IBM erweitert Flashsystem-Serie nach unten

IBM arbeitet weiter an der Erneuerung seines Flash-Array-Portfolios. Wichtig sind dem Konzern aber auch Updates bei der Software. Sie sollen die Storage-Produkte für den Einsatz in der Hybrid-Cloud fit machen. Im Vordergrund steht das kompakte Flashsystem 5200, das zwischen 38 TByte und 1,7 PByte Speicherplatz zur Verfügung stellt.

Bei der Vorstellung seines komplett überarbeiteten Flash-Array-Portfolios vor fast genau einem Jahr, betonte IBM, die Denkweise sei veraltet, dass es für jede Kombination aus Anforderungen auch ein genau dafür passendes Produkt geben müsse. Laut Eric Herzog, Vice President, Product Marketing and Management für die Storage-Sparte, habe IBM damit abgeschlossen. Ziel sei eine »radikale Vereinfachung der Flashsystem-Familie.« Herzog versprach »eine einzige Plattform zur Vereinfachung der Speicherinfrastruktur, zur Reduzierung der Komplexität und zur Senkung der Kosten.« Um die Bedeutung des Schrittes zu unterstreichen, änderte IBM damals sogar den Namen: Die FlashSystem 5000-Reihe mit dem Hybrid-Modellen 5010, 5030 und 5100 ersetzte die altehrwürdige Storwize 5000-Serie.

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Nun erweitert IBM das Portfolio um die Modelle Flashsystem 5200, 5015 und 5035 nach unten. 5015 und 5035 nehmen im Rack jeweils zwei Höheneinheiten ein. Sie sind laut Hersteller für Storage-Aufgaben außerhalb klassischer Rechenzentren, sowie virtuelle Umgebungen und die Nutzung mit Containern ausgelegt.

IBM Flashsystem 5200 – das Highlight der aktuellen Neuvorstellungen (Bild: IBM).IBM Flashsystem 5200 – das Highlight der aktuellen Neuvorstellungen (Bild: IBM).

IBM Flashsystem 5200

Highlight der aktuellen Neuvorstellungen ist das Modell 5200, mit einer Höheneinheit und einer Speicherkapazität zwischen 38 TByte und 1,7 PByte. Es unterstützt mit einem 512-GByte-Cache auch anspruchsvolle Anwendungen. Die beiden anderen Modelle müssen mit 64 oder 32 GByte auskommen. Alle drei lassen sich als Hybrid-Flash- oder All-Flash-System konfigurieren.

Die Listenpreise beginnen für das Flashsystem 5200 bei 15.000 Dollar (12.400 Euro). Auf einer speziell für europäische Kunden eingerichteten Webseite bietet IBM auch komplett konfigurierte Varianten zum Festpreis oder zum Leasing an.

Das Flashsystem 5200 mit 256 GByte Cache und drei NVMe IBM FlashCore-Modulen für 39 TByte (16 TByte Nutzdaten, wegen IBM Distributed RAID 1) kostet dort 34.000 Euro (bei Leasingraten von 960 Euro pro Monat). Die Ausführung mit 50 TByte nutzbarer Kapazität kostet 51.900 Euro (1.500 Euro pro Monat bei Leasing). Neben den von IBM entwickelten Flash-Core-Modulen (FCM), die Daten ohne Leistungsverlust komprimieren und verschlüsseln, können auch NVMe-SSDs oder Storage-Class-Memory (SCM) eingesetzt werden.

IBM trimmt Flash-Speicher-Portfolio auf Hybrid-Cloud

Zusätzlich zur neuen Hardware kündigte IBM auch an, die Einsatzmöglichkeiten sowohl seiner Flashsystem-Reihe als auch seines übrigen Flash-Speicher-Portfolios in Hybrid-Cloud-Umgebungen zu erweitern. Denn dahin entwickelt sich nach Ansicht von Denis Kennelly, General Manager bei IBM Storage, der Markt: »Systeme, die globale Datenverfügbarkeit, Datenausfallsicherheit, Automatisierung und Datenservices der Enterprise-Kategorie bieten, sind wichtiger denn je.«

Mit den nun vorgestellten Produkten und Funktionen könne IBM das »für Unternehmen jeder Größe« ermöglichen.« Viele der Zusatzoptionen sind allerdings erst ab dem Flashsystem 5035 aufwärts erhältlich. Der kleinste Neuzugang 5015 profitiert also nicht in vollem Umfang davon.

Die neuen Produkte ordnen sich am unteren Ende in IBMs Flashsystem-Reihe ein (Bild: IBM).Die neuen Produkte ordnen sich am unteren Ende in IBMs Flashsystem-Reihe ein (Bild: IBM).

Unterstützt werden zum Beispiel Red Hat Openshift, das Container Storage Interface (CSI), Ansible-Automatisierung sowie Integration in den Stack von VMware. Die mitgelieferte Software IBM Storage Insights soll Anwendern auch bei komplexen Speicherumgebungen den Überblick erleichtern. Die Firmware Spectrum Virtualize ermöglicht es Anwendern, Speicher zu virtualisieren und als Ressourcen-Pool zu verwalten.

Für Ausfallsicherheit soll IBM HyperSwap sorgen. Die Funktion erlaubt beim Ausfall eines Standorts ein automatisches Failover und ermöglicht auch Mirroring über drei Standorte hinweg. IBM sagt bei der Reihe Flashsystem 5000 grundsätzlich eine Verfügbarkeit von 99,9999 Prozent zu. Zusammen mit Hyperswap ist optional eine Garantie für 100-prozentig Verfügbarkeit erhältlich.

Cloud Satellite und Spectrum Virtualize for Public Cloud

Ab dem dritten Quartal soll das SaaS-Angebot Spectrum Virtualize auch Microsoft Azure unterstützen (Grafik: IBM). Ab dem dritten Quartal soll das SaaS-Angebot Spectrum Virtualize auch Microsoft Azure unterstützen (Grafik: IBM). Wichtiger Baustein in der Hybrid-Cloud-Strategie ist IBM Cloud Satellite. Das As-a-Service-Angebot ist derzeit noch in der Beta-Phase. Es soll aber künftig helfen, Cloud-Services zwischen unterschiedlichen Cloud-Angeboten und auch von der Cloud ins eigene Rechenzentrum oder von dort in die Cloud zu verschieben sowie den ganzen Prozess zu verwalten.

Für das dritte Quartal 2021 kündigte IBM für Microsoft-Azure-Kunden zudem ein Beta-Programm von Spectrum Virtualize for Public Cloud an. Damit will der Konzern das Storage-Management in Hybrid-Cloud-Szenarien erleichtern. Auf Grundlage von Red Hat Openshift sollen sich dann Storage-Ressourcen in der IBM Cloud, bei AWS und zusammen mit virtualisierten Storage-Ressourcen im Rechenzentrum aus einer Oberfläche verwalten lassen. Bisher geht das nur für AWS und IBMs eigene Cloud.

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