IDC: On-Premises marschiert – Cloud hinkt

IDC geht eigentlich davon aus, dass Investitionen in Cloud-Modelle herkömmliche Infrastrukturausgaben nach und nach überholen werden. Das ist soweit wenig überraschend, nur lässt diese Entwicklung weiter auf sich warten. Stattdessen wächst der Umsatz mit lokalen On-Premises-Lösungen, immerhin mit einer gesunden Steigerung von elf Prozent für konvergente Systeme.

Converged System-Markt, weltweit im Q2/2019 (Grafik: IDC)Converged System-Markt, weltweit im Q2/2019 (Grafik: IDC)Laut den Marktforschern von IDC (aktueller Report Worldwide Quarterly Cloud IT Infrastructure Tracker) wächst der weltweite Markt für konvergente Systeme im zweiten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahr um 10,9 Prozent. Dies beinhaltet auch hyperkonvergente Systeme. Dagegen könnte man den Markt für Cloud-Infrastrukturen eher als zäh bezeichnen. Er ist laut IDC im zweiten Quartal 2019 zurückgegangen. Die Zahlen für das Sommerquartal stehen noch aus.

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Nach Angaben von IDC gingen die Umsätze für Cloud-Umgebungen im zweiten Quartal 2019 im Jahresvergleich um 10,2 Prozent zurück, und zwar auf 14,1 Milliarden US-Dollar. Deswegen senkt IDC seine Jahresprognose auf 63,6 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von 4,9 Prozent gegenüber der Prognose des letzten Quartals entspricht. Statt Wachstum wird nun ein Rückgang von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr erwartet.

Der Rückgang in Investitionen betrifft allerdings in erster Linie die Private-Cloud. Hier wird der Rückgang im Vergleich zum Vorquartal mit 0,9 Prozent und zum Vorjahresquartal mit signifikanten 15,1 Prozent beziffert. Offenbar haben die Private-User inzwischen genügend Speicher, die sie über unterschiedliche Dienste und auch vertragsbegleitende Vereinbarungen vermeintlich kostenlos beziehen. Welcher Privat-Nutzer macht sich heute ernsthaft Gedanken darüber…

Private-Cloud-Investitionen sinken, offenbar…

IDC Worldwide Cloud IT Infrastructure Q2/2019 (Quelle: IDC)IDC Worldwide Cloud IT Infrastructure Q2/2019 (Quelle: IDC)Im Gegensatz dazu seien die Ausgaben für private Cloud-IT-Infrastrukturen im zweiten Quartal 2019 im Jahresvergleich um 1,5 Prozent auf 4,6 Milliarden US-Dollar gewachsen. IDC geht davon aus, dass die Ausgaben in diesem Segment 2019 gegenüber dem Vorjahr um 8,4 Prozent steigen werden. Nicht zum ersten Mal vertritt IDC dabei die Meinung, dass nicht Server oder Storage Umsatztreiber sind. Laut Analysten sinken dort die Umsätze, während jene für Ethernet-Switches steigen sollen (um 13,1 Prozent in 2019). Speicher dagegen sink nach IDC um 6,8 Prozent, Computing um 2,4 Prozent. Auf längere Sicht gehen die Marktforscher jedoch davon aus, dass die Ausgaben für Cloud-IT-Infrastrukturen im Jahr 2020 und darüber hinaus stetig steigen und die Ausgaben für herkömmliche IT-Infrastrukturen nachhaltig übersteigen werden.

Bis 2023 erwartet IDC, dass die traditionelle IT-Infrastruktur außerhalb der Cloud 41,8 Prozent der weltweiten IT-Infrastrukturausgaben ausmachen wird (nach 52,0 Prozent im Jahr 2018). Dieser Anteilsverlust und der wachsende Anteil der Cloud-Umgebungen an den Gesamtausgaben für die IT-Infrastruktur sind in allen Regionen gleich, so die Analysten.

Markt für konvergierte Systeme wächst

Nach IDCs  fast parallel veröffentlichtem Report Worldwide Quarterly Converged Systems Tracker stieg der weltweite Umsatz auf dem Markt für konvergierte Systeme im zweiten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 10,9 Prozent auf 3,9 Mrd. US-Dollar.

Segmente konvergierter Systeme nach IDC

Die zweite Marktstudie von IDC für konvergente Systeme beinhaltet drei Segmente: zertifizierte Referenzsysteme und integrierte Infrastruktur (»certified reference systems & integrated infrastructure«), integrierte Plattformen („integrated platforms”) und hyperkonvergente Systeme (»hyperconverged systems«). 

Der Markt für zertifizierte Referenzsysteme und integrierte Infrastruktur erwirtschaftete im zweiten Quartal einen Umsatz von fast 1,5 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem Wachstum von 10,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und einem Anteil von 37,5 Prozent am Gesamtumsatz mit konvergierten Systemen.

Hyperkonvergente Systeme weiter im Aufwind

Der Umsatz mit integrierten Plattformen ging im zweiten Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahr um 14,4 Prozent zurück und erzielte einen Umsatz von 626 Millionen US-Dollar. Dies entsprach 16,0 Prozent des Gesamtumsatzes auf dem Markt für konvergierte Systeme. Der Umsatz mit hyperkonvergenten Systemen stieg im zweiten Quartal um 23,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und erzielte einen Umsatz von 1,8 Milliarden US-Dollar. Dies entsprach 46,6 Prozent des gesamten Marktes für konvergierte Systeme.

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