Zusatzkäufe in Games: Wenn Spielen teuer wird

Gaming mit Risiko: Was Kinder in die Kostenfalle lockt

Kinder-Gaming

Gaming gehört für viele Menschen zum Alltag. Ob auf Smartphones oder Konsolen, digitale Spiele bieten Unterhaltung, spannende Geschichten und Herausforderungen.

Häufig endet es jedoch nicht bei den einmaligen Kaufkosten: Viele Spiele enthalten zusätzliche Angebote, die gegen echtes Geld freigeschaltet werden können. Diese Extras können neue Levels, seltene Ausrüstungen für Avatare oder besondere Spielinhalte sein. Experten der Verbraucherzentrale NRW warnen, dass vor allem Kinder und Jugendliche dadurch leicht den Überblick über Kosten und Mechanismen verlieren.

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Lootboxen: Glücksspiel im Spiel

Ein besonders umstrittenes Modell sind Lootboxen. Dabei handelt es sich um digitale Pakete, deren Inhalt zufällig bestimmt wird. Spielerinnen und Spieler zahlen echtes Geld in der Hoffnung, wertvolle oder seltene Items zu erhalten. Häufig bleiben die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurück, was zu wiederholten Käufen führen kann. Durch den Zufallscharakter ähneln Lootboxen Glücksspiel und bergen ein hohes Suchtpotenzial, insbesondere bei Jugendlichen. In Belgien sind Lootboxen bereits verboten. In Deutschland sind sie zwar erlaubt, ihre Alterskennzeichnung wird jedoch von der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) berücksichtigt. Eltern sollten daher auf die USK achten und die enthaltenen Zusatzkäufe prüfen.

Psychologische Tricks im Spiel

Viele Spiele setzen auf sogenannte Dark Patterns, also manipulative Designs, um Nutzer:innen zu längerem Spielen oder höheren Ausgaben zu bewegen. Beispiele sind Pop-up-Kaufangebote mitten im Spiel, zeitlich begrenzte Aktionen mit Countdown, ständige Shop-Anzeigen oder Pfeile, die auf Käufe hinweisen. Auch Belohnungen für tägliches Einloggen oder das Anschauen von Werbung fördern exzessives Spielverhalten. Solche Mechanismen erhöhen das Suchtpotenzial und sind besonders für Kinder problematisch, da sie die psychologischen Tricks leichter beeinflussen.

In-Game- und In-App-Käufe werden meist über hinterlegte Kontodaten in App-Stores abgewickelt, zum Beispiel Kreditkarten, Bankkonten oder Handynummern. Damit sind Transaktionen mit wenigen Klicks möglich. Viele unerwartete Posten auf Rechnungen oder Handyabrechnungen lassen sich auf diese Käufe zurückführen.

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Schutzmaßnahmen für Eltern

Eltern können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um die Ausgaben ihrer Kinder zu kontrollieren:

  • Keine Zahlungsdaten hinterlegen: Am besten werden keine Kreditkarten, Kontonummern oder Handynummern gespeichert. Ist dies nötig, sollten Käufe passwortgeschützt sein.
  • Guthabenkarten nutzen: Prepaid-Karten begrenzen die Ausgaben und machen sie transparent.
  • Abrechnungen prüfen: Unbekannte Abbuchungen sollten sofort auf mögliche Kinderkäufe überprüft werden. Bei Bedarf können Rückerstattungen beantragt werden. Unterstützung bieten die Verbraucherzentralen.

Durch gezielte Aufklärung über Kostenfallen, Lootboxen und manipulative Spielmechanismen können Eltern verhindern, dass Gaming zur finanziellen Belastung wird.

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig joined the IT Verlag team as an online editor in May 2020. (pd)
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