Bund will mehr Cybersicherheit – neuer Standort für Bundesamt

Cyberangriffe im Netz gehören inzwischen zum Alltag. Vor allem Attacken auf wichtige Infrastruktur werden befürchtet. Deutschland will sich dafür besser rüsten und baut deshalb neue Ressourcen auf.

Der Bund will für mehr Sicherheit im Internet sorgen. «Das ist ein großes Thema für die Gegenwart und ein noch größeres für die Zukunft», sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) am Donnerstag in Freital. Dort soll ein zweiter Standort des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit 200 neuen Stellen entstehen. Eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichneten Seehofer und der sächsische Innenminister Roland Wöller (CDU) während des Termins.

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Seehofer und auch BSI-Präsident Arne Schönbohm stellten aber klar, dass es nicht bei der Absichtserklärung bleiben soll. «Wir sind gekommen, um zu bleiben», sagte der Behördenchef. Cybersicherheit werde ein neues Qualitätsmerkmal «Made in Germany» sein. Ziel und Anspruch des BSI sei es, in ganz Deutschland ein einheitlich hohes IT-Sicherheitsniveau zu schaffen. Deshalb baue man die Präsenz in der Fläche aus, um vor allem die Länder, Kommunen und die Wirtschaft noch besser unterstützen zu können.

Wöller hält Freital als Standort auch deshalb für ideal, weil er sich nur wenige Kilometer von Dresden und damit einem der wichtigsten Halbleiterstandorte in Europa entfernt befindet. Das BSI will sich in Freital unter anderem mit der 5-G-Technologie befassen, zu der es auch an der TU Dresden einen Forschungsschwerpunkt gibt. Die Aufgabe des Amtes mit Hauptsitz in Bonn besteht darin, die Cyber-Sicherheit im Zeitalter der Digitalisierung zu gewährleisten. Behörden und Firmen registrieren sei langem eine Zunahme von Cyberattacken im Netz.

Seehofer bezeichnete die Ansiedlung einer Bundesbehörde in Freital auch als Beitrag zur Strukturpolitik: «Zum einen profitiert das BSI von der Nähe und guten Anbindung zum “Silicon Saxony”, dem Innovationscluster in der Region Dresden. Zum anderen strahlt der neue Standort mit wertigen Arbeitsplätzen auf Regionen aus, die vom Strukturwandel betroffen sind.» Diese Politik wolle die Bundesregierung auch anderswo fortsetzen.

Nach Angaben Schönbohms soll die Hälfte der für Freital avisierten Arbeitsplätze schon in diesem Jahr geschaffen werden, die andere Hälfte bis Ende 2020. Zu diesem Zeitpunkt soll das BSI dann insgesamt 1400 Stellen haben.

dpa
 

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