Eine rasante Entwicklung: Der Werdegang von Shopify

Bild: justplay1412 / Shutterstock.com

Zwar sind die USA und neuerdings auch China bislang Spitzenreiter, was ihre Vormachtstellung im Bereich IT betrifft, die Informations- und Kommunikationsbranche anderer Länder nähert sich den Riesen aber immer weiter an. Für diese Entwicklung unabdingbar sind Unternehmen, die innovative Produkte entwickeln und mit kreativen Lösungen überzeugen. 

Ein gutes Beispiel für ein solches Unternehmen ist der kanadische Shopsystemhersteller Shopify, ebenso relevant sind aber auch viele sekundäre Dienstleistungen, die genau dadurch ins Leben gerufen wurden, wie etwa Shopify Agenturen. Von solchen Dienstleistungen profitiert indirekt auch der deutschsprachige IT-Sektor.

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Die Redakteure dieser Shopify Agentur haben uns freundlicherweise bei dem Zusammentragen der Hintergrundinformationen geholfen und wir möchten an dieser Stelle einen kleinen Überblick bezüglich der Geschichte und dem Werdegang von Shopify geben.

Red Bull, Budweiser, Tesla

Online-Handel boomt und kann nahezu jedes Quartal wachsende Umsätze verzeichnen. Seit Jahren ist Shopify einer der am meisten gehypten Player im E-Commerce. Das mittlerweile ca. 5.000 Mitarbeiter umfassende Unternehmen verkauft aber gar keine Ware, sondern unterstützt Online-Händler genau dies zu tun. Shopify stellt Händlern eine Shopsoftware mit allen notwendigen Bestandteilen wie Bezahlsystem, Buchführung, Hardware, Versand Marketingtools etc. zur Verfügung. Mittlerweile nutzen über eine Millionen Händler weltweit das Angebot von Tobias Lütke, dem Gründer des Unternehmens. Der überwiegende Anteil der Kunden sind dabei Mittelständler und kleine Unternehmen, aber auch Konzerne wie Red Bull, Budweiser oder Tesla. Das Lütke im Jahr 2020 auf Platz 680 der Forbes-Reichenliste stehen würde, hat er sich 2004 sicherlich selbst nicht denken können. Doch was genau ist Shopify eigentlich genau?

Schnell und unkompliziert am Markt

Bei Shopify handelt es sich um ein sogenanntes All-Inclusive-Shopsystem. Großer Wert wird vor allem auf die flexible Anpassung und Zuverlässigkeit des Systems gelegt. Das Plattform-übergreifende System vereint unterschiedlichste on- und offline Lösungen für Händler in nur einer einzigen Übersicht. Das bedeutet für Unternehmen die Shopify nutzen volle Flexibilität und bietet die Möglichkeit Kunden an jedem zur Verfügung stehenden Point of Sale zu erreichen. Für Online-Händler war es nie einfacher, in nur wenigen Schritten einen eigenen Online-Shop zu erstellen und so direkt am Markt präsent zu sein. Auf einfache Weise lässt sich der Shop auch mit einem stationären Ladengeschäft verknüpfen, um so einen zusätzlichen Absatzkanal für lokale Händler zu schaffen.

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Start im kleinen Rahmen

Ursprünglich wollte Tobias Lütke einen Onlineshop für Snowboards aufbauen, das war 2004. Auf der Suche nach einer passenden Shopsoftware fiel ihm auf, dass die damals angebotenen Lösungen zum einen zu teuer und zum anderen zu komplex und unflexibel waren. In der Annahme, dass es anderen Gründern auch so gehen würde, entschloss er sich eine Alternative Lösung zu entwickeln. Gemeinsam mit seinem Freund Daniel Weinand gründete er dann 2006 Shopify. Anfänglich bestand das Team aus nur fünf Mitarbeitern, die nicht mal ein eigenes Büro zur Verfügung stehen hatten. Sie bastelten an der Seite zwar nicht in einer Garage, der Legende nach aber in einem Coffeeshop. Um Geld zu sparen, soll Lütke gar bei seinen Schwiegereltern eingezogen sein.

Über die Jahre wuchs das Geschäft jedoch gut an, sodass sich Lütke 2010 dazu entschloss, einen Wettbewerb auszurufen. Die Idee war, demjenigen Unternehmer, der auf Shopify in zwei aufeinanderfolgenden Monaten den höchsten Umsatz erzielte ein MacBook Pro zu schenken. Wer weiß, was geworden wäre, wenn es bei diesem Preis geblieben wäre. Ein Freund überzeugte Lütke schließlich den Gewinn auf 100.000 Dollar zu erhöhen, um einen größtmöglichen Erfolg zu erzielen.

Das Konzept ging auf. Im Zuge des Wettbewerbs kamen 1.400 neue Händler auf die Plattform und sorgten für einen immensen Wachstumsschub.

Die Erfolgsgeschichte beginnt

Ab 2010 wurde Shopify mit Wagniskapital ausgestattet, ein Hauptinvestor war die US-amerikanische Beteiligungsgesellschaft Bessemer Venture Partners. Bis zum Börsengang im Jahr 2015 wurden so bereits mehr als 120 Millionen Dollar in Shopify investiert worden. Innerhalb von zwei Jahren, bis 2017, konnte die Aktie anschließend einen Kursanstieg von 588 Prozent verzeichnen, der Marktwert des Unternehmens stieg auf insgesamt 11,6 Milliarden US-Dollar. In besagtem Jahr war die Aktie im kanadischen S&P/TSX Composite Index (vergleichbar mit dem DAX) diejenige mit der zweitbesten Performance. 2019 musste Shopify dann ein Verlustgeschäft einfahren. Das lag aber keinesfalls an sinkenden Umsätzen, sondern an einer sinnvollen Zukunftsinvestition. Lütke kaufte im letzten Jahr die Robotikfirma 6 River Systems für 450 Millionen Dollar, um die Warenlager zu automatisieren. Dies resultierte in einem Gewinnrückgang von 125 Millionen Dollar. Von 2015 bis Mitte 2020 stieg die Gesamtzahl der Händler, die Shopify nutzen von 243.000 auf mehr als eine Million.

Heute ist Shopify das weltweit führende Omnichannel-Shopsystem. Der Erfolg ist nicht zuletzt auch darauf zurückzuführen, dass es so flexibel ist. Es spielt keine Rolle, ob Start-up, schnell wachsendes Unternehmen oder Weltkonzern – Shopify bietet für jede Größe und jede Form des E-Commerce die passende Lösung. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Produkte über einen eigenen Onlineshop, über soziale Netzwerke, Marktplätze oder einem stationären Ladengeschäft vertrieben werden. 

Corona als Antrieb

Es sieht nicht danach aus, als würde die Corona-Krise dem Erfolg einen Abbruch tun. Im April dieses Jahres brachte Shopify seinen eigenen Marktplatz mit dem Namen Shop an den Start. Darüber hinaus ging das Utnernehmen eine Kooperation mit Walmart ein, wodurch Shopify Händler nun auch den Walmart Marketplace als Verkaufsplattform nutzen können. Auch die kanadische Tochtergesellschaft des Schokoladenherstellers Lindt griff im März dieses Jahres auf die Unterstützung der Plattform zurück. Als alle 56 kanadische Geschäfte im Zuge der Corona-Maßnahmen von einem Tag auf den anderen schließen mussten, musste schnell ein anderer Vertriebskanal gefunden werden, denn bis dahin existierte nicht mal die Möglichkeit auf der Webseite des Unternehmens zu bestellen. So schaffte es Shopify innerhalb nur fünf Tagen einen Online-Shop zu realisieren, der Kunden auch die Option bot, die Waren kontaktlos an der jeweiligen Filiale abzuholen. Zwei Wochen vor Ostern war dies die Rettung für einen großen Teil der Schokoladenprodukte.

Im Zuge der Corona-Krise treibt es zudem mehr und mehr Offline-Händler ins Netz, viele davon werden sicherlich ebenfalls Shopify nutzen. Weitere Alternativen die häufig zum Einsatz kommen wären aber auch Magento, JTL oder Shopware. Auch solche Händler, die bislang eher vor einem Online-Auftritt zurückgescheut haben, entscheiden sich aufgrund der derzeitigen Situation für einen Online-Absatzkanal ihrer Produkte. Die Chancen stehen also gut, dass Shopify auch in den kommenden Monaten und Jahren wachsende Gewinne verzeichnen und ähnlich wie die Herausgeber anderer Shopsysteme weiter wachsen kann.
 

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