Business Case Blockchain

Blockchain ist mehr als nur Bitcoin, das dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Doch was ist konkret zu tun, wenn Unternehmen den Einsatz der Technologie planen? Welche Risiken gibt es? Ralf Reich und Saurabha Sahu von Mindtree haben einige Tipps, worauf man achten sollte, wenn man mit Blockchain Erfolg haben will.

Über neue Technologien wird viel und gern geredet, über die Chancen und Möglichkeiten, die sie bieten, oder gar wie sie die Welt verändern werden. Das ist auch im Fall von Blockchain nicht anders, viele Visionen kursieren um die verschlüsselten Blöcke, bis hin zur Digitalisierung ganzer Staaten. Doch Visionen sind das eine, Managern und Unternehmern geht es natürlich auch um wirtschaftlichen Erfolg. Sie müssen sich die Frage stellen, wie man neue Technologien nutzen kann, um den eigenen Geschäftserfolg weiter zu optimieren.

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Cui bono?

Die Blockchain ist natürlich auch kein Stein der Weisen des 21. Jahrhunderts, sie bietet viele Möglichkeiten, doch sind auch diese endlich. Einem Hype hinterherzulaufen und irgendetwas mit Blockchain zu machen, weil es gerade jeder tut und im Trend ist, wird wenig Ergebnisse bringen. Stattdessen sollten Unternehmen genau prüfen, ob die Technologie zu ihrem Geschäftsmodell passt und ob sich die Implementierung einer eigenen Blockchain-basierten Lösung im Rahmen ihrer Digital-strategie lohnt. Fällt diese Einschätzung positiv aus, können weitere Planungsschritte erfolgen. Ein effektiver Fünf-Stufen-Plan kann etwa so aussehen:

1. Ziele identifizieren

In einem ersten Schritt sollten mögliche Einsatzgebiete für Blockchain gründlich analysiert werden, unter Einbeziehung verschiedener Abteilungen. In gemeinsamen Workshops können interessante Ideen entwickelt und Problemfelder identifiziert werden. Anschließend sollte die Marktfähigkeit von potentiellen Produkten oder Lösungen eingeschätzt werden, um dann Schlüsselinitiativen nach Priorität gewichten zu können. Am Ende dieser ersten Phase steht die Auswahl eines Blockchain-Projektes, das im Rahmen eines Pilotversuchs umgesetzt wird.

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2. Einen Prototyp entwickeln

Um diesen Prototyp zeit- und ressourcensparend Realität werden zu lassen, empfiehlt es sich mit einem erfahrenen Blockchain-Dienstleister zusammenzuarbeiten. Aus der Funktion des Versuchsobjekts lassen sich wertvolle Informationen über positive und negative Aspekte der neuen Technologie gewinnen. Diese Erkenntnisse sollten nun mit allen relevanten Stakeholdern geteilt werden. Außerdem sollte zu diesem Zeitpunkt mit der Ausarbeitung einer Markteinführungsstrategie begonnen werden.

3. Eine Beta-Version deployen

Jetzt wird es konkret: Es werden Architekturen konstruiert und Prozesse definiert, die das Pilotprojekt zum Laufen bringen. In einer geschützten Umgebung, aber trotzdem unter realen Bedingungen getestet, lassen sich weitere Erkenntnisse gewinnen, die es erlauben, das Potential des Prototypen besser auszuschöpfen. Auch hier können Unternehmen auf die Erfahrung und das Knowhow von IT-Partnern zurückgreifen.

4. Produktionsnetzwerke aufbauen

Wenn die vorherigen Schritte positiv verlaufen sind, kann man nun daran gehen, das Pilotprojekt zu einem marktreifen Produkt weiterzuentwickeln und seine Einführung mit gezieltem Marketing vorzubereiten. Auch wenn das Produkt schon vertrieben wird lässt es sich durch agiles Testing weiter verbessern. Resultate sollten gemessen und in schnellen Feedback-Schleifen an die Entwickler zurückgeschickt werden.

5. Netzwerke ausdehnen und monetarisieren

Wenn die Blockchain-Technologie gut mit einem Produkt harmoniert, ist der Zeitpunkt gekommen, um über ihren Einsatz auch an anderer Stelle nachzudenken. Weitere Produkte können in das Blockchain-Netzwerk eingebunden, oder eine Lösung kann durch Skalierung erweitert werden. Wenn Blockchain erst einmal im eigenen Unternehmen angekommen ist, bietet sich auch die Möglichkeit, bereits existierende Produkte und Lösungen damit zu optimieren.

Keine Change ohne Risiko

Neben all den Möglichkeiten hat auch Blockchain, wie jede neue Technologie, Risiken. Bisher gibt es noch kaum gesetzliche Regelungen diesbezüglich. Für Unternehmen ist heute noch nicht abzusehen, inwieweit der Gesetzgeber Blockchain-Anwendungen in Zukunft regulieren wird. Vermutlich wird es Bestimmungen irgendeiner Art geben, die Transaktionen in Peer-to-Peer-Netzwerken regulieren. Doch um verbindliche Standards zu definieren ist es vermutlich noch zu früh, denn Blockchain befindet sich noch in der Entwicklung und verschiedene Impulse von vielen Seiten gestalten diese gerade so lebendig.

Fazit: Nicht zu ignorieren

Egal ob Fan oder Kritiker, aktuell kommt niemand mehr in der Digital Economy darum herum, sich mit Blockchain auseinanderzusetzen. Ob es ihnen das Risiko wert ist, auf die neue Technologie zu setzen, müssen Unternehmen individuell beurteilen. Doch wer jetzt einsteigt, für den besteht die Change zum Pionier zu werden und die Entwicklungen der nächsten Jahre entscheidend zu prägen.

Autor: Ralf Reich, Head of Continental Europe und Saurabha Sahu, Senior Business Analyst, Mindtree
 

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