Backup-Konzept: Was sind die Türme von Hanoi?

Die Türme von Hanoi sind eine eher selten eingesetzte Datensicherungsstrategie. Was sind die Vorteile und warum hat sich das Konzept nicht durchgesetzt? Doc Storage erklärt den komplexen Backup-Plan und warum es gar nicht abwegig ist, darüber nachzudenken.

Leserfrage: In der Diskussion über Datensicherungsstrategien kamen die Türme von Hanoi zur Sprache. War wohl früher mal ein Thema, kennt heute scheinbar keiner mehr. Was sind die Vorteile und warum hat sich das Konzept nicht durchgesetzt?

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Antwort Doc Storage:

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Von den gängigen Backup-Plänen gelten die Türme von Hanoi als die komplexesten. Dieser Plan ist nach einer Art Puzzlespiel benannt, bei dem ein Spieler nach oben kleinerwerdende Scheiben eines Turmes so zwischen Stangen bewegen muss, dass kein größerer auf einem kleineren liegt. Die Scheiben werden normalerweise von dem Turm, den die Scheiben anfänglich bilden, zu einem anderen Turm, üblicherweise dem dritten Turm, in der Reihenfolge ihrer Größe bewegt, die dann wiederum eine Pyramidenform bilden.

In der Realität als Backup-Plan entspricht jedes Sicherungsmedium einer Scheibe im Turm, und jede Bewegung der Scheibe zu einem anderen Turm entspricht einer Sicherung auf diesem Medium. Die Scheibe oben auf dem Turm hat grundsätzlich viel mehr Bewegungen als eine Scheibe weiter unten im Turm. Eine Sicherung nach »Türme von Hanoi«-Plan ist eine vergleichsweise effiziente Methode. Sie sollte in einem Anwendungsfall in Betracht gezogen werden, bei dem eine möglichst lange Sicherungs- und Wiederherstellungsumgebung mit einer relativ begrenzten Anzahl von Sicherungsmedien erstellt werden muss.

»Türme von Hanoi«-Backup-Planung

In der Tabelle stellt jede Spalte einen einzelnen Tag dar. Die Buchstaben A bis D an jedem der Tage im Zyklus repräsentieren den Einsatz eines bestimmten Mediensatzes. Nach dieser Regel ist das Backup, das am ersten Tag auf dem ersten Medium (A) durchgeführt wird, dasselbe Medium, welches jeden zweiten Tag überschrieben wird, also an Tag 1, Tag 3, Tag 5 und so weiter. Gleiches gilt für die anderen Medien, deren Einsatz in viel längeren Intervallen geplant ist. Zum Beispiel wird das zweite Medium (B) nach drei Tagen ab dem zweiten Tag für die Sicherung verwendet. Damit lässt sich die Gesamtzahl der Medien niedrig halten. Gleichzeitig können die täglichen, wöchentlichen, monatlichen, halbjährlichen und jährlichen Medien beibehalten werden. Ganz nebenbei gibt es so keine Überschneidungen.

Türme von Hanoi – Backup-Planung

Wie aus dem dargestellten Szenario ersichtlich ist, kann ein Tower-of-Hanoi-Plan mit verschiedenen Sicherungsmedien für diverse lokale und Cloud-Speicherziele eingesetzt werden. Hierbei lassen sich sowohl differenzielle und inkrementelle als auch Vollsicherungen mit den verwendeten Mediensätzen durchführen. Es gibt einige Produkte im Markt, die dem Anwender die Flexibilität dieser Strategie bieten. Neben der Handhabung der Medien ist das Erstellen von Zeitplänen wichtig, mit denen der Anwender frei festlegen kann, wann auf welches Medium geschrieben wird.

So kompliziert ein Turm-von-Hanoi-Backup-Plan auch erscheinen mag, handelt es sich um eine Vorgehensweise, die jeder Anwender in Betracht ziehen sollte, der seine Daten auf betont wirtschaftliche Weise sichern und archivieren möchte.

Gruß
Doc Storage

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