Ohne Basics kein hinreichender Schutz

IT-Grundhygiene als Basis für Sicherheit

Cybersicherheit, Cyber-Hygiene, Cyber Security

Zero Trust, KI oder Quantenkryptographie – moderne Security-Konzepte sind in aller Munde. Doch die Realität zeigt, dass fehlende Basics oft die Ursache für den Erfolg von Cyberangriffen sind.

Ungepatchte Systeme, schwache Passwörter oder offene Ports machen Unternehmen angreifbar und das oft über Jahre hinweg. Selbst moderne Verteidigungsstrategien scheitern, wenn elementare Hausaufgaben nicht erledigt sind. Unternehmen, die ihre IT-Security zukunftsfähig machen wollen, müssen daher zuerst das Fundament legen. Diese fünf Schritte bilden die Basis für echte Sicherheit.

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1. Patchen statt abwarten: Updates sofort einspielen

Ob Server, Clients oder Applikationen – Sicherheitsupdates müssen zeitnah eingespielt werden. Angriffe wie die Exchange-Lücke von 2021 zeigen, dass ungepatchte Systeme ein Einfallstor für Massenangriffe sind. Ein aktives Patch-Management ist daher unverzichtbar. Schon eine einzige ungepflegte Komponente kann ein komplettes Netzwerk kompromittieren.

2. Passwortschutz ernst nehmen

Laut Cloudflare erfolgt fast jeder zweite Login-Versuch mit kompromittierten Zugangsdaten. Standardpasswörter wie „Admin“ sind ein gefundenes Fressen für Angreifer. Unternehmen sollten deshalb Zwei-Faktor-Authentifizierung verpflichtend einsetzen und ein zentrales Identitätsmanagement etablieren. Ohne konsequente Regeln sind Compliance-Verstöße und Datenabfluss vorprogrammiert.

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3. Angriffsflächen radikal reduzieren

Viele Risiken entstehen durch offene Ports, ungenutzte Dienste oder überflüssige Admin-Konten. IT-Verantwortliche, die diese Einfallstore systematisch eliminieren, machen es Angreifern deutlich schwerer. Weniger Angriffsflächen bedeuten mehr Kontrolle. Mit überschaubarem Aufwand lässt sich so die gesamte IT-Infrastruktur stabilisieren.

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4. Prozesse aufbauen, statt nur Technik einsetzen

Neben diesen Grundlagen braucht IT-Sicherheit auch Strukturen. Dazu zählen klare Verantwortlichkeiten, Rollen und ein kontinuierliches Schwachstellenmanagement. Regelmäßige Scans, Monitoring und aussagekräftige Log-Analysen machen Sicherheitsarbeit planbar. Entscheidend ist neben der eingesetzten Technik auch die Organisation: Wer schaut wann auf welche Daten und wer setzt Maßnahmen um? 

5. Sicherheit skalieren: Automatisieren und segmentieren

Erst wenn diese Prozesse etabliert sind, lässt sich IT-Security auf andere Weise effektiv ausbauen. Automatisierte Patch-Verteilung mit entsprechenden Tools sorgt dafür, dass Day-One-Lücken umgehend geschlossen werden. Zusätzlich erkennen SIEM- (Security Information and Event Management) und SOAR-Systeme (Security Orchestration, Automation and Response) Bedrohungen in Echtzeit und leiten automatisiert Gegenmaßnahmen ein. Eine Mikrosegmentierung des Netzwerks wiederum begrenzt Angriffe lokal und verhindert, dass ein einzelner Vorfall das gesamte Unternehmen lahmlegt.

Erst stabil stehen, dann fliegen

Zero Trust oder KI-basierte Angriffserkennung entfalten ihre Wirkung nur dann, wenn die Basics stimmen. Unternehmen, die ihre Grundhygiene vernachlässigen, riskieren offene Flanken. IT-Security ist ein Prozess: erst stehen, dann gehen, dann laufen – und erst dann fliegen. 

Autor: Maurice Kemmann, Geschäftsführer und Gründer Cosanta GmbH, Teil der plusserver-Gruppe

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