Neue Studie von NTT DATA: Während CEOs GenAI entschlossen vorantreiben, warnen CISOs vor Sicherheitslücken und veralteter Infrastruktur.
NTT DATA hat seinen Bericht „The AI Security Balancing Act: From Risk to Innovation“ veröffentlicht. Er beleuchtet sowohl die Chancen als auch die Risiken von KI im Bereich Cybersicherheit. Die Ergebnisse zeigen: Beim Management auf C-Level herrscht Uneinigkeit, was die Geschäftsziele und die operative Bereitschaft für den Einsatz von GenAI betrifft.
Der Bericht basiert auf einer Umfrage von NTT DATA unter mehr als 2.300 hochrangigen Entscheidungsträgern im Bereich GenAI – darunter 1.500 C-Level-Führungskräfte aus 34 Ländern. Die Analyse macht deutlich: Während CEOs und andere Geschäftsverantwortliche den Einsatz von GenAI entschlossen vorantreiben, fehlen CISOs und operativen Führungskräften oftmals die notwendigen Vorgaben, die Klarheit und die Ressourcen, um Sicherheitsrisiken und infrastrukturelle Herausforderungen beim Rollout wirksam zu adressieren.
Kluft zwischen den Führungskräften
Nahezu alle Führungskräfte der C-Ebene (99 %) planen in den kommenden zwei Jahren weitere Investitionen in GenAI – 67 % der CEOs sogar in erheblichem Umfang.
Gleichzeitig berichten 95 % der CIOs und CTOs, dass GenAI bereits zu höheren Ausgaben im Bereich Cybersicherheit geführt hat oder führen wird. Ein besserer Schutz vor Bedrohungen zählt laut Unternehmen zu den drei wichtigsten Vorteilen, die sie in den vergangenen zwölf Monaten durch den Einsatz von GenAI erzielt haben.
Trotz dieses Optimismus zeigt sich eine deutliche Diskrepanz zwischen strategischem Anspruch und operativer Umsetzung: Fast die Hälfte der CISOs (45 %) äußert sich kritisch zur Einführung von GenAI. Mehr als die Hälfte (54 %) beklagt fehlende oder unklare interne Richtlinien zur Verantwortlichkeit beim Einsatz von GenAI. Im Vergleich dazu teilen nur 20 % der CEOs diese Sorge – ein klares Zeichen für mangelnde Abstimmung auf Führungsebene.
Obwohl sie dem Rollout von GenAI mit Zurückhaltung begegnen, erkennen die Sicherheitsteams den geschäftlichen Nutzen der Technologie an. Tatsächlich stimmen 81 % der leitenden IT-Sicherheitsverantwortlichen mit negativer Grundeinstellung zu, dass GenAI die Effizienz steigern und sich positiv auf das Geschäftsergebnis auswirken wird.
Unternehmen operativ noch nicht bereit für GenAI
Die Untersuchung legt zudem offen, dass zwischen der Vision des Top-Managements und den tatsächlichen Fähigkeiten der Teams eine kritische Lücke klafft. Zwar sehen sich 97 % der CISOs als Entscheidungsträger in Sachen GenAI, jedoch geben 69 % an, dass ihren Teams die nötigen Kompetenzen im Umgang mit der Technologie fehlen.
Darüber hinaus sagen nur 38 % der CISOs, dass ihre Strategien für GenAI und Cybersicherheit aufeinander abgestimmt sind – bei den CEOs sind es 51 %.
Erschwerend kommt hinzu, dass 72 % der befragten Unternehmen noch über keine formale Nutzungsrichtlinie für GenAI verfügen. Und lediglich 24 % der CISOs stimmen der Aussage voll zu, dass ihr Unternehmen über ein solides Rahmenwerk zur Risikosteuerung bei gleichzeitiger Wertschöpfung verfügt.
Veraltete Technologien bremsen GenAI-Einführung aus
Neben internen Abstimmungsproblemen sehen 88 % der Sicherheitsverantwortlichen veraltete Infrastrukturen als erhebliche Bremse für die geschäftliche Agilität und die Einsatzfähigkeit von GenAI. Die Modernisierung mit IoT-, 5G- und Edge-Computing-Technologien gilt als unerlässlich für künftige Fortschritte.
Um die Herausforderungen zu meistern, setzen 64 % der CISOs auf Co-Innovation mit strategischen IT-Partnern – anstelle isolierter KI-Lösungen. Bemerkenswert ist, dass Sicherheitsverantwortliche bei der Bewertung von GenAI-Technologiepartnern vor allem auf ein End-to-End-GenAI-Serviceangebot achten.
Methodik
Der Bericht basiert auf den Einschätzungen von 2.300 hochrangigen Entscheidungsträgern im Bereich GenAI aus 34 Ländern. 68 % der Befragten gehören der C-Ebene an – darunter CEOs, CISOs, CIOs, CTOs, CDOs, COOs, CCOs, CFOs, CHROs und CSEs. 27 % haben Positionen auf Vice-President-, Head- oder Director-Ebene inne, 5 % sind leitende Manager oder Spezialisten. Die Erhebung wurde im Auftrag von NTT DATA unabhängig von Jigsaw Research, einer global tätigen Strategieberatung für Marktforschung, durchgeführt.
(ds/NTT DATA)