Halbleiter-Streit

Nexperia: China fordert weitere Schritte von Niederlanden

Nexperia
Bildquelle: gguy/Shutterstock.com

China sieht im Nexperia-Streit trotz Zugeständnissen der Niederlande weiter ein «zentrales Hindernis». Der Konflikt brodelt weiter.

China fordert im Konflikt um den Chiphersteller Nexperia weitere Schritte der Niederlande zu einer Beilegung des Streits. Zwar begrüßte das Handelsministerium in Peking die Ankündigung Den Haags, die Kontrolle über das Unternehmen wieder abzugeben. Dies sei «ein erster Schritt in die richtige Richtung», erklärte das Ministerium. Zugleich gebe es wegen eines aus Sicht Pekings «fehlerhaften» Gerichtsbeschlusses jedoch weiterhin «ein zentrales Hindernis».

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Das chinesische Unternehmen hat seinen europäischen Sitz im niederländischen Nimwegen und produziert Halbleiter, die vor allem für die Autoindustrie wichtig sind. Der niederländische Wirtschaftsminister Vincent Karremans hatte Ende September wegen starker Bedenken gegenüber dem chinesischen Eigentümer in die Führung des Unternehmens eingegriffen. Er rechtfertigte den Schritt damit, dass das chinesische Mutterunternehmen Wingtech Technologie und Produktion nach China schleusen wolle. Das hätte auch das Nexperia-Werk in Hamburg betroffen.

Gericht entscheidet unabhängig – Peking unzufrieden 

Nach diesem Eingriff hatte Peking Exportbeschränkungen für Nexperia-Chips verhängt, die auch europäische Autohersteller treffen. China hatte dann Lockerungen beim Export-Verbot angekündigt, doch darauf gedrängt, dass die Niederlande die ergriffenen Kontrollmaßnahmen zurückschrauben. 

Karremans machte nun zwar eine entsprechende Ankündigung, betonte aber zugleich, dass seine Entscheidung unabhängig von einem gerichtlichen Verfahren sei. Das Wirtschaftsgericht hatte auf Initiative von Vorstandsmitgliedern nur kurz nach dem Eingriff des Ministers auch bei Nexperia eingegriffen. 

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Es suspendierte den chinesischen Vorstandsvorsitzenden wegen des Verdachts auf Missmanagement und Gefährdung der Finanzmittel der Nexperia-Gruppe. Das Gericht ernannte auch einen Interims-Vorstand. Sollten die Vorwürfe bewiesen werden, kann das Gericht endgültige Maßnahmen verhängen, wie beispielsweise die Entlassung von Vorstandsmitgliedern.

dpa

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