Gefährliche Urlaubsfalle

Kriminelle nutzen echte Hoteldaten für perfiden Betrug

Sicherheit Smartphone Urlaub

Ein sonniges Wochenende in Wien, gebucht über ein bekanntes Online-Portal – alles scheint geregelt. Doch dann kommt eine WhatsApp-Nachricht vom “Hotel”: Man solle zur Sicherheit noch einmal die Kreditkartendaten bestätigen.

Die Nachricht sieht täuschend echt aus. Was steckt dahinter – und wie schützt man sich?

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Neue Betrugsmasche: Falsche Hotelnachrichten mit echten Buchungsdaten

Immer häufiger gelingt es Cyberkriminellen, an Buchungsdaten aus echten Reservierungen zu gelangen – über Datenlecks, Phishing oder Schadsoftware. Mit diesen Informationen geben sie sich als Hotels aus und fordern per WhatsApp oder SMS sensible Daten nach – angeblich zur Verifizierung.

Christian Lueg, IT-Sicherheitsexperte beim europäischen IT-Sicherheitsunternehmen ESET, erklärt: „Diese Art von Betrug wirkt besonders überzeugend, da echte Reisedetails verwendet werden. Viele Betroffene erkennen den Betrug erst, wenn bereits Geld vom Konto fehlt.“

Täuschend echt – und gefährlich

Die Nachrichten sind professionell aufgemacht, enthalten korrekte Namen, Buchungsnummern und Reisezeiten. Der Ton ist höflich, aber bestimmt – oft wird ein technisches Problem vorgetäuscht, das nur durch erneute Eingabe der Kreditkartendaten behoben werden könne. Wer dem Link in der Nachricht folgt, landet jedoch auf einer Phishing-Seite.

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Im Unterschied zu klassischen Spam-Mails setzen die Täter hier gezielt auf psychologischen Druck und nutzen vertraute Kanäle wie WhatsApp oder SMS – ein Vorgehen, das viele Menschen unvorbereitet trifft.

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So erkennen Sie Betrugsversuche – und schützen sich

Mit einigen einfachen Verhaltensregeln können Sie sich vor digitalen Fallstricken beim Reisen schützen:

1. Kommunikation nur über das Buchungsportal

Reagieren Sie nicht auf Nachrichten über WhatsApp oder SMS. Seriöse Hotels kommunizieren ausschließlich über das Portal, über das Sie gebucht haben.

2. Keine Links aus Chat-Nachrichten öffnen

Auch wenn Absender und Inhalt vertrauenswürdig wirken: Klicken Sie niemals auf Links in unerwarteten Nachrichten. Im Zweifel: direkt im Kundenkonto des Buchungsportals prüfen oder selbst beim Hotel anrufen.

3. Kreditkartendaten niemals ungesichert übermitteln

Weder Hotels noch Buchungsportale fordern Kreditkartenangaben per Messenger. Werden Sie dazu aufgefordert, handelt es sich fast sicher um einen Betrugsversuch.

4. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen

Drohungen wie „Buchung wird storniert“ sollen Panik erzeugen. Lassen Sie sich nicht hetzen – diese Masche dient einzig dazu, Sie zu einer schnellen, unüberlegten Handlung zu bewegen.

5. Technischen Schutz aktivieren

Eine gute Sicherheits-App auf dem Smartphone – wie etwa ESET Mobile Security – kann betrügerische Seiten blockieren und schützt auch unterwegs vor Schadsoftware.

Vorsicht auch bei Ferienwohnungen: Fake-Inserate im Umlauf

Nicht nur über WhatsApp droht Gefahr – auch falsche Angebote für Ferienwohnungen verbreiten sich verstärkt in der Hauptreisezeit. Dabei wirken die Inserate seriös: mit Fotos, Bewertungen und scheinbaren Gütesiegeln. Doch oft existiert die Unterkunft gar nicht.

So erkennen Sie betrügerische Inserate:

  • Anbieter prüfen: Ein Blick ins Impressum und eine kurze Recherche zum Anbieter können helfen. Fehlen diese Angaben, ist Vorsicht geboten.
  • Adresse verifizieren: Über Google Maps oder Bewertungsportale lässt sich schnell herausfinden, ob die Unterkunft wirklich existiert.
  • Gütesiegel testen: Trusted Shops oder ähnliche Logos sollten anklickbar sein und auf die offizielle Zertifizierungsseite führen.
  • Preise vergleichen: Ist das Angebot auffällig günstig im Vergleich zu anderen Unterkünften der Region, kann das ein Warnzeichen sein.
  • Fake-Check nutzen: Seiten wie watchlist-internet.at listen bekannte Fake-Anbieter. Einfach URL eingeben und prüfen.

Ob gefälschte WhatsApp-Nachrichten oder nicht existierende Traumunterkünfte – Kriminelle setzen zunehmend auf raffinierte Maschen. Doch mit Aufmerksamkeit, etwas technischer Unterstützung und der Bereitschaft, Angebote zu hinterfragen, lässt sich das Risiko deutlich senken. So bleibt der Urlaub auch digital ein unbeschwertes Erlebnis.

(pd/ESET)

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