Unfall, Diebstahl oder Wasserschaden – fast jeder zweite Deutsche (48 %) möchte Schadensfälle vollständig digital mit der Versicherung abwickeln.
Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 43 %. Besonders stark ist dieser Wunsch bei den 30- bis 49-Jährigen mit 58 %, aber auch in den Gruppen 16–29 Jahre (53 %) und 50–64 Jahre (50 %) zeigt sich breite Zustimmung. In der Generation 65+ wünscht sich hingegen nur ein Drittel (32 %) eine rein digitale Lösung.
Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom unter über 1.000 Personen in Deutschland.
Skepsis gegenüber vollautomatisierter Schadensbearbeitung
Trotz der Offenheit für digitale Prozesse möchten viele nicht, dass der Mensch ganz ersetzt wird: 54 % der Befragten finden es beunruhigend, wenn Schadensfälle vollständig automatisiert durch die Versicherung bearbeitet würden – auch wenn es schneller ginge. Besonders hoch ist die Skepsis bei den über 65-Jährigen (67 %), während die 30- bis 49-Jährigen mit 45 % die geringste Sorge zeigen.
Digitalangebot der Versicherer nur „befriedigend“
Die digitale Reife der Versicherer wird weiterhin kritisch bewertet: Im Schnitt vergeben Kundinnen und Kunden die Schulnote 3,3 für die digitalen Services ihrer Anbieter – im Vorjahr waren es noch 3,6. Rund ein Viertel (27 %) bewertet das Digitalangebot mit „sehr gut“ oder „gut“, während 19 % nur „mangelhaft“ oder „ungenügend“ vergeben.
Digitale Services als Wettbewerbsvorteil
Laut Lukas Spohr, Bitkom-Experte für Digital Insurance, bieten digitale Lösungen großes Potenzial für Kundenzufriedenheit und Effizienz. Komfortable Funktionen wie digitale Schadensmeldungen, Vertragsübersichten per App oder automatisierte Kommunikation können Versicherern echte Wettbewerbsvorteile verschaffen.
Zudem sind viele Verbraucher offen für anbieterübergreifende Apps: 45 % würden eine Anwendung nutzen, mit der sie alle ihre Versicherungsverträge an einem Ort digital verwalten können.
bitkom/vm