Umschwung auf dem Krypto-Markt – Wie kam es zum Einsturz?

Der Stablecoin Terra USD fällt von 1 Dollar auf 0.16 Dollar. Dieser heftige Absturz hat Auswirkungen auf den gesamten Krypto-Markt, vor allem auch auf den bekanntesten aller Coins – den Bitcoin. Viele Menschen haben infolgedessen eine Menge Geld verloren.

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Wie kam der Einsturz zustande? Gibt es Verantwortliche? Was sind die Folgen für den Krypto-Markt? Muss man mit weiteren Abstürzen in Zukunft rechnen? Und wenn ja, wie kann man diese eventuell verhindern?

So kam es zu dem Einsturz

UST sind die Stablecoins Terra USD des Terra-Netzwerks. Terra führt daneben auch einen Token namens LUNA. Das System setzt auf einen Marktalgorithmus, der eine Verbindung zwischen dem LUNA-Token und dem US-Dollar herstellt. Dadurch soll der Preis des UST immer genau auf dem eines US-Dollars gehalten werden.

Zunächst waren es nur Gerüchte, dass sich gewisse amerikanische Hedgefonds durch außerbörslichen Handel, sogenannten OTC-Deals, sehr viele UST gekauft haben. Durch den Erwerb der vielen Stablecoins wollten sie wahrscheinlich ein Teil des Ökosystems werden. Die Gerüchte hatten zur Folge, dass Massen von UST auf den Markt geworfen wurden. Dadurch mussten immer mehr LUNA-Tokens geschaffen werden, um den Preis halten zu können. Es folgte eine Kettenreaktion. Aufgrund des immer weiter fallenden Wertes verkauften viele Anleger ihre Stablecoins nun wieder.

Dadurch erlitt sowohl der Stablecoin UST, als auch der LUNA-Token einen Absturz. Die Terra-Foundation wollte etwas dagegen tun und versuchte den UST mit den eigenen Bitcoin-Reserven zu retten. Folglich fiel der Wert des Bitcoins, genau wie zuvor LUNA und UST. Durch die massenhafte Überflutung der Coins, fand ein Umschwung auf dem BTC-Markt, sowie auf dem gesamten Krypto-Markt statt.

Der Unterschied zu Kapital gedeckten Stablecoins

Wie bereits erwähnt setzt Terra auf einen Algorithmus, der LUNA und Dollar verbindet und dafür sorgt, den Preis zu halten. Indem LUNA-Coins entweder gedruckt oder verbrannt werden, soll der Wert des UST bei einem Dollar bleiben. Ein stabiler Markt soll dadurch garantiert werden. In jüngster Vergangenheit hat sich jedoch gezeigt, dass das nur temporären Erfolg hat. Finden größere Marktbewegungen statt, kann sich der Wert nicht so schnell anpassen und endet im schlimmsten Fall in einer Hyperinflation.

Im Gegensatz dazu ist ein Stablecoin wie Theter (USDT) im Hintergrund durch Kapital gedeckt. Dadurch kann für mehr Sicherheit gesorgt werden. Denn für jeden existierenden geminteten Dollar, ist ein echter Dollar auf einem Bankkonto hinterlegt. Das kann und sollte auch regelmäßig geprüft werden. Große Marktbewegungen können sogar abgefedert werden, sollte mal ein Stablecoin wie der USDT einen Einbruch erleiden.

Der kürzliche Vorfall hat gezeigt, dass jeder Stablecoin durch etwas Echtes gedeckt sein sollte. Theter ist dafür ein gutes Vorbild. Eine zusätzliche Absicherung auf dem Krypto-Markt können Security-Token-Offerings bieten. Durch STOs bekommen Stablecoins eine Abdeckung durch reale Sachwerte, wie z.B. Immobilien, Wertpapiere oder Darlehen. Unternehmen haben die Möglichkeit, ihre Anteile in digitale Token umzuwandeln und diese dann zum Verkauf zu stellen.

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Anleger sollten sich ausreichend vorbereiten

Viele Menschen investieren mittlerweile in Kryptowährungen. Dazu zählen nicht nur vermögende Privatanleger oder Unternehmen. Sie sehen eine Chance darin, zukünftig eine Menge Geld mit den erworbenen Coins generieren zu können. Der Absturz des Krypto-Marktes hat einige Menschen um sehr viel Geld gebracht. Anleger, die viele Terra USD gekauft haben, können jetzt nicht mehr allzu hohe Vermögenswerte nachweisen.

Die Terra-Foundation hat nicht viel aus ihren Fehlern gelernt und lässt den Kurs nach erneutem Aufkommen wieder abstürzen. Zunächst sollte sich der Stablecoin erst einmal wieder erholen. Dafür wurde die Terra-Blockchain nach dem Einsturz des UST abgeschaltet. Doch das zeigte keine Wirkung. Der Stablecoin erholte sich nicht, wie erwartet.

Anleger sollten aus dem Absturz der Krypto-Werte lernen. Vor einer Investition in Kryptowährungen und vor allem in Stablecoins sollte ausreichend recherchiert werden. Man sollte sich z.B. darüber im Klaren werden, wie der Unterschied zwischen gedeckten und algorithmischen Stablecoins aussieht. Wenn man danach weiterhin Interesse an algorithmischen Stablecoins hat, sollte man sich den Algorithmus vor einem Investment anschauen. Algorithmen sind in der Regel öffentlich und können online eingesehen werden. Das verringert das Risiko, unwissentlich in Coins zu investieren, die schnell einen Absturz erleben könnten. Denn hätte man sich vor dem Kauf von UST dessen Algorithmus angeschaut, hätte man die Gefahr bereits erahnen und den Kauf noch einmal überdenken können. Zudem hätte die Tatsache, dass man eine Blockchain einfach abschalten kann, ein Hinweis auf die bestehende Gefahr sein können. Für Terra USD-Käufer wäre es sicherlich die bessere Alternative gewesen in einen gedeckten Stablecoin wie Theter zu investieren.

Fazit

Der Einsturz des Stablecoins Terra USD hatte drastische Auswirkungen auf den gesamten Krypto-Markt. Es soll eine Warnung und Lehre für Anleger sein, sicher vor dem Kauf von Krypto genügend zu informieren. Kapital gedeckte Stablecoins und eine Absicherung durch STOs sind die besseren Alternativen für eine Investition. Stablecoins sollten immer durch einen realen Wert gedeckt sein. Das verringert das Risiko zu großen Marktabstürzen. Zukünftig wird sich der Krypto-Markt sehr wahrscheinlich von dem Absturz wieder erholen. Jedoch kann man sich nie sicher vor einem erneuten Einsturz sein. Anlegern sollte klar sein, dass es immer ein Risiko für Marktbewegungen geben wird. Die Frage ist nur, wie gut man in Zukunft darauf vorbereitet sein wird.

Maximilian Schmidt, CPI
Maximilian Schmidt, CPI

Maximilian

Schmidt

CPI Technologies -

Geschäftsführer

Maximilian Schmidt ist CEO von CPI Technologies. Die Firma entwickelt die NFT-basierte Digital Identity Produkte und ist außerdem spezialisiert auf Software-Entwicklung in den Bereichen Blockchain, Finanzen und KI sowie Marketing und Fundraising.
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