Open-Source-Vereinigung EdgeX will das IoT standardisieren

50 Unternehmen haben sich jetzt in der Open-Source-Vereinigung »EdgeX« zusammengeschlossen, um das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) so richtig nach vorne zu treiben. Denn das IoT verlagert enorme Rechenleistungen an den Rand des Netzwerks (Edge-Computing), und diese Daten wollen wieder eingefangen und verarbeitet werden.

50 Unternehmen haben sich jetzt in der Open-Source-Vereinigung »EdgeX« zusammengeschlossen, um das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) so richtig nach vorne zu treiben. Denn das IoT verlagert enorme Rechenleistungen an den Rand des Netzwerks (Edge-Computing), und diese Daten wollen wieder eingefangen und verarbeitet werden.

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Die voraussichtliche IoT-Architektur auf Basis einer EdgeX-Plattform (Bild: EdgeX Foundry.org)Die voraussichtliche IoT-Architektur auf Basis einer EdgeX-Plattform (Bild: EdgeX Foundry)Das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) gilt als treibender Zukunftstrend des Halbleiter-, IT- und Storage-Marktes, doch konnten sich bislang Hersteller nicht auf einen einheitlichen Standard einigen. Die Open-Sorce-Foundry »EdgeX« möchte dies ändern: 50 Unternehmen haben sich zu dem Konsortium zusammengeschlossen, um das Edge-Computing – die Schnittstelle der lokalen Rechenleistung zur hypervernetzten Cloud – zu vereinheitlichen. Auf der diese Woche tagenden »Hannovermesse Industrie« hatte das Gremium seinen ersten öffentlichen Auftritt in Deutschland, und zwar am Stand von Dell Technologies.

Dass sich Dell als eines der Gründungsmitglieder soweit rauslehnt, hat seine Gründe. Denn Edge-Computing ist die Verlagerung von Rechenleistung, Anwendungen, Daten, Datenspeicherung und Services unmittelbar an die logische Randstelle eines Netzwerks, die sogenannte Edge. Damit soll die Leistung von Anwendungen vor Ort vorgehalten und folglich ein möglicher Flaschenhals in der Cloud vermieden werden.

Anbieter wie Dell EMC konzentrieren sich auf dieses Segment: Werden geringe Latenzzeiten erwartet oder müssen Daten in Echtzeit zur Verfügung stehen, ist der Edge-Computing-Ansatz das Mittel der Wahl. Zudem kann an der Edge präzise gefiltert werden, welche Art von Daten über das IoT abrufbar sein sollen und welche sensitiven Informationen im lokalen Netz verbleiben sollten/müssen.

Cybersecurity bzw. IoT-Security ist Megathema

So könnten IoT-Geräte über Edge-Gateways und Fog-Server an Cloud-Services angebunden werden (Bild: EdgeX Foundry)So könnten IoT-Geräte über Edge-Gateways und Fog-Server an Cloud-Services angebunden werden (Bild: EdgeX Foundry)Wie so oft im Zusammenhang mit dem IoT ist also die Überwachung der Daten und ein gehobenes Maß an Sicherheit eines der wichtigsten Hauptargumente für zuverlässiges Edge-Computing. Hier spielt nun auch Cybersecurity bzw. IoT-Security eine bedeutende Rolle. Denn nicht zuletzt seit die Mirai-Botnetzattacken im vergangenen Jahr wurde dies zu einem besonders heikles Thema, wenn es um IoT-Anwendungen geht. Zahlreiche Hersteller weisen in diesem Zusammenhang auf einen Mangel an einheitlichen Entwicklungskits und -Standards im IoT hin.

Dies ist im wesentlich der Hintergrund, warum sich nun die Linux Foundation und 50 Unternehmen aus Halbleiter- und Softwarebranche zu dem neuen Open-Source-Konsortium zusammengefunden haben. Ziel der Initiative EdgeX Foundry ist es, Industrielles IoT-Edge-Computing zu vereinfachen und zu standardisieren. Gleichzeitig soll hierbei Anbietern noch genug Spielraum bleiben, um eigene nutzwertige Lösungen einbringen zu können.

Das sind die Gründungsmitglieder des EdgeX-Konsortiums

Zu den Gründungsmitgliedern zählen AMD, Alleantia, Analog Devices, Bayshore Networks, Beechwoods Software, Canonical, ClearBlade, CloudPlugs, Cloud of Things, Cumulocity, Davra Networks, Dell, Device Authority, Eigen Innovations, EpiSensor, FogHorn Systems, ForgeRock, Great Bay Software, IMS Evolve, IOTech, IoTium, KMC Controls, Kodaro, Linaro, MachineShop, Mobiliya, Mocana, Modius, NetFoundry, Neustar, Opto 22, relayr, RevTwo, RFMicron, Sight Machine, SoloInsight, Striim, Switch Automation, Two Bulls, V5 Systems, Vantiq, VMware und ZingBox. Sogenannte Affiliate-Mitglieder sind noch Cloud Foundry Foundation, EnOcean Alliance, Mainflux, Object Management Group, Project Haystack und ULE Alliance.

»Der IoT-Markt ist heute noch stark fragmentiert, es fehlt an Interoperabilität zwischen den vernetzten Geräten, Anwendungen, Sensoren und Services. Sie sprechen einfach nicht dieselbe Sprache – das ist in etwa so effizient wie ein Meeting, in dem den Teilnehmern nur Gesten für die Verständigung bleiben«, kommentiert Bernd Gross, CEO von der Software-AG-Tochter Cumulocity die EdgeX-Gründung. »Wenn die Industrien sich hier auf einen gemeinsamen Rahmen einigen, wird das der Nutzung des IoT einen enormen Schub verpassen. Mit dem EdgeX-Foundry-Projekt bringen wir unter der Leitung der Linux Foundation vielfältige Ansätze im Hardware- und Software-Bereich zusammen. Dies ist die erste Initiative, in der so viele IT- und Technologieunternehmen zusammenarbeiten, um einen offenen Standard für interoperable IoT-Edge-Hardware und -Software zu schaffen. Anwender erhalten damit mehr Auswahl beim Aufsetzen ihrer IoT-Lösungen, können so das volle Potenzial des IoT schneller ausschöpfen und sowohl die Implementierungs- als auch die Betriebskosten senken.«

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