Need to speed: IT der zwei Geschwindigkeiten

IT-Leiter haben mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen: Sie müssen nicht nur das bestehende IT-Geschäft betreuen, sondern auch Mitarbeiter führen und die IT-Strategien weiterentwickeln. Vielen fällt das sehr schwer, denn sie können nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen. 

Die Ressourcenknappheit erschwert es auch, IT-Innovationen und Trends im Auge zu behalten, um nicht den Anschluss an die Konkurrenz zu verlieren. Mit der Digitalisierung entstehen neue Geschäftschancen, die es zu ergreifen gilt. Häufig mangelt es IT-Abteilungen jedoch an der notwendigen Zeit, um neben der Pflege von Bestandssystemen auch Innovationen voranzutreiben.

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Hilfreich ist es deshalb, neue Wege einzuschlagen und die sogenannte bimodale IT, auch als Two-Speed-IT bekannt, zu etablieren. Kritische Stimmen behaupten, dass dieser Ansatz zu kurz greife und man die IT-Mitarbeiter zweiteilen würde – in einen schnellen und langsamen Arbeitsbereich. Tatsächlich sprechen jedoch folgende Gründe für eine IT der zwei Geschwindigkeiten.

1. Altsysteme pflegen und sukzessive ablösen

Ein Aspekt, der IT-Abteilungen sicherlich daran hindert, Innovationen voranzutreiben, ist die Bestandssystem-Pflege. Darauf entfällt in vielen Unternehmen ein Großteil der verfügbaren personellen Ressourcen und Kosten. Das liegt vor allem daran, dass es sich bei der Bestands-IT oftmals um einen bunten Mix aus Eigenentwicklungen und zugekauften Anwendungen handelt. Außerdem verteilen sich die Systeme über unzählige Plattformen, was in Datensilos und inkonsistenten Datenbeständen resultiert. Viele Unternehmen wollen deshalb ihre heterogenen IT-Systeme ablösen, was jedoch nicht funktioniert, da Altsysteme häufig unternehmenskritische Daten beinhalten, die sorgfältig zu migrieren sind. Durch das Konzept der bimodalen IT entsteht mehr Freiraum für die Pflege dieser Systeme, da sich ein Teil der IT-Abteilung mit der Instandhaltung beschäftigt, während der andere nach Innovationsmöglichkeiten sucht. Um langfristig erfolgreich zu sein, empfiehlt es sich, die Systeme schrittweise abzulösen – was auch Ziel der bimodalen IT ist.

2. Ressourcenknappheit vorbeugen

Viele IT-Abteilungen stoßen an zeitliche und personelle Grenzen – Faktoren, die eine erfolgreiche Digitalisierung unmöglich machen. In vielen Fällen bietet es sich deshalb an, zumindest einen Teil der Projekte an einen externen Dienstleister auszulagern. Dafür ist insbesondere der innovative Teil der bimodalen IT geeignet. Die Gründe hierfür liegen auf der Hand: Während sich der eine Teil der IT auf die Kernaufgaben, also etwa die Pflege der Bestandssysteme konzentriert, beschäftigt sich der Dienstleister mit dem innovativen Part und gibt Anregungen für neue Tools oder beobachtet Trends. Damit können Unternehmen bedarfsgerecht auf die vorhandene Ressourcenknappheit reagieren – der Dienstleister kann im Fall der Fälle einspringen und binnen kurzer Zeit Mitarbeiter zur Verfügung stellen. Das erspart Unternehmen die mühsame Suche nach IT-Fachkräften.

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3. Agilität in Unternehmen fördern

Als besonders wirkungsvoll erweist sich übrigens eine Mischform der Zusammenarbeit: Der Dienstleister übernimmt nicht nur die Verantwortung für ein (Innovations-)Projekt, sondern das Unternehmen stellt eigenes IT-Personal bereit, sodass beide gemeinsam Strategien und Ansätze erarbeiten können. Mittelfristig hat die bimodale IT ein wesentliches Ziel: agile Praktiken und ein innovationsförderndes Mindset auf allen Ebenen der IT zu etablieren. Der bimodale Ansatz ist insbesondere dann geeignet, wenn Unternehmen Produkte und Leistungen sukzessive ersetzen möchte, um damit gleichzeitig Neugeschäft-Potenziale zu erschließen.

Tim NeugebauerTim Neugebauer, Geschäftsführer der DMK E-Business GmbH

 

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