Apples Strategie

iPhone Air setzt auf eSIM: “Digitaler Wendepunkt”

iPhone 17 Air
Bildquelle: Apple

Apple verzichtet beim neuen iPhone Air komplett auf physische SIM-Karten – auch außerhalb der USA. Branchenexperten sehen darin eine Zäsur für Mobilfunkanbieter weltweit.

Mit der Vorstellung des iPhone Air am 9. September 2025 hat Apple nicht nur ein neues, ultra-dünnes Smartphone präsentiert, sondern auch einen wichtigen Schritt in Richtung einer SIM-losen Zukunft gemacht. Während die Medien vor allem über das 5,6 Millimeter dünne Design, den A19 Pro-Prozessor und den überraschend moderaten Preis berichteten, könnte eine andere Neuerung weitreichendere Folgen haben: Das iPhone Air wird weltweit ausschließlich mit eSIM-Unterstützung ausgeliefert – ohne physischen SIM-Slot.

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Globale eSIM-Strategie erstmals auch außerhalb der USA

Emma Mohr-McClune, Chef-Telekommunikationsanalystin bei GlobalData, bezeichnet Apples Entscheidung als “digitalen Wendepunkt für die gesamte Branche”. Neben dem iPhone Air stellte Apple auch die iPhone 17-Serie vor, die ebenfalls in einer wachsenden Zahl von Märkten – darunter die USA, Kanada, Japan, Mexiko und ausgewählte Länder im Nahen Osten – ausschließlich auf eSIM setzt.

“Zum ersten Mal müssen Mobilfunkanbieter außerhalb der USA und Chinas ihre Kunden beim eSIM-Onboarding unterstützen und entsprechende Support-Tickets bearbeiten”, erklärt Mohr-McClune. Die Expertin warnt vor den weitreichenden Konsequenzen dieser Entwicklung.

Herausforderungen für Mobilfunkanbieter

Für die etablierten Netzbetreiber bedeutet der eSIM-Zwang eine doppelte Belastung: Einerseits müssen sie ihre Vertriebs- und Online-Support-Kanäle für eine Welle neuer eSIM-Aktivierungsprobleme rüsten und klare Nutzungsrichtlinien sowie FAQ-Bereiche bereitstellen. Andererseits drohen mittelfristig Umsatzverluste bei nationalen und internationalen Roaming-Diensten.

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Der Grund: Besitzer der High-End-Geräte werden die digitale Bequemlichkeit des Anbieterwechsels mit Rufnummernportierung sowie günstigere eSIM-aktivierte Roaming-Tarife entdecken. “Das ist ein Geschenk für die wachsende Zahl digitaler Mobile Virtual Network Operators und globaler Roaming-Anbieter”, so die GlobalData-Analystin.

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Apple will Kundenerfahrung kontrollieren

Hinter Apples Strategie steht der Wunsch nach mehr Kontrolle über die Nutzererfahrung mit Apple-Geräten. Gleichzeitig profitieren davon alternative Mobilfunkanbieter, die oft flexiblere und günstigere eSIM-Lösungen anbieten können.

Mohr-McClune erwartet, dass weitere Smartphone-Hersteller in den kommenden Quartalen ähnliche Schritte unternehmen werden: “Die Mobilfunkbranche bewegt sich eindeutig in Richtung einer SIM-losen Zukunft.”

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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