Mobile Apps verzeichnen 129 Milliarden Verbraucherausgaben

Mobile Apps

Es sind nur noch wenige Tage bis Weihnachten und schon seit Wochen stürmen Menschen die Kaufhäuser – trotz Inflation und wirtschaftlichen Herausforderungen scheint für einen kurzen Moment wieder alles fast normal zu sein. Doch nicht nur in den Malls herrscht Konsumlust. Auch die mobile App-Landschaft scheint mit ihrem Jahresabschluss deutlich besser aufgestellt zu sein als andere Branchen.

Inklusive der Prognosen für die letzten Tage des Jahres beläuft sich der Gesamtumsatz hier auf stolze 129 Milliarden US-Dollar. Die Umsatzeinbußen betragen hier, im Gegensatz zum gleichen Zeitraum 2021, nur knappe 2 Prozent. Die Daten- und Analyseexpert:innen von data.ai geben in ihrem Year in a review Report tiefe Einblicke in das letzte Jahr und zeichnen das Bild einer Generation, die sich in Zeiten eines immer stärker werdenden wirtschaftlichen Gegenwinds das gängige Smartphone-Verhalten nicht nehmen lässt. 

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Umsatzeinbußen von 2 Prozent: GooglePlay und iOs gleichermaßen betroffen

Der minimale Rückgang der App-Ausgaben hat sich sowohl bei Android- als auch bei Apple-Usern gezeigt, sodass beide Stores gleichermaßen betroffen sind. 83 Milliarden Dollar werden bis zum Jahresende wohl auf iOS-Apps entfallen, während Android-Anbieter auf dem Weg sind, die restlichen 46 Milliarden Dollar zu generieren. Im genauen Verhältnis heißt das, dass 65 Cent jedes ausgegebenen Dollars für Apps in den letzten 12 Monaten von iOS-Nutzern stammt. Allgemein betrachtet ist der Verlust von 2 Prozent nur sehr gering angesichts der externen wirtschaftlichen Herausforderungen. Dennoch kann von einem Abbruch der Wachstumssträhne gesprochen werden, die bis 2022 den Umsatz stets in die Höhe katapultiert hatte.

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Weltweite App-Downloads unterteilt in iOS und Google Play ( Bildquelle: Data.ai )

11 Milliarden Downloads mehr: Android Nutzer:innen suchen nach neuen Apps

Momentan folgt ein App-Hype dem anderen. Für jegliche Bildbearbeitungen, Rezepte, Spiele oder Tools gibt es täglich neue Anwendungen. Der Wettbewerb ist groß und der Andrang noch größer. Denn während die Verbraucherausgaben minimal zurückgegangen sind, haben sich die Downloadzahlen im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozent gesteigert. Im Jahr 2021 wurde ein Anstieg der Downloadzahlen um 8 Prozent auf 140 Milliarden notiert. 2022 sind es fast 151 Milliarden Downloads, sprich ein Zuwachs von ganzen 11 Milliarden. Insbesondere GooglePlay und die Nutzung von Android Smartphones in Schwellenländern gelten als größter Wachstumstreiber dieser Analyse. Sie machen 73 Prozent der diesjährigen Downloads aus.

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Wenn die Schlagzeilen ermüden: Soziale Kontakte und Dating als Gegenpol 

Erst die Pandemie und dann ein Krieg mitten in Europa – was bleibt und uns weiterhin zusammenschweißt, sind soziale Kontakte und der Austausch mit diesen. Genau das zeigt sich auch in den meistbenutzten Anwendungen dieses Jahres. Die sogenannten Breakout-Apps bezeichnen jene Plattformen, die im Gegensatz zum Jahr davor den größten Zuwachs an Downloads, Nutzer:innen, und Verbraucherausgaben generierten. Angeführt werden diese Charts von den Meta-Riesen Instagram und Facebook (Platz 1 und 3), dicht gefolgt von Snapchat auf Platz 5. Die beiden Versionen von WhatsApp (Privat- sowie geschäftlich) liegen auf den Plätzen 7 und 8. Der Internetriese TikTok, der es im Jahr 2022 nicht in die Top 10 der von data.ai untersuchten Apps nach Downloads geschafft hat, ist diesmal auf Platz 9. Bei den Verbraucherausgaben ist die Kurzvideo-Plattform jedoch auf Platz 1 und überholt erstmalig YouTube. Die indische Wiederverkaufsplattform Shopsy von Flipkart schafft es tatsächlich auf Platz 2 der Breakout-Download-Charts weltweit. Der überraschendste Fakt ist der sprunghafte Anstieg von Verbraucherausgaben in Dating-Apps. Während kaum ein Flirt-Portal in den letzten Jahren in den Charts zu finden war, klettert Tinder in 2022 von Platz 6 auf Platz 3 und Bumble auf Platz 7.

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Die Breakout-Charts in Downloads, Verbraucherausgaben und Nutzerzuwachs 2022 vs. 2021 (Bildquelle: Data.ai )

Fazit: Weniger Geld, mehr Flirtlaune

Ja, das Jahr 2022 war ein turbulentes. Und das, obwohl seit Beginn der Pandemie 2019 stetig die Hoffnung auf weniger dramatische Monate wächst. Dennoch oder gerade deshalb scheinen sich User:innen in ihrer Smartphone-Welt wohlzufühlen und hier den Ausgleich für den herausfordernden Alltag zu suchen. Selbst bei steigenden Preisen für lebensnotwendige Dinge wird weiterhin Geld in Flirt-Apps investiert – die Dating-Plattformen Tinder und Bumble haben im vergangenen Jahr einen auffälligen Anstieg bei den Verbraucherausgaben vermeldet. Generell ist der Fokus auf den sozialen Austausch stärker denn je, sodass trotz minimal geringerer Ausgaben für Apps der Andrang auf neue Anwendungen für das Smartphone wächst. Spannend wird es, wenn der Vergleich zu einem minder-Schlagzeilen-dominierten Jahr in der Zukunft herangezogen werden kann. Dann wird sich zeigen, ob wir hier nur von einem Trend sprechen oder sich die Gesellschaft immer noch in Windeseile Richtung einer digitalen (sozialen) Parallelwelt bewegt.

https://www.data.ai/de/

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