Mit dem Inkrafttreten der NIS2-Richtlinie in Deutschland stehen über 30.000 Unternehmen vor erweiterten Anforderungen im Bereich Cybersicherheit.
Ziel der Richtlinie ist es, Risiken systematisch zu steuern, Sicherheitsvorfälle strukturiert zu melden und die organisatorische Verantwortung klar auf die Unternehmensleitung zu übertragen.
Organisatorische Neuaufstellung statt reiner IT-Maßnahmen
Viele Diskussionen zur NIS2 konzentrierten sich bisher auf technische Sicherheitsmaßnahmen. Die Richtlinie verlangt jedoch weit mehr: Unternehmen müssen eine umfassende organisatorische Struktur aufbauen, die Cyber-Hygiene, Lieferkettenabsicherung, Krisenreaktion und kontinuierliche Geschäftsprozesse einschließt. Dazu gehören unter anderem:
- Systematisches Risikomanagement
- Klare Verantwortlichkeiten der Geschäftsführung
- Verbindliche Meldepflichten bei Sicherheitsvorfällen
- Implementierung strukturierter Governance- und Compliance-Prozesse
Dr. Fino Scholl, Geschäftsführer der Swiss GRC Germany GmbH, betont, dass NIS2 die Sicherheitsverantwortung erstmals formalisiert und der Leitungsebene als Aufsichtspflicht zuweist.
Herausforderungen für Unternehmen
Die zentrale Schwierigkeit liegt darin, alle Anforderungen in eine konsistente, überprüfbare Struktur zu überführen. Dies betrifft:
- Risikobewertungen und deren Nachverfolgung
- Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen
- Definition klarer Meldewege
- Sicherstellung der Geschäfts- und Prozesskontinuität
Viele Unternehmen stehen dabei erst am Anfang und müssen nun methodische Verfahren entwickeln, die sowohl regulatorischen Vorgaben als auch praktischen Anforderungen gerecht werden.
Unterstützung durch digitale Tools
Zur Umsetzung der NIS2-Anforderungen bietet Swiss GRC eine spezielle GRC Toolbox. Sie ermöglicht:
- Strukturierte Erfassung und Nachverfolgung von Risiken
- Integration von ISMS-Bausteinen
- Workflow-gesteuertes Management von Sicherheitsvorfällen
- Auditfähige Dokumentation aller Maßnahmen
Gentian Ajeti, Chief Customer & Commercial Officer bei Swiss GRC, hebt hervor, dass strukturierte Prozesse und verlässliche Nachweise künftig entscheidend für Compliance und Cyberresilienz sein werden.
Compliance und Cyberresilienz als strategische Vorteile
Unternehmen, die NIS2 frühzeitig umsetzen, profitieren nicht nur von regulatorischer Compliance. Eine strukturierte Umsetzung stärkt auch die langfristige Widerstandsfähigkeit gegenüber Cyberbedrohungen. Klare Verantwortlichkeiten, nachvollziehbare Prozesse und systematische Risikoüberwachung sind damit zentrale Bausteine einer modernen Sicherheitsarchitektur.