Strategie im Handel

Warum E-Retailer auf das Marktplatzmodell umsteigen

Die Gesundheitskrise hat sich tiefgreifend auf die Verbrauchergewohnheiten ausgewirkt. Angesichts der Schließung von Ladengeschäften, der Verknappung des Angebots in bestimmten Sektoren und der Insolvenz zahlreicher Unternehmen ist der elektronische Handel zu einem Leuchtturm der Hoffnung und Stabilität in einer unruhigen Wirtschaftslandschaft geworden.

Experten sagen, dass die jüngsten Ereignisse dazu geführt haben, dass Unternehmen gezwungen sind, ihre digitale Transformation um mindestens drei Jahre zu beschleunigen, um zu überleben. Eine Online-Präsenz reicht jedoch nicht mehr aus: Bereits seit 2020 wird die Hälfte aller E-Commerce-Verkäufe über Plattformen von Drittanbietern abgewickelt, sodass Marktplätze die wahren Gewinner dieser Verlagerung des Online-Kaufverhaltens sind.

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Marktplätze machen nur 1,5 Prozent der E-Commerce-Websites aus, erwirtschaften aber 50 Prozent des weltweiten E-Commerce-Umsatzes im Jahr 2020. Forrester schätzt, dass ihr Anteil bis Ende dieses Jahres auf 67 Prozent ansteigen wird.

Traditionelle E-Commerce-Akteure stehen am Scheideweg und insbesondere Einzelhändler und E-Retailer überdenken ihre Pläne, um mit globalen Marktplätzen zu konkurrieren und weiterhin die Bedürfnisse ihrer Kunden zu erfüllen. Die richtige Marktplatzstrategie ist dabei von entscheidender Bedeutung.

Der Unterschied zwischen E-Retail und Marketplace

Für das ungeschulte Auge können E-Retail-Shops und Marktplätze recht ähnlich aussehen. In beiden Fällen suchen Kunden online nach Produkten und bestellen sie. Es gibt jedoch ein paar feine Unterschiede zwischen den beiden Modellen.

Im E-Retail ist der Kunde der Käufer, also im B2C-Geschäft der Endverbraucher. Der Verkäufer ist der E-Retailer selbst, der versucht, diesen Kunden allein durch die Marke und die Produkte seines Unternehmens zu gewinnen und zu halten. Der E-Retailer ist für die Verwaltung seines Lagerbestands und die Logistik verantwortlich.

Beim Marktplatzmodell ist der Kunde der Verkäufer. Der Schwerpunkt eines Marktplatzes liegt daher darauf, die Verkäufer mit quantitativen und qualitativen Angeboten zu versorgen, um Kunden anzuziehen und zu binden. Da die Rolle des Marktplatzes die eines Vermittlers ist, erhält er eine Provision auf die Verkäufe, die von den Anbietern, die er beherbergt, getätigt werden. Allerdings muss er selbst weder Lagerbestände noch Logistik verwalten.

Vorteile für E-Retailer, die auf das Marktplatzmodell umsteigen

Erhöhung des Bestands
Kunden mögen zwar an bestimmte Marken gebunden sein, aber sie wollen auch die Möglichkeit haben, Vergleiche anzustellen. Die Bereitstellung eines breiten Spektrums von Marken auf einer einzigen Plattform verringert die Wahrscheinlichkeit, dass Kunden die Plattform für einen anderen E-Retailer verlassen.

Diversifizierung des Inventars
Das Marktplatzmodell ermöglicht es E-Retailern auch, ihr Gesamtangebot zu erweitern, indem sie Produkte integrieren, die sie nicht selbst herstellen. Die richtige vertikale oder horizontale Strategie kann dazu beitragen, einen Marktplatz als Experten in seinem Bereich zu positionieren und so die eigene Reichweite zu erhöhen.

Stärkung der Marke auf internationaler Ebene
Einer der bemerkenswerten Vorteile des Betriebs eines Marktplatzes ist die Möglichkeit, mit minimalem Aufwand international zu expandieren. Dies kann durch die Aufnahme ausländischer Anbieter, die Erstellung lokalisierter Websites und die Anpassung der Zahlungsmethoden an diese neuen Märkte geschehen.

Vertrauensvorschuss nutzen
Eine der häufigsten Sorgen von Online-Käufern ist das mangelnde Vertrauen bei der Eingabe von Zahlungsdaten zum Abschluss eines Kaufs. Verbraucher kaufen eher bei seriösen und vertrauenswürdigen Einzelhändlern. Aber das bedeutet nicht, dass man sich ausschließlich auf seine etablierte Marke verlassen sollte, um die Konversionsrate zu steigern. Marktplätze müssen in der Lage sein, auf die Wünsche ihrer Kunden einzugehen und diese in ein einwandfreies Einkaufserlebnis umzusetzen, um sie als wiederkehrende Käufer zu gewinnen.

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Was es zu beachten gilt

Geschäftsmodell
Die Wahl des richtigen Geschäftsmodells ist ein wesentlicher Bestandteil eines jeden erfolgreichen Unternehmens. Und die meisten E-Retailer haben ihre E-Commerce-Strategie bereits im Griff. Als Drittvermittler müssen sie dieses Modell jedoch anpassen, um die Nutzung der eigenen Plattform zu optimieren, vor allem in Bezug auf die Provisionen.

Logistik
Marktplätze müssen mehrere Liefer- und Preisoptionen vorhersehen und anbieten, aus denen die Kunden wählen können, und es ihnen beispielsweise ermöglichen, ihre Einkäufe in Echtzeit zu verfolgen. Die sorgfältige Auswahl von Fulfillment- und Logistik-Partnern ist ebenfalls ein entscheidender Faktor für den Erfolg einer Multi-Vendor-Plattform.

Rechtliche Aspekte
Marktplätze unterliegen besonderen Vorschriften, da sie vom Gesetz als Finanzintermediäre angesehen werden. Sie müssen obligatorische Identifizierungsprozesse – bekannt als KYC und KYB – einhalten, bevor sie Kunden und Verkäufer aufnehmen, und sicherstellen, dass sie mit den neuesten Zahlungsauthentifizierungsprotokollen vertraut sind.

Zahlungsoptionen
Ein Aspekt, den E-Commerce-Anbieter oft vernachlässigen, sind die Zahlungsoptionen. Das Angebot einer breiten Palette von Währungen, Zahlungsmethoden wie Paypal und Zahlungsaufschublösungen wie Buy Now Pay Later (BNPL) trägt nachweislich zur Kundengewinnung und -bindung bei. 

Mit dem richtigen Partner gelingt der Umstieg

Professionelle Payment-Dienstleister erleichtern die Expansion von E-Retailern mit professionellen Marktplatz-Zahlungserweiterungen. Daraus ergeben sich einige wertvolle Vorteile für Onlinehändler:

Verkäufer und Kunden mit Leichtigkeit verwalten

  •  E-Retailer legen Verkäufer und deren E-Wallets flexibel an, um die Verwaltung von Geldern und Auszahlungen zu vereinfachen.
  • Damit bieten sie ihren Verkäufern und Kunden eine optimierte Erfahrung und können gleichzeitig den generierten Traffic nutzen, indem sie ihren Kunden mehr Produkte anbieten.
  • Spezielle Konnektoren ermöglichen beispielsweise einen schnelleren Go-to-Market mit Mirakl, vereinfachen die Verwaltung von Verkäufern und automatisieren Auszahlungen, um den wachsenden Geschäftsanforderungen gerecht zu werden.

Den richtigen Payment-Workflow für das eigene Unternehmen gestalten

  • Langjährig erfahrene Experten helfen Onlinehändlern dabei, den idealen Zahlungsfluss für das eigene Unternehmen zu gestalten und unterstützen im Anschluss bei der technischen Umsetzung.
  • Mit den richtigen Tools können E-Retailer ihr Marktplatz-Business starten, ohne die Einrichtung ihrer Frontend-Zahlungen zu beeinträchtigen. Spezialisierte Entwickler-Tools, SDKs und API-Dokumentationen machen es möglich.

Compliance-Aufgaben an Profis auslagern

  • Als zertifiziertes E-Geld-Institut in der EEA können Anbieter wie MANGOPAY die Verkäufer auf dem jeweiligen Marktplatz mit KYC- und KYB-Verfahren verifizieren.
  • APIs helfen dabei, den Prozess zu automatisieren und die weltweite Zusammenarbeit auf ein solides Fundament zu stellen.
  • Bei der Auswahl des richtigen Partners sollten E-Retailer in jedem Fall darauf achten, dass die Verwaltung von Zahlungen und Daten den gängigen Richtlinien wie PSD2, DSGVO und PCI DSS entspricht.

Romain

Mazeries

MANGOPAY -

CEO

Romain Mazeries gründete MANGOPAY im Jahr 2013 als Geschäftsführer, erwarb seine Lizenz bei der CSSF und errichtete den Hauptsitz in Luxemburg. Fünf Jahre später, im Jahr 2018, wurde er zum CEO ernannt und skalierte MANGOPAY über Länder und Teams hinweg zu einem äußerst erfolgreichen Fintech, das kürzlich die Marke
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