IBM schnappt sich Red Hat – für 30 Milliarden Euro

Nun hat auch das IT-Jahr 2018 seinen Mega-Deal: IBM übernimmt Red Hat. Für umgerechnet 30 Milliarden Euro wird der rote Hut künftig blau. Für IBM-Chefin Ginny Rometty ändert der Kauf des Enterprise-Linux-Anbieters den Cloud-Markt nachhaltig und katapultiert Big Blue zur neuen Nummer 1 im Hybrid-Cloud-Segment.

Red Hat geht für 30 Milliarden Euro an IBMRed Hat geht für 30 Milliarden Euro an IBMFür umgerechnet rund 30 Milliarden Euro (ca. 34 Mrd. US-Dollar) übernimmt IBM den Open-Source-Anbieter Red Hat. Damit gehört eines der bedeutendsten Enterprise-Linux-Distributionen künftig zu Big Blue. Wie zu hören ist, bietet IBM 190 US-Dollar pro Aktie. Vor bekanntwerden des Deals lag der Kurs bei 116 US-Dollar. Die Übernahme wird noch einige regulatorische Hürden überwinden müssen. Wenn dies gelingt, soll Red Hat in IBMs Hybrid-Cloud-Bereich integriert werden.

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IBM-CEO Ginny Rometty bezeichnet den Mega-Deal des Jahres als Game-Changer: »Das wird den Cloud-Markt komplett verändern.« Laut Rometty wird IBM damit weltweit die Nummer 1 als Anbieter von hybriden Clouds.

Red-Hat-CEO Jim Whitehurst erwartet, dass sich zusammen mit den IBM-Ressourcen die Möglichkeiten für Red und die Open-Source-Community deutlich verbessert. Das heißt, es soll sich ein größeres Publikum erreichen lassen. Am Open-Source-Gedanken und -Engagement soll sich nichts ändern. Wobei Experten bereits witzeln, dass vor allem auf die Red-Hat-Mitarbeiter ein Kulturschock zukomme.

IBM/Red Hat wollen neues Cloud-Kapitel aufschlagen

»Die heutigen Nachrichten sind ein entscheidender Schritt für die Cloud, da sie die Cloud-Debatte völlig neu definieren, als `offen´ versus `proprietär´«, erklärt Arvind Krishna, Senior Vice President of Hybrid Cloud bei IBM, in einer Journalistenrunde. »Die meisten Unternehmen sind heute nur noch zu 20 Prozent auf ihrer Cloud-Reise und mieten Rechenleistung, um Kosten zu sparen. Bei den nächsten 80 Prozent geht es darum, den realen Geschäftswert zu steigern und das Wachstum voranzutreiben. Dies ist das nächste Kapitel der Cloud.«

Aber während Unternehmen ihre Geschäftsanwendungen in eine hybride Cloud verlagern wollen, machen sie sich weiterhin Sorgen um die Datensicherheit, wenn sie Anwendungen über mehrere Clouds hinweg migrieren. »Und die proprietäre Natur der meisten Clouds bedeutet, dass die Übertragung von Daten und Diensten über Clouds hinweg ein komplexer, teurer, manueller Prozess ist, bei dem Clouds zusammengefügt werden«, konstatiert Krishna. »Sie benötigen offene Cloud-Technologien, die es ihnen ermöglichen, Anwendungen und Daten über mehrere Clouds hinweg zu verschieben – einfach und sicher. IBM und Red Hat werden stark positioniert sein, um dieses Problem anzugehen und die hybride Multi-Cloud-Akzeptanz zu beschleunigen.«

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