Für viele Menschen ist das Smartphone längst mehr als ein Gerät zum Telefonieren oder Schreiben von Nachrichten.
Es übernimmt Funktionen, die früher von ganz unterschiedlichen Alltagsgegenständen erfüllt wurden – vom Wecker bis zum Navigationsgerät. Eine aktuelle Befragung des Digitalverbands Bitkom mit rund 1.000 Teilnehmenden in Deutschland zeigt, wie stark sich diese Entwicklung bereits durchgesetzt hat.
Klassische Geräte im Rückzug
Besonders deutlich wird der Wandel beim Aufstehen und beim Festhalten von Momenten. Drei Viertel der Befragten geben an, ihren Wecker durch das Smartphone ersetzt zu haben. Auch Kamera und Videokamera haben für viele ausgedient: 65 Prozent nutzen stattdessen das Handy zum Fotografieren, 56 Prozent zum Filmen. Selbst das Festnetztelefon verliert an Bedeutung – 43 Prozent verzichten weitgehend darauf, weil das Smartphone alle Funktionen abdeckt.
Auch in praktischen Alltagssituationen wird das Smartphone zunehmend zum Standard. Vier von zehn Personen setzen es als Navigationsgerät ein. Rund ein Drittel ersetzt damit die Taschenlampe oder den Küchentimer. Auch Papierfahrkarten geraten ins Hintertreffen: Ein Viertel der Befragten greift auf digitale Tickets im Handy zurück.
Unterhaltung und Finanzen
Nicht nur im Haushalt, auch bei Freizeit und Finanzen ist das Smartphone auf dem Vormarsch. Etwa ein Fünftel der Befragten hört Radio oder spielt regelmäßig über das Gerät. Für das Online-Banking, beispielsweise zur Verifikation oder für Überweisungen, nutzen 17 Prozent ihr Smartphone anstelle eines speziellen Tan-Geräts. Sogar Scanner werden zunehmend überflüssig: 11 Prozent scannen Dokumente einfach mit dem Handy.
Manche Funktionen haben sich dagegen noch nicht durchgesetzt. Besonders beim Thema Auto bleibt die Nutzung zurückhaltend. Nur 5 Prozent öffnen ihr Fahrzeug bereits per Smartphone.
Fazit
Die Studie von Bitkom macht deutlich: Das Smartphone ist für viele Menschen zur zentralen Schaltstelle ihres Alltags geworden. Wie Expertin Janine Jahreiß betont, steigert es nicht nur die Effizienz, sondern erleichtert durch Funktionen wie Sprachsteuerung auch die Bedienung. Gleichzeitig zeigt sich, dass bestimmte Bereiche – etwa der Zugang zum Auto – bislang nur eine kleine Gruppe von Nutzerinnen und Nutzern erreicht haben.