KI: Finanzchefs herausgefordert, aber experimentierfreudig

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Bei KI-Innovationen mitzuhalten ist für leitende Finanzexpertinnen und -experten eine größere Herausforderung als Lieferkettenunterbrechungen, wirtschaftliche Unsicherheit und geopolitische Ungewissheit.

Im internationalen Vergleich sehen Finanzleiter in Deutschland häufiger eine Herausforderung darin, mit den Fortschritten bei KI-Technologien mitzuhalten. Über die Hälfte der hierzulande befragten Unternehmen (54 %) sah darin eins der größten Hindernisse für Finanzleiter in der nahen Zukunft. Unternehmen in Frankreich, den USA, dem Vereinigten Königreich und Irland haben weniger Bedenken bei KI. Dort teilt jeweils nur ein gutes Drittel die in Deutschland vorherrschende Meinung (34 %, 37%, und 35 %). 

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In der Bundesrepublik folgen im Ranking auf die Herausforderungen um KI mit merklichem Abstand Lieferkettenunterbrechungen (45 %), wirtschaftliche Unsicherheit (44 %) und geopolitische Ungewissheit (43 %). Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage von Coupa unter 100 Finanzleitern in deutschen Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 250 Millionen Euro. 

Vertrauen in KI-Regulierungen solide, aber nicht überwältigend

Beim AI Act scheiden sich zwar die Geister, aber insgesamt ist die Zuversicht in den Gesetzgeber beim Thema KI durchaus robust. Knapp die Hälfte (47 %) der Befragten gab an, hierbei „sehr zuversichtlich” und ein gutes Viertel (27 %) „durchaus zuversichtlich“ zu sein. Indes geben sich nur ein knappes Fünftel (18 %) „nicht besonders zuversichtlich“ und lediglich zwei Prozent sehen den Gesetzgeber als gänzlich unfähig bei diesem Thema. Volles Vertrauen hat in Deutschland dagegen jedoch nur ein kleiner Anteil von sechs Prozent. Damit sind die ausländischen Kolleg:innen insgesamt optimistischer: so haben in Großbritannien, Irland und den USA immerhin elf Prozent volles Vertrauen; in Frankreich sind es sogar zwölf Prozent. 

Künstliche Intelligenz verändert Finanzprozesse bereits

Was den Einsatz von KI angeht, lässt sich in Deutschland eine gewisse Experimentierfreude feststellen. Um Kosten einzusparen und produktiver zu sein, wird KI aktuell schon in vielen Finanzbereichen eingesetzt. Am beliebtesten ist hierbei das Liquiditätsmanagement, wofür 38 Prozent der befragten Unternehmen KI verwenden – der höchste Wert im gesamten Ländervergleich. Darauf folgen das Reisekosten- und Spesenmanagement (37 %) und das Lieferantenmanagement (34 %). Ein glattes Drittel (33 %) der Befragten gab außerdem an, KI für die Automatisierung der Kreditorenbuchhaltung und für die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften einzusetzen. 

Wie die Reise mit KI weitergehen könnte, zeigt sich in verschiedenen Anwendungsbereichen. Rund die Hälfte der Befragten sieht einen strategischen Vorteil für die Datenanalyse und den Gewinn von neuen Erkenntnissen (45 %), die Optimierung von Arbeitsabläufen (45 %) und die Betrugserkennung (44 %). Deutlich seltener wurden hier die Vertragsentwicklung (30 %) oder Vertragsverhandlungen (27 %) genannt. 

„Unsere Befragung zeigt, dass deutsche Finanzchefs bereits einen Mehrwert durch Künstliche Intelligenz erzielen. Gleichzeitig treten sie jedoch differenziert und mit kritischem Auge an das Thema heran“, sagt Frank Cappel, Regional Vice President EMEA bei Coupa. „Für Finanzchefs ist es eine wesentliche Herausforderung, mit KI-Innovationen mitzuhalten und deren Potenziale auszuschöpfen. Ständig kommen neue KI-Lösungen auf den Markt, die den Unternehmen unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten eröffnen. Worauf sollten sich CFOs zunächst konzentrieren? Ich schlage vor auf ihre eigene Abteilung, denn in den Finanzabteilungen nimmt KI bereits Fahrt auf: ungenutzte Datenmengen und manuelle Prozesse stellen Treiber dar, ähnlich wie die angespannte Cybersicherheitslage. Es lohnt sich, diese Aufbruchsstimmung zu nutzen und dort anzupacken.“

Methodik

Die Umfrage wurde unter 500 CFOs und Finanzleitern in den USA, Großbritannien, Irland, Frankreich und Deutschland durchgeführt. Die Umfrage wurde online mit einer E-Mail-Einladung zwischen November und Dezember 2023 von Wakefield Research im Auftrag von Coupa durchgeführt.

www.coupa.com/de

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