Ist Deutschland für das digitale Zeitalter gerüstet?

Die digitale Welt kommt und die derzeitigen Veränderungen sind nur die Spitze des Eisbergs. Das bedeutet natürlich in der Konsequenz, dass sich die Gesellschaft transformieren wird und es auch muss. Aus der technischen Perspektive gibt es ebenfalls einiges zu tun. Die Zeiten, in denen Deutschland als “Digital Native” gelten konnte, sind definitiv vorbei. Eine der größten Wirtschaftsmächte der Welt kann, darf und wird nicht dem Fortschritt hinterherlaufen. Doch wie ist der aktuelle Stand der Dinge und wo gibt es den größten Handlungsbedarf?

Das Thema Sicherheit dominiert in jeglicher Hinsicht

Aktuell wird viel über IT-Sicherheit geredet. Das ist ein Problem, denn wenn viel darüber geredet wird, gibt es in der Regel ein Problem. Jeder Experte aus Deutschland schlägt derzeit Alarm und hat auch jeglichen Grund hierfür. Denn trotz der großen digitalen Transformation ist die Sicherheitsstruktur in Deutschland noch immer minimal ausgebaut. Es gibt Veränderungen und das ist auch gut so. Aber reichen diese aus, um die kritischen Infrastrukturen zu schützen? Hier hapert es schon an vielen Punkten und die Liste wird immer länger. Ganze Branchen leiden unter riesigen Sicherheitslücken, wobei Deutschland nicht alleine dasteht. Das Problem liegt darin, dass sich die Technik viel zu schnell entwickelt. Unternehmen und Staat können hier oft nicht mithalten und müssen in vielen Bereichen völlig neu denken. Das ist der Anspruch, den das digitale Zeitalter hat und haben muss.

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Die Sicherheit aus Sicht der Verbraucher: Mehr als nur ein Kostenfaktor

Verbraucher sind am häufigsten von Cyberkriminalität betroffen. Das ist auch kein Wunder, denn sind es doch gerade die Verbraucher, welche völlig unbedarft eine digitale Signatur hinterlassen und sich so angreifbar machen. Das kann auch niemandem als schlechter Wille ausgelegt werden. Die digitale Welt ist derzeit schlichtweg viel zu komplex, um einen umfassenden Schutz mit nur einem Klick zu ermöglichen. Ein guter Virenschutz gehört zur Grundausstattung eines jeden Verbrauchers und mittlerweile ist diese Erkenntnis auch zu fast allen Bevölkerungskreisen durchgedrungen. Derzeit gibt es vor allem massive Probleme im mobilen Bereich. Hier hinkt die Zahl der geschützten Verbraucher der technischen Entwicklung hinterher und es gibt einen sehr dringenden Aufholbedarf. Soziale Netzwerke, Streaming und andere genutzte Dienste sind für Hacker wichtige Einfalltore und werden so für die Verbraucher von einer spaßigen Abwechslung zu einem enormen Risiko.

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Die Sicherheit aus der Sicht der Unternehmen: Hier gibt es großen Nachholbedarf

Während die großen Konzerne oftmals über eigene Sicherheitsabteilungen verfügen und entsprechende Ressourcen zur Verfügung stellen können, sind kleine und mittelständische Unternehmen häufig stark von der Cyberkriminalität betroffen. Oftmals sind es die Mitarbeiter, die ohne böse Absicht die digitalen Türen öffnen und dem Unternehmen so schaden. Deutschland bietet derzeit leider nicht genügend Rechenleistung, um in eine eigene Sicherheitsstruktur für den Mittelstand und kleine Unternehmen investieren zu können. Das ändert sich zwar gerade, aber bis dahin müssen diese Unternehmen noch warten. Das ist ärgerlich, denn in Deutschland ist gerade der Mittelstand ein wichtiger Motor für die Wirtschaft. Die Innovationen aus diesem Teil der Wirtschaft sind von großer Bedeutung für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung und deswegen in einem besonderen Ausmaß schützenswert.

Die Sicherheit aus der Sicht des Staates: Die Welt dreht sich langsam

Vor weniger als zehn Jahren war Deutschland wirklich noch eine digitale Neugeburt. Das Internet wurde von Beamten und Staatsdienern eher kritisch beäugt und Themen wie der Datenschutz waren wichtiger, als die Sicherheit der staatlichen und zivilen Digitalstrukturen. Das hat sich mittlerweile deutlich geändert und heute verfügt die BRD immerhin über eine eigene Behörde. Sicherheitsexperten schlagen heute zwar nicht mehr den roten Alarm, aber sind noch immer besorgt. Zwar ist Deutschland als Staat mittlerweile in der Lage, die Angriffe vielleicht abzuwehren. Aber von einem umfassenden Schutz wie in den USA oder Schweden kann noch lange nicht die Rede sein. Für die Bundesregierung dreht sich die Welt zwar, aber sie dreht sich sehr langsam. Eine etwas größere Beschleunigung in diesem wichtigen Bereich wäre vermutlich nicht die schlechteste Idee und könnte zudem auch die Attraktivität des digitalen Standorts stärken.

Wo gibt es den größten Nachholbedarf?

Die Einrichtung einer eigenen Einheit der Polizei zum Schutz der Bürger und für die Strafverfolgung, sowie die Einrichtung einer eigenen militärischen Infrastruktur für diesen Bereich war in Deutschland ein wichtiger Schritt. Allerdings gehörte die BRD nicht zu den ersten Ländern, die hier entsprechende Konzepte umsetzte. Demzufolge gibt es derzeit noch viele Baustellen. Im Einzelfall vermag die Infrastruktur zwar sehr leistungsfähig und belastbar sein. Aber sollte es einmal zu einem großflächigen Angriff durch eine, oder mehrere der bekannten Gruppen oder durch Einzeltäter kommen, dann dürfte das bisherige System einer echten Belastungsprobe ausgesetzt sein. Man könnte sagen, dass in Deutschland vieles richtig läuft. Allerdings wurde in vielen Bereichen erst viel zu spät auf einen fahrenden Zug aufgesprungen. Das sorgt nun für Verwerfungen und einen gesteigerten Nachholbedarf. Das kann sich wiederum nachteilig auf die Sicherheit auswirken und die Fähigkeit zu eigenen Aktionen im Sinne der Strafverfolgung massiv einschränken. Schon jetzt ist man in Deutschland in vielen Fällen auf Kooperationen mit anderen Ländern angewiesen und verfügt nicht über eine eigene Expertise.

Fazit: Der Virenschutz ist das Minimum und eigentlich sollte viel mehr getan werden

Während sich Verbraucher mit einer Vielzahl von Lösungen eindecken müssen, worunter der klassische Virenschutz nur einen kleinen Bestandteil ausmacht, ist Deutschland insgesamt digital allerhöchstens Mittelklasse. Das ist ärgerlich und sogar gefährlich. Gerade Verbraucher könnten darunter leiden, wenn es zu einem großflächigen Angriff kommt. Dieser muss ja nicht mal einen militärischen Hintergrund haben. Auch die klassische Cyberkriminalität ist immer an veralteten digitalen Infrastrukturen interessiert und versucht hieraus ihren Profit zu schlagen. Aus ihrer Sicht auch völlig berechtigt, denn wer kann als kriminelle Organisation oder Einzelperson schon auf einen großen Gewinn verzichten? Hier muss der technisch-fortschrittliche Geist der Bundesrepublik wieder einmal das Wirken anfangen. Denn ein guter Virenschutz ist nicht die einzige Lösung, mit der man sich schützen kann. Verbraucher sind natürlich trotzdem dazu angeraten, sich eine entsprechende Software so schnell als möglich anzuschaffen. Denn nur so können die eigenen Daten im Netz abgesichert und vor einer missbräuchlichen Verwendung geschützt werden.

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