Nach der Übernahme von VMware setzt Broadcom den Umbau des Partnerökosystems fort. Das bisherige Broadcom Advantage Partner Program wird zum Jahresende beendet, wie der australische Partner Interactive bekannt gab. Stattdessen führt der Konzern ein restriktives System ein, das nur noch ausgewählte Partner berücksichtigt.
Die Neuausrichtung erfolgt in mehreren Stufen: Ab 15. Juli erhalten VMware Cloud Service Provider (VCSP), die nicht für das neue Programm vorgesehen sind, ihre Kündigungsschreiben. Eine Übergangsfrist läuft bis zum 31. Oktober – dann ist definitiv Schluss für alle nicht eingeladenen Partner.
Ende des White-Label-Geschäfts
Parallel dazu streicht Broadcom das gesamte White-Label-Modell. Konkrete Begründungen für diesen Schritt blieben aus. Nach dem Stichtag werden weder neue Verträge noch Verlängerungen für ausgeschlossene Partner akzeptiert.
Die Strategie zielt auf eine konzentrierte Partnerstruktur ab. Broadcom plant, VMware Cloud Foundations 9 künftig nur noch über wenige hyperscale Private Cloud-Plattformen pro Region anzubieten. Das Unternehmen sieht die Zukunft in einem Modell, bei dem Kunden verwaltete Infrastrukturdienste von ausgewählten Partnern beziehen.
Partnerkonsolidierung nach Übernahme
Betroffene Partner sollen sich laut Broadcom an autorisierte VCSP-Partner wenden, um Kundenübergänge zu organisieren. Das Unternehmen empfiehlt eine Überprüfung bestehender Verträge und Service-Vereinbarungen.
Interactive, das die Informationen veröffentlichte, gehört zu den Partnern, die weiterhin im Programm verbleiben. Die Maßnahmen reihen sich in eine Serie von Einschnitten ein – bereits im Vormonat hatte Broadcom angekündigt, registrierte Reseller in der APAC-Region zu streichen.
Die Umstrukturierung zeigt Broadcoms Ansatz zur Monetarisierung der VMware-Übernahme: weniger, aber profitablere Partnerbeziehungen statt breiter Marktabdeckung.