Apple führt interne Gespräche über eine mögliche Übernahme des KI-Startups Perplexity AI. Damit will der iPhone-Konzern seine Position im hart umkämpften Markt für künstliche Intelligenz stärken und gleichzeitig seine Abhängigkeit von Google reduzieren.
Wie aus Unternehmenskreisen verlautet (via Bloomberg), haben sich Adrian Perica, Apples M&A-Chef, zusammen mit Services-Leiter Eddy Cue und den wichtigsten KI-Entscheidern über eine mögliche Übernahme beraten. Die Diskussionen befinden sich aber noch in einem frühen Stadium und könnten ohne konkretes Angebot enden.
Eine Übernahme würde Apple dabei helfen, eine eigene KI-gestützte Suchmaschine zu entwickeln – ein strategisch wichtiger Schritt angesichts der drohenden Beendigung der lukrativen Partnerschaft mit Google. Diese Vereinbarung, bei der Google als Standard-Suchmaschine auf Apple-Geräten fungiert, spült dem Konzern jährlich etwa 20 Milliarden Dollar in die Kassen. Das US-Kartellverfahren gegen Google bedroht jedoch diese Einnahmequelle.
Perplexity als heißer Übernahmekandidat
Perplexity AI, das Echtzeitantworten auf Nutzeranfragen mit aktuellen Web-Informationen liefert, wurde kürzlich mit 14 Milliarden Dollar bewertet. Ein Deal in dieser Größenordnung wäre die größte Übernahme in Apples Unternehmensgeschichte – bisher hält die 3-Milliarden-Dollar-Akquisition von Beats aus dem Jahr 2014 diesen Rekord.
Interessant: Auch Meta Platforms versuchte bereits erfolglos, Perplexity zu übernehmen, und kaufte stattdessen einen 49-Prozent-Anteil an Scale AI für 14,3 Milliarden Dollar.
Talentkrieg zwischen Tech-Giganten
Apple hinkt seinen Konkurrenten in der generativen KI noch hinterher. So kam die Apple Intelligence-Plattform verspätet auf den Markt. Die jüngsten KI-Verbesserungen auf der Entwicklerkonferenz WWDC fielen ebenfalls vergleichsweise bescheiden aus.
Alternative: Strategische Partnerschaft
Als Alternative zur Übernahme diskutiert Apple auch eine Partnerschaft mit Perplexity. Diese könnte die Integration von Perplexity als KI-Suchmaschinenoption in Safari und eine tiefere Anbindung an Siri umfassen.
Apple habe sich den Medienberichten zufolge in den vergangenen Monaten mehrfach mit Perplexity getroffen, und das KI-Team evaluiert aktiv die Technologie des Startups.
Samsung als Störfaktor
Ein möglicher Stolperstein könnte die geplante Partnerschaft zwischen Perplexity und Samsung Electronics werden. Der südkoreanische Konzern, Apples größter Smartphone-Konkurrent, plant eine weitreichende Kooperation mit dem KI-Startup. KI-Features sind mittlerweile zu einem kritischen Wettbewerbsfeld zwischen beiden Herstellern geworden.