Mehr Schutz, weniger Barrieren

Warum nutzungsbasierte Modelle Cyber-Resilienz neu definieren

Cyber Resilienz

Europa erlebt derzeit eine Phase beispielloser Ransomware-Aktivität. Nachdem die Angriffe bereits 2024 um 80 Prozent zunahmen, wurde dieser Rekord 2025 erneut übertroffen.

Die Bedrohungslage ist so hoch wie nie, und die Dynamik zeigt deutlich, dass sich Cyberkriminalität zunehmend professionalisiert und industrialisiert. Ransomware ist längst zu einem lukrativen Geschäftsmodell geworden, das durch Ransomware-as-a-Service noch stärker skaliert. Besonders betroffen ist der Mittelstand, der in vielen europäischen Ländern das wirtschaftliche Rückgrat bildet und dennoch häufig über weniger Ressourcen verfügt, um sich wirksam gegen moderne Angriffe zu schützen. Hinzu kommt, dass der psychische Druck auf IT-Teams kontinuierlich steigt: Laut einer aktuellen Object-First-Studie fühlen sich 84 Prozent der IT-Fachkräfte durch die ständige Bedrohungslage dauerhaft gestresst. Diese Belastung hat Auswirkungen auf Arbeitsqualität, Reaktionszeiten und langfristige Mitarbeitergesundheit. Vor diesem Hintergrund wird deutlich, dass Unternehmen nicht allein auf Prävention setzen können. Sie müssen sich vielmehr fragen, ob sie in der Lage sind, nach einem erfolgreichen Angriff ihre Systeme und Daten zuverlässig wiederherzustellen – und zwar schnell genug, um geschäftliche, finanzielle und rufschädigende Folgen zu minimieren.

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Resilienz statt reine Prävention: Unveränderliche Backups als neue Frontlinie

Da selbst hochmoderne Sicherheitssysteme keine absolute Abwehr garantieren, verschiebt sich der Fokus zwangsläufig hin zur Wiederherstellbarkeit. Prävention bleibt zwar essenziell, doch die Erfahrung zeigt, dass Angriffe trotz aller Maßnahmen durchkommen können – sei es durch Zero-Day-Schwachstellen, Social Engineering oder komplexe Angriffsketten. Besonders mittelständische Unternehmen geraten vermehrt in den Fokus, da ihre Schutzmaßnahmen häufig nicht im gleichen Tempo wachsen wie die Angriffstechniken. Unveränderliche Backups werden in diesem Kontext zunehmend zum entscheidenden Element einer vorausschauenden Sicherheitsstrategie. Sie stellen sicher, dass einmal geschriebene Daten nicht gelöscht, verschlüsselt oder manipuliert werden können. Damit bilden sie eine stabile und verlässliche Grundlage für die Wiederherstellung geschäftskritischer Systeme – unabhängig davon, welche Schäden ein Angriff im aktiven Netzwerk anrichtet.

Bisher schien diese Form der Datensicherung jedoch vor allem größeren Organisationen vorbehalten zu sein. Der Grund: Enterprise-Backup-Lösungen brachten oft hohe Anfangsinvestitionen, komplexe Implementierungen und überdimensionierte Kapazitäten mit sich. Viele mittelständische Unternehmen mussten daher Kompromisse eingehen oder sahen sich gezwungen, auf weniger effektive Lösungen zurückzugreifen. Gleichzeitig verschärfen Cyberversicherer ihre Anforderungen deutlich. Neben unveränderlichen Backups fordern sie heute zunehmend nachweisbare und regelmäßig getestete Recovery Time Objectives sowie belastbare Wiederherstellungspläne. Unternehmen, die diese Nachweise nicht erbringen können, sehen sich mit höheren Versicherungsprämien, strengeren Bedingungen oder gar ablehnenden Versicherungsentscheidungen konfrontiert. Für Managed Service Provider entsteht daraus eine zentrale Rolle: Sie müssen nicht nur Backup-Lösungen bereitstellen, sondern auch sicherstellen, dass diese den steigenden Anforderungen von Versicherern, Aufsichtsbehörden und Kunden entsprechen.

Wie nutzungsbasierte Modelle den Zugang zu Enterprise-Schutz demokratisieren

Vor diesem Hintergrund setzen nutzungsbasierte Abrechnungsmodelle einen tiefgreifenden Wandel in Gang. Sie beseitigen traditionelle finanzielle Barrieren, indem sie große Anfangsinvestitionen durch planbare monatliche Kosten ersetzen. Dadurch können auch kleinere Unternehmen auf Technologien zugreifen, die lange als exklusiv für große Konzerne galten. Nutzungstarife schaffen ein hohes Maß an Flexibilität: Kapazitäten lassen sich dynamisch anpassen, der Einstieg erfolgt ohne überdimensionierte Hardware, und Unternehmen zahlen nur für die Ressourcen, die sie tatsächlich benötigen. Dies beschleunigt nicht nur die Einführung moderner Sicherheitsarchitekturen, sondern erhöht auch die Bereitschaft, resilienzorientierte Strategien frühzeitig zu implementieren.

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Für MSPs, VARs und Systemintegratoren ergeben sich daraus substanzielle Vorteile. Sie können ihre Kunden über den gesamten Lebenszyklus begleiten, statt einmalige Projekte zu verkaufen, und schaffen so nachhaltige, wiederkehrende Erlösmodelle. Gleichzeitig bietet das Modell die Möglichkeit, Backup-Schutz in umfassendere Managed-Services-Portfolios zu integrieren, wodurch eine tiefere Bindung zwischen Partner und Kunde entsteht. Dies wiederum stärkt das Vertrauen, das gerade in sicherheitskritischen Bereichen eine zentrale Rolle spielt. Indem Partner ihre Kunden bei Planung, Implementierung, Überwachung und kontinuierlicher Optimierung unterstützen, entsteht ein gemeinsames Ökosystem der Resilienz – ein Zusammenspiel aus Expertise, Technologie und Vertrauen.

Für Unternehmen bedeutet dies nicht nur technische Sicherheit, sondern auch betriebliche Entlastung, finanzielle Planbarkeit und die Gewissheit, dass ihre Daten im Ernstfall geschützt und schnell wiederherstellbar sind. In einer Zeit, in der Ransomware nicht zwischen Unternehmensgrößen unterscheidet, wird Wiederherstellungsfähigkeit zum entscheidenden Erfolgsfaktor. Verbrauchsbasierte Modelle machen unveränderliche Backups für jedes Unternehmen erreichbar und ermöglichen gleichzeitig dem Channel, die nächste Ära der Cyber-Resilienz aktiv mitzugestalten

Autor: Florian Kopp, Director Sales – Central EMEA, Object First

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