter, flexibler und höher verfügbar. Nimble unterlegt seinen Speicherdienst dazu mit der Analytics-Funktion »InfoSight«, die auch die Nimble-Storage-Systeme ständig checkt. Infosight ist nun so ausgereift, dass Nimble mittlerweile eine Verfügbarkeit von 99,9999 Prozent (»six nines«) proklamiert. AWS bietet hier für seinen »Elastic Block Store« (EBS) nur 99,95 Prozent an.

»InfoSight Predictive Analytics« ist Kern des Blockspeicherdienstes »Nimble Cloud Volumes«

Klaus Kupfer, Manager Systems Engineering DACH, Nimble StorageKlaus Kupfer, Manager Systems Engineering DACH, Nimble Storage»Erst mit Infosight kann ein Anwender beispielsweise sehen, wie ausgelastet seine Instanz wirklich in der Cloud ist«, erläutert Klaus Kupfer, Manager Systems Engineering DACH von Nimble Storage, im Hintergrundgespräch mit speicherguide.de. »Es gibt Kunden, die noch zögern, ihre relationellen Datenbanken in die Cloud zu verlagern – diese Angst können wir ihnen jetzt nehmen.«

Transparenz, höhere Verfügbarkeit, echte Enterprise-Features, Flexibilität und ein günstigeres Preismodell sind denn auch die wesentlichsten Argumente, mit denen Nimble gegen AWS oder Azure punkten will. Nimble verlangt beispielsweise ab 0,10 US-Dollar/GByte/Monat. Hört sich im ersten Moment als ähnlich viel wie beispielsweise AWS an. Doch die Krux liegt im Detail. Bei AWS muss für jeden Snapshot erneut bezahlt werden – bei Nimble sind dies nur die geänderten Daten.

Oder das Beispiel DevOps-Anwendung: Die IT-Abteilung kann innerhalb kürzester Zeit Zero-Copy-Klone in der Public-Cloud erstellen, mit denen sich schnell Test- und Entwicklungsumgebungen, Analysen und Bursting bereitstellen lassen. Und das Zurückspielen der Ergebnisse der DevOps-Anwendung kostet bei AWS erneut – bei Nimble ist es nur ein einmaliger Preis.

Anwender schätzen Flexibilität einer Public-Cloud

So einfach lässt sich ein neues Cloud-Volume mit Nimble einrichten (Bild: Nimble Storage)So einfach lässt sich ein neues Cloud-Volume mit Nimble einrichten (Bild: Nimble Storage)Das Marktforschungsunternehmen Forrester Research stellt generell in einem Bericht fest, dass inzwischen viele Unternehmen ihre Meinung bezüglich Cloud-Services geändert haben. Von der These, dass Public-Cloud-Umgebungen nicht für die Ausführung zentraler Geschäftsanwendungen geeignet sind, rücken viele ab und öffnen sich der neuen Technologie. Beim Einsatz von Public-Cloud-Plattformen möchten immer mehr IT-Verantwortliche die zahlreichen Vorteile einer schnellen Bereitstellung und Aktualisierung, hoher Sicherheit und flexibler Kosten auch für zentrale Geschäftsanwendungen nutzen. Diese Vorteile sind vor allem für die Abteilungen interessant, die Unternehmensanwendungen für die Interaktion mit Kunden entwickeln und bereitstellen.

Nimble Cloud Volumes wurde laut Kupfer deshalb so konzipiert, dass es »die einfache Nutzung von Cloud-Diensten mit den Funktionen kombiniert, die für die Ausführung von Unternehmensanwendungen erforderlich sind«. Damit sei die IT-Abteilung in der Lage, Rechenleistung in einer Public-Cloud in Verbindung mit den Speicherkapazitäten von Nimble Cloud Volumes zu nutzen. »Der Service lässt sich ebenso einfach verwalten wie nativer Cloud-Speicher«, ist sich Kupfer sicher. »Kunden können ihre Daten flexibel und kostengünstig sichern, da ihnen lediglich Kosten für geänderte Daten und nicht für zusätzliche vollständige Kopien entstehen.«

Starker Trend zu Multi-Cloud-Umgebungen

»Mit Nimble Cloud Volumes können Unternehmen nun auch kritische Anwendungen in die Cloud migrieren und sich darauf verlassen, dass ihnen die Cloud-Umgebung dieselbe Verfügbarkeit und dieselben Enterprise-Funktionen bietet wie ihre lokale Umgebung«, ergänzt Ajay Singh, Vice President of Products bei Nimble Storage. »Mit einem Multi-Cloud-Speicherdienst, der das Verschieben von Daten zwischen Public-Cloud-Umgebungen und dem lokalen Rechenzentrum ermöglicht, profitieren Unternehmen von höchster Flexibilität. Durch die Kombination von Nimble Cloud Volumes mit den All-Flash- und Adaptive-Flash-Arrays von Nimble Storage können sie zudem sicherstellen, dass ihr Rechenzentrum die Ausführung von Anwendungen in der Cloud zuverlässig unterstützt.«

Generell erkannt auch Nimble-Manager Kupfer einen Trend zu Multi-Cloud-Umgebungen bei den Kunden: »Das, was IDC kürzlich in einer Studie sagte, können wir nur bestätigen. Die Multi-Cloud ist eigentlich schon viel weiter, als viele denken. Es gibt eigentlich kaum ein größeres Unternehmen, das sich nicht ernsthaft damit befasst.« Und die Nimble Cloud Volumes seien nun ein wichtiges Tool, um die Features verschiedener Clouds aus richtig zu nutzen.

Nimble Cloud Volumes befindet sich derzeit in Beta-Modus. Derzeit nutzen es 50 Unternehmen aus verschiedenen Branchen in der Beta-Version – mehr als 40 Prozent sind Global-5.000-Unternehmen. Derzeit wird der Nimble-Cloud-Service aus US-Rechenzentren bestritten. Bis Ende des Jahres sollen laut Kupfer auch europäische und asiatische Datacenter dazu stoßen.

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