Welcome to the „App Factory“: Industrialisierte Anwendungsentwicklung

Objektorientierung, SOA, Bibliotheken- Framework- und Templateentwicklung. Die IT-Welt hat schon viele neue Ideen und Konzept gesehen. Über die „App Factory“ und ihre Umsetzung sprach it management mit Dr. Kay Müller-Jones, Head of Global Consulting Practice bei Tata Consultancy Services, Central Europe.
   
Ulrich Parthier: Getrieben vom Technologiewandel und der fortschreitenden Globalisierung werden die Innovations- und Produktionszyklen immer kürzer, der Wettbewerb um den Kunden immer intensiver. IT ist vor diesem Hintergrund der Schlüssel zu nachhaltigen Lösungen. Was kann TCS hierzu beitragen? 
Dr. Kay Müller-Jones: Angesichts der Geschwindigkeit des Wandels steht die IT vor der zentralen Aufgabe, die Time-to-Market-Fähigkeit in allen Bereichen zu verkürzen und dadurch signifikante Wettbewerbsvorteile zu schaffen. Das gilt für die Bereitstellung von Services ebenso wie für die Anwendungsentwicklung. Dabei steigt gerade die Komplexität der Entwicklung mit der zunehmenden Vielfalt an „Apps“ an, welche durch die zunehmende Mobilisierung von Mitarbeitern und Kunden unaufhaltsam voranschreitet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Apps für verschiedene Plattformen mit mehreren zu betreuenden Versionen entwickelt und gewartet werden müssen. Diese nahezu explodierende Anzahl von Apps können heutige IT-Abteilungen der Unternehmen mit herkömmlichen Methoden in der Entwicklung und Wartung nicht mehr bewältigen.  
Ulrich Parthier: Doch wie lassen sich angesichts des hohen Kostendrucks die dafür notwendigen Entwicklungskompetenzen und -kapazitäten bereitstellen?
Dr. Kay Müller-Jones: Die TCS App Factory liefert darauf eine intelligente und auch eine sichere und effiziente Antwort: Wir sind in der Lage, Anwendungen im industriellen Maßstab schnell und kundenorientiert zu entwickeln. In Verbindung mit den nahezu frei skalierbaren Ressourcen unseres Global Network Delivery Model bilden flexible und hochskalierbare Entwicklungsprozesse wie insbesondere SOA Agile™ die Grundlage für eine schnelle und zuverlässige Anwendungsentwicklung – egal, in welcher Form und in welchem Einsatzbereich „Apps“ benötigt werden.
 

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„Getrieben durch die zunehmende Mobilisierung wird die Anzahl von Apps in allen Anwendungsbereichen nahezu explodieren. Die App Factory mit ihrem industrialisierten Entwicklungsansatz unter Einbindung von Ressourcen in einem globalem Netzwerk bietet hierzu eine adäquate Antwort.“
Dr. Kay Müller-Jones, Head of Global Consulting Practice, Tata Consultancy Services, Central Europe
 
Ulrich Parthier: Wie funktioniert diese Art der Softwareentwicklung?
Dr. Kay Müller-Jones: Grundsätzlich sind hier zwei Aspekte gemeinsam zu betrachten: zum einen die Entwicklungsmethode und zum anderen die gewählte Softwarearchitektur. Der App Factory verwendet hier vorrangig SOA Agile™ , eine von TCS entwickelte Vorgehensmethodik. Sie vereint die Prinzipien der serviceorientierten Architektur (SOA) mit Methoden agiler Softwareentwicklung und unserem weltweiten Servicenetz, dem TCS Global Network Delivery Model 145 Niederlassungen mit mehr als 230.000 Mitarbeiter in 42 Ländern und Global Delivery Centers in Europa, Nord- und Südamerika, Indien und China sind die Basis.
Eine serviceorientierte Architektur reduziert die Komplexität von IT-Landschaften entscheidend. Umfangreiche Domänen werden in Geschäftsprozesse und Dienste zerlegt, die flexibel interagieren können. Dieses Dienstekonzept erleichtert eine evolutionäre, verteilbare Entwicklung, die mit einer klassisch modellierten IT-Architektur nur bedingt oder unter großem Aufwand zu realisieren wäre.
Ulrich Parthier: Wie managen Sie die komplexen Projekte?
Dr. Kay Müller-Jones: Die genutzte Projektmanagement- und Entwicklungsmethode Scrum zusammen mit Elementen des Extreme Programming (XP) basiert auf einem inkrementellen Ansatz und einem iterativen Vorgehen. Scrum setzt auf feste Zeitrahmen (Time-Boxing), kurze Kundenfeedbackschleifen und klar verteilte Aufgaben und Rollen im Entwicklungsprozess. Regelmäßige Statusmeldungen und die Präsentation von Zwischenergebnissen ermöglichen dem Kunden eine kontinuierliche Leistungskontrolle. Dadurch können sogar im laufenden Projekt noch neue oder veränderte Kundenanforderungen berücksichtigt werden. Fortlaufende Integrations- und Testphasen sichern die Qualität. Auf diese Weise garantiert Scrum eine hochgradig transparente, flexible und ergebnisorientierte Entwicklungsarbeit. Frei skalierbare Strukturen mit einem oder mehreren Scrum-Teams machen die Ausgestaltung und Erweiterung vereinbarter Projektziele wortwörtlich von Sprint zu Sprint möglich.
Ulrich Parthier: Wie erfolgt die Leistungserbringung?
Dr. Kay Müller-Jones: Die Leistungserbringung erfolgt nach dem Onsite-Offshore-Modell. Dabei arbeitet beispielsweise ein Onsite-Scrum-Team direkt beim Kunden vor Ort oder in nahe gelegenen TCS-Lieferzentren. Dieser profitiert von kurzen Wegen, der individuellen Beratung in lokaler Landessprache und der umfassenden Branchenkompetenz des Onsite-Teams. Ein oder mehrere Offshore-Scrum-Teams unterstützen das Team vor Ort in der Entwicklungsarbeit. Die Größe des Onsite-Teams und die Aufgabenverteilung zwischen beiden Teams richten sich nach den Anforderungen und Wünschen des Kunden. 
Ulrich Parthier: Ist die App Factory branchenspezifisch und wo liegt ihr Nutzen?
Dr. Kay Müller-Jones: Grundsätzlich basiert jede App Factory jeweils auf den gleichen Grundprinzipien, jedoch wird diese jeweils branchen- bzw. kundenspezifisch ausgerichtet. Im Zusammenspiel von Branchenkompetenz und den effizienten Entwicklungsprozessen können Unternehmen mit Hilfe der App Factory entscheidende Vorteile realisieren und sich so einen signifikanten Vorsprung im globalen Wettbewerb sichern. Lassen Sie mich sechs Vorteile skizzieren:
  • Schnelle, hochwertige Entwicklungsergebnisse, zu geringen Kosten und mit niedrigen Ausschlägen in der Fehlerquote
  • Zuverlässiges Management veränderlicher Anforderungen: Skalierbarkeit bei der Ausgestaltung und Erweiterung von Projektzielen, hohe Flexibilität bei der Umsetzung
  • Reduktion von Komplexität und Risikominimierung: Frühes Prototyping sorgt für Transparenz und Überprüfbarkeit sowie kontinuierliche Verbesserung in den Prozessen 
  • Effektives, auf Flexibilität ausgerichtetes Vertragsausgestaltungsmodell (Agile Contracting)
  • Garantierte Budgettreue bei Abwicklung der Projekte zum Festpreis – selbst wenn anfänglich noch nicht alle Anforderungen bekannt sind oder sich Anforderungen im Projektverlauf verändern
  • Beschleunigter Return on Investment (ROI) im Vergleich zu herkömmlichen Entwicklungsmethoden

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