Geschäftsgeheimnisse

o9 verklagt SAP: Ex-Manager sollen Daten gestohlen haben

SAP
Bildquelle: nitpicker/Shutterstock.com

Der Supply-Chain-Spezialist o9 Solutions wirft SAP vor, über ehemalige Führungskräfte an vertrauliche Informationen gelangt zu sein. SAP weist die Anschuldigungen zurück.

Das auf Supply-Chain-Lösungen spezialisierte Unternehmen o9 Solutions hat beim US-Bundesgericht in Dallas Klage gegen SAP eingereicht. Der Vorwurf: Drei ehemalige Manager sollen dem deutschen Softwarekonzern dabei geholfen haben, an sensible Geschäftsinformationen zu gelangen.

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Streit um Supply-Chain-Technologie

Betroffen sind laut Klageschrift vertrauliche Details zur Entwicklung, zum Aufbau und zum Test der Planungssoftware von o9.

o9 zeichnet in der Klage ein Bild von SAP als Marktführer unter Druck: Kunden hätten sich zunehmend moderneren Alternativen zugewandt, da SAPs Lösungen im Bereich Business Planning nicht mehr zeitgemäß gewesen seien. In dieser Situation habe der Konzern gezielt versucht, sich Zugang zu geschütztem Know-how von o9 zu verschaffen. Nach dem Zugriff auf die Dokumente habe SAP seine Produkte entsprechend angepasst.

SAP kündigt juristische Prüfung an

Der Walldorfer Konzern ließ über einen Sprecher mitteilen, man halte sich an “höchste Standards der Unternehmensethik” und achte die Schutzrechte anderer Firmen. Die Klagepunkte würden nun geprüft und man werde “im Rahmen des Verfahrens angemessen reagieren”.

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Von o9 zu SAP gewechselt

Die drei in den Niederlanden lebenden Ex-Führungskräfte stehen ebenfalls als Beklagte in der Klage. Sie sollen nach Angaben von o9 vor ihrem Ausscheiden große Mengen interner Dokumente gesichert haben. Die Rede ist von mehreren zehntausend Dateien. Zudem sollen sie bereits vor dem Firmenwechsel mit SAP-Mitarbeitern kommuniziert haben, auch über diese Unterlagen. Die drei Manager haben mittlerweile leitende Positionen bei SAP inne.

Schutz von Innovationen im Fokus

Die rechtliche Vertretung von o9 betont, ihr Mandant verstehe die Prinzipien des Wettbewerbs und akzeptiere, dass Mitarbeiter den Arbeitgeber wechselten. Was jedoch nicht hingenommen werden könne, sei die unrechtmäßige Aneignung geschützten Wissens. „Der Diebstahl von Geschäftsgeheimnissen untergräbt grundlegend die erheblichen Investitionen, die o9 in die Forschung, Entwicklung und Bereitstellung transformativer Lösungen für seine Kunden getätigt hat, um deren Geschäftsabläufe zu verbessern.“

Das von Finanzinvestoren wie KKR und General Atlantic finanzierte Unternehmen erreichte vor zwei Jahren eine Bewertung von 3,7 Milliarden Dollar.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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