Smartphones gehören längst zum Alltag von Kindern und Jugendlichen – und sind gleichzeitig eine der größten Konfliktquellen in Familien. Das zeigt eine aktuelle Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter mehr als 1.000 Eltern in Deutschland.
Drei von vier Eltern, deren Kinder ein Smartphone nutzen dürfen, berichten von Streit über Dauer oder Art der Nutzung. Besonders häufig kommt es zu Diskussionen in Familien mit Kindern zwischen zehn und zwölf Jahren: Hier geben 88 Prozent der Eltern an, dass das Thema regelmäßig für Spannungen sorgt. Bei den Sechs- bis Neunjährigen sind es 71 Prozent, bei den 13- bis 15-Jährigen 72 Prozent. Am wenigsten Probleme haben Eltern mit älteren Jugendlichen: In der Altersgruppe von 16 bis 18 Jahren liegt der Anteil bei 64 Prozent.
Sorge vor Abhängigkeit
Ein weiterer Punkt ist die Frage nach möglicher Sucht. Insgesamt halten 14 Prozent der Eltern ihr Kind für smartphonesüchtig. Je älter die Kinder, desto häufiger taucht diese Sorge auf: Während nur acht Prozent der Eltern jüngerer Kinder (6–9 Jahre) eine Abhängigkeit befürchten, liegt der Wert bei Jugendlichen ab 13 Jahren bereits bei 17 Prozent.
Das Smartphone als Druckmittel
Nicht nur Diskussionen prägen den Alltag, auch Strafen sind gängige Praxis. Fast die Hälfte der Eltern greift darauf zurück, das Handy zeitweise einzuziehen oder die Nutzung zu verbieten. Besonders stark ausgeprägt ist dieses Vorgehen bei Eltern jüngerer Kinder: 64 Prozent der Sechs- bis Neunjährigen müssen mit einem temporären Handyverbot rechnen. Bei den 16- bis 18-Jährigen setzen nur 17 Prozent der Eltern auf diesen Erziehungsansatz.
Balance zwischen Freiheit und Regeln
Die Ergebnisse zeigen, dass der Umgang mit Smartphones in Familien ein sensibles Thema ist. Während Kinder und Jugendliche die Geräte als selbstverständlichen Teil ihres Alltags erleben, sehen Eltern sich mit der Aufgabe konfrontiert, Regeln aufzustellen und Grenzen zu ziehen. Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder betont, wie wichtig klare Absprachen und ein bewusster Umgang mit digitalen Medien sind, um eine gesunde Balance zwischen Online- und Offline-Welt zu finden.