„State of the Internet“-Bericht

Mehr DDoS-Angriffe auf Finanzinstitute aufgrund geopolitischer Spannungen

DDoS

Akamai Technologies hat einen neuen „State of the Internet“-Bericht (SOTI) veröffentlicht. Darin wird beschrieben, dass Finanzdienstleister im zweiten Jahr in Folge die am häufigsten von Layer-3- und Layer-4-DDoS-Angriffen (Distributed Denial of Service) betroffene Branche sind.

Der Bericht „Gegen die steigende Angriffsflut: Angriffstrends in der Finanzdienstleistungsbranche“zeigt, dass sich 34 Prozent der DDoS-Angriffe gegen Finanzdienstleistungen richten. Danach folgt die Gaming-Branche mit 18 Prozent und Hightech mit 15 Prozent.

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Layer-3- und Layer-4-DDoS-Angriffe zielen auf Netzwerk- und Transportschichten ab, wodurch die Netzwerkinfrastruktur überlastet und Serverressourcen sowie Bandbreite erschöpft werden. Aus dem Bericht geht hervor, dass die zunehmenden DDoS-Ereignisse auf die anhaltenden geopolitischen Spannungen zurückzuführen sind, die zu einer Zunahme von Hacktivismus geführt haben. Dazu gehört einer der größten Cyberangriffe, den Akamai gegen ein renommiertes Finanzdienstleistungsunternehmen in Israel beobachtet hat.

Der Bericht benennt auch die Beteiligung bekannter Angreifer wie REvil, BlackCat (ALPHV), Anonymous Sudan, KillNet und NoName057. All diese sind für ihre Aktivitäten im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine bekannt.

Weitere wichtige Erkenntnisse aus dem Bericht:

  • Die Finanzdienstleistungsbranche ist am stärksten von Markenimitationen und -missbrauch betroffen (36 Prozent). Dies ist deutlich mehr als beim Handel, der an zweiter Stelle liegt (26 Prozent).
  • Phishing dominiert bei den gefälschten Domains, die auf Finanzdienstleistungen abzielen, und macht 68 Prozent aller beobachteten Fälle aus. Markenimitationen stehen mit 24 Prozent aller erfassten Domains an zweiter Stelle.
  • Akamai beobachtete einen starken Anstieg der Layer-7-DDoS-Angriffe, die speziell auf APIs abzielen. Besonders besorgniserregend sind nicht dokumentierte Shadow-APIs. Diese sind oft ungeschützt, weil den Informationssicherheitsteams nicht klar ist, dass sie überhaupt existieren. Angreifer können diese APIs ausnutzen, um Daten zu stehlen, Authentifizierungskontrollen zu umgehen oder Störungen zu verursachen.
  • Die Häufigkeit der DDoS-Ereignisse korreliert nicht immer mit der Angriffsintensität. Obwohl es in einigen Monaten nur zu wenigen Angriffen kam, deuten die entsprechenden Daten auf erhebliche Trafficspitzen hin. Das unterstreicht die Notwendigkeit, sowohl die Angriffshäufigkeit als auch das -volumen bei der Bewertung von DDoS-Angriffen zu berücksichtigen.

Cyberkriminalität stellt eine erhebliche Bedrohung für den Finanzdienstleistungssektor dar, da sie großflächige Störungen und schwerwiegende wirtschaftliche Schäden verursacht“, erklärt Steve Winterfeld, Advisory CISO bei Akamai. „Dieser Bericht soll Cybersicherheitsexperten in der Branche rund um den Globus dabei unterstützen, die immer komplexere Bedrohungslandschaft zu verstehen und ihnen Best Practices zum Schutz ihrer Kunden bieten.“

Der Bericht umfasst eine Gastkolumne des Global Head of Intelligence bei FS-ISAC, eine Fallstudie zu Credential-Stuffing-Angriffen und ein Fokusartikel zur Intensität von DDoS-Angriffen. Außerdem sind regionale Daten, Abschnitte zu Zero Trust und Mikrosegmentierung sowie Strategien zur Abwehr von DDoS-Angriffen, Phishing, Markenmissbrauch und Ransomware enthalten.

In diesem Jahr feiern die SOTI-Berichte von Akamai ihr zehnjähriges Jubiläum. Die SOTI-Reihe bietet datenbasierte Experteneinblicke in die Bereiche Cybersicherheit und Webperformance.

(pd/Akamai)

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