Zwischen echten Schnäppchen und Fake-Shops

So sehen Verbraucher am Black Friday nicht schwarz

Black Friday

Der Black Friday hat sich in Deutschland in den vergangenen Jahren zu einem festen Bestandteil des vorweihnachtlichen Einkaufstrubels entwickelt. Viele Händler verlängern den Aktionstag inzwischen auf ganze Wochen.

Die Aussicht auf hohe Rabatte zieht jedes Jahr Millionen Menschen an. Gleichzeitig steigt das Risiko, auf überhöhte vermeintliche Schnäppchen oder sogar betrügerische Angebote hereinzufallen. Juristin Sabine Brandl von der ERGO Rechtsschutz Leistungs GmbH erklärt, worauf es beim sicheren Einkaufen ankommt.

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Wie echte Rabatte erkennbar werden

Der Aktionstag findet jedes Jahr am Freitag nach Thanksgiving statt und fällt diesmal auf den 28. November. Viele Händler setzen auf starke Preisnachlässe, doch nicht jede Reduzierung ist so groß, wie sie erscheint. Häufig verändern Unternehmen vor großen Verkaufsaktionen die Preise, um Ersparnisse attraktiver wirken zu lassen. Wer sich nicht täuschen lassen möchte, prüft Preisverläufe am besten über Vergleichsportale. Dort lassen sich historische Preise über längere Zeiträume nachvollziehen, sodass künstlich angehobene Ausgangspreise schnell auffallen.

Seit 2022 gilt zudem die Omnibus-Richtlinie der EU. Händler müssen bei reduzierten Produkten den niedrigsten Preis der letzten 30 Tage angeben. Diese Regel erschwert Täuschungen und soll für mehr Transparenz sorgen.

Gefahr durch betrügerische Onlineshops

Mit der wachsenden Bedeutung des Onlinehandels nehmen auch Täuschungen zu. Gefälschte Shops präsentieren sich oft wie seriöse Anbieter. Die Betreiber kopieren Design, Produktbilder und manchmal sogar komplette Seiten. Ziel ist es, Zahlungen zu kassieren, ohne Ware zu liefern, und im schlimmsten Fall weitere persönliche Daten zu stehlen.

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Sabine Brandl erklärt, dass gefälschte Shops häufig Gütesiegel imitieren und ausschließlich Vorkasse anbieten. Besonders vorsichtig sollten Käufer sein, wenn ein Anbieter kein Impressum führt oder eine ausländische IBAN nutzt, obwohl der Shop angeblich in Deutschland sitzt. Auch Bewertungen auf unabhängigen Portalen können Hinweise geben. Fällt beim Einkauf erst am Ende auf, dass nur Vorkasse angeboten wird, sollte der Vorgang sofort abgebrochen werden.

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Wie Betroffene richtig vorgehen

Wenn bereits Geld überwiesen wurde, zählt jede Minute. Die Bank kann Überweisungen oft innerhalb der ersten Stunden stoppen. Bei Lastschriften besteht ein Zeitraum von bis zu acht Wochen, um diese zurückzuholen. Auch Kreditkartenunternehmen bieten die Möglichkeit, Zahlungen zu reklamieren. Wichtig ist es, Belege des gesamten Vorgangs zu sichern. Dazu gehören Bestellbestätigungen, Zahlungsangaben und im Idealfall Screenshots des Angebots. Alles zusammen erleichtert im Ernstfall den Nachweis eines Betrugs.

Hilfreich ist der Fakeshop Finder der Verbraucherzentrale. Dort kann die Adresse eines Onlineshops eingegeben werden, woraufhin das Tool zahlreiche Merkmale prüft. Dazu gehören Impressumsangaben, Adressvergleiche mit offiziellen Registerdaten und Bewertungen über bekannte Plattformen. So erhalten Verbraucher in kurzer Zeit eine Einschätzung zur Seriosität eines Shops.

Der Black Friday kann lohnend sein, wenn Käufer aufmerksam bleiben und vermeidbare Risiken erkennen. Wer Preise vergleicht, die Identität von Shops überprüft und sichere Zahlungsmethoden nutzt, reduziert die Gefahr, Betrügern zum Opfer zu fallen.

Pauline

Dornig

Online-Redakteurin

IT Verlag GmbH

Pauline Dornig joined the IT Verlag team as an online editor in May 2020. (pd)
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