Nvidia meldete Rekordzahlen für Q2, doch die Geschäftsstruktur offenbart eine problematische Kundenkonzentration.
Mit einem Börsenwert von etwa 4,2 Billionen Dollar ist Nvidia derzeit das wertvollste Unternehmen weltweit. Im zweiten Geschäftsquartal konnte der Konzern seinen Umsatz um 56 Prozent auf 41,1 Milliarden Dollar steigern – ein neuer Rekordwert.
Extreme Abhängigkeit von Einzelkunden
Aus den SEC-Unterlagen geht hervor, dass lediglich zwei Direktkunden für 39 Prozent der Gesamterlöse verantwortlich zeichnen. Kunde A steuerte 23 Prozent bei, Kunde B weitere 16 Prozent. Beide werden dem Geschäftsbereich Compute and Network zugerechnet.
Das Unternehmen vertreibt seine Produkte über Add-in-Board-Hersteller, Distributoren, OEMs und Systemintegratoren. Darüber hinaus trägt laut Nvidia ein “KI-Forschungs- und Deployment-Unternehmen” über verschiedene direkte und indirekte Vertriebswege erheblich zum Umsatz bei.
Wachsende Konzentration auf wenige Partner
Diese Kundenstruktur verschärft sich: Bereits in der ersten Jahreshälfte entfielen 35 Prozent der Einnahmen auf nur zwei Abnehmer. Nvidia selbst warnt in seinen Quartalsberichten: “Wir durchliefen Perioden, in denen ein bedeutender Anteil unserer Umsätze von wenigen Kunden stammte – dieser Trend könnte anhalten.”
Bei den ausstehenden Forderungen zeigt sich ein ähnliches Bild: Von den 27,8 Milliarden Dollar, die Kunden Nvidia zum Quartalsende schuldeten, entfallen 56 Prozent auf drei Direktkunden (23, 19 und 14 Prozent).
USA und Asien dominieren geografisch
Regional konzentriert sich Nvidias Direktgeschäft stark: Die USA stellen die Hälfte aller Umsätze, gefolgt von Singapur (22 Prozent) und Taiwan (18 Prozent). China trägt sechs Prozent bei, alle anderen Regionen zusammen nur vier Prozent.
Die Bruttomarge liegt bei 73 Prozent – pro 100 Dollar Umsatz verbleiben also 73 Dollar Bruttogewinn. Trotz der Rekordergebnisse gab die Nvidia-Aktie nach der Zahlenvorlage um vier Prozent nach.