Frei zwischen den Clouds bewegen

Cloud-Services überzeugen durch Flexibilität, Skalierbarkeit und vor allem Kostenvorteile. Viele IT-Administratoren schätzen jedoch die Transparenz und Kontrolle bei On-Premise-Lösungen. Wie können Unternehmen dennoch Cloud-Dienste nutzen, um ihre Geschäftsziele zu erreichen und dabei den Schutz von personenbezogenen Daten gewährleisten? 

In dem sie sich mit dem Cloud-Ausstieg, dem Clexit, beschäftigen – erklärt Peter Wüst, Senior Director of Emerging Solutions & Innovation Group EMEA bei NetApp

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Warum sich erst bei einer Clexit-Strategie der Wert der Daten voll entfaltet

Was haben 6Wunderkinder und Snapchat gemeinsam? Beide sind erfolgreiche Startups, die fest an einen Cloud Service Provider gebunden sind. 6Wunderkinder mit ihrer App Wunderlist setzte auf AWS. Microsoft kaufte später die Aufsteigerfirma. Die App wurde in der AWS Cloud entwickelt und ist stark mit den Services verbunden und ihre Daten lassen sich nicht einfach zu Microsoft Azure verschieben. Bei Snapchat kann sich Google zurücklehnen. Denn das seit 2017 börsennotierte Unternehmen zahlt satte 400 Millionen US-Dollar im Jahr dafür, dass es die Cloud-Plattform von Google nutzt. Auch beim Instant-Messaging-Dienst vergaß man, einen möglichen Cloud-Exit am Anfang in die Strategie mit ein zu beziehen.

Unternehmen bleiben flexibel und bewahren sich ihre Unternehmensfreiheit, wenn sie in der Lage sind, Daten zwischen den Hyperscalern zu bewegen. Sie geraten nicht in die Falle eines Vendor-Lock-in. Erhöht ein Cloud-Anbieter die Preise, können sie im Zweifel zum kostengünstigeren Dienst wechseln. Eine Strategie zum Cloud-Exit – dem Clexit – zahlt sich aus, um den Weg von der Private Cloud in die Public Cloud – oder umgekehrt – zu gehen. Nötig ist zudem die Fähigkeit, auch innerhalb unterschiedlicher Clouds verschiedener Anbieter Daten flexibel hin- und herzuschieben. Zu all dem ist ein einheitliches Datenformat der Schlüssel.

DSGVO-Anforderungen: Zugang und Datenschutz führen in die Hybrid Cloud

Eine Hybrid Cloud stellt für viele die einzig reale Option dar, skalierbare wie kostengünstige IT-Ressourcen aus der Cloud zu beziehen. Schließlich sitzen nicht alle Unternehmen an einem Cloud-Hotspot, weshalb viele mit Netzwerklatenzen und Signallaufzeiten zu kämpfen haben. Millisekunden an Verzögerungen reichen aus, um Anwendungen zu verlangsamen, was wiederum Nutzern mehr Geduld abverlangt, die nicht alle aufbringen.

Ein Unternehmen sollte aber nicht nur aus diesem Grund gut überlegen, welche Anwendungen und Daten es in die Cloud verschiebt. Insbesondere die Datenlocation gewinnt entscheidend an Bedeutung, um die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) bis Mai 2018 umzusetzen. Der regelkonforme Umgang mit personenbezogenen Daten von EU-Bürgern schließt ein, zu entscheiden, welche Daten das Land oder das Gebäude beziehungsweise überhaupt das eigene Netzwerk verlassen dürfen.

Wer beispielsweise eine gesetzeskonforme Auftragskette in einem Drittland etablieren will, hat Transparenz zu schaffen. Es muss klar sein, wo Daten über EU-Bürger aus Kunden- und Lieferantendatenbanken oder HR-Systemen gespeichert und verarbeitet werden. Gefahren für Datenschutzverstöße bergen zudem Informationen, die Nutzer über Cloud-Dienste teilen. An der Stelle empfiehlt es sich, ein ausgereiftes Überwachungstool wie NetApp OnCommand Insight einzusetzen. Das deckt Vendor-übergreifend automatisiert Unregelmäßigkeiten auf und macht das Nutzen von IT-Ressourcen transparent. So ist das Tool in der Lage, Zugriffsrechte zu klären. 

Die Lösung für die nötige Flexibilität und DSGVO-Konformität liegt für viele Unternehmen in einer Hybrid- und Multi-Cloud. In der Hybrid Cloud betreibt eine Anwenderfirma eine eigene Cloud-Infrastruktur, die sie je nach Bedarf durch Rechenleistung, Speicherplatz oder andere Services von einem Public Cloud-Anbieter ergänzt. Eine Multi Cloud zeichnet sich dadurch aus, dass ein Unternehmen mehrere Cloud-Anbieter – wie etwa Amazon, Oracle, Microsoft, OpenStack und VMware – für verschiedene Anwendungen nutzt.

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Einheitliches Verwalten von Plattformen

Erst mit einer vollständigen Datenportabilität zwischen den Clouds lassen sich Cloud wie Daten voll nutzen. Dem steht jedoch die Praxis entgegen, dass Cloud Service Provider eigene Plattformen, Protokolle und Technologien einsetzen. Nur durch die Clexit-Fähigkeit gelingt es, schnell die Daten an den richtigen Ort zur richtigen Zeit zu bringen. Einheitliches Managen, Übertragen und Formatieren von Daten reduziert hierbei den Aufwand drastisch. Standardisiertes Übertragen ist die Basis, um unkompliziert Daten zwischen Clouds der jeweiligen Applikationen zur Verfügung zu stellen. Ein einheitliches Datenformat beschleunigt das Bereitstellen, denn das Anpassen der Anwendungen an die Umgebung entfällt. Mit der NetApp Data Fabric erhalten Anwenderfirmen genau die zentrale Datenmanagement-Plattform, die sie brauchen, um verschiedene Clouds – seien es interne im eigenen Rechenzentrum, bei einem Service Provider gemanaged oder bei einem Hyperscaler wie AWS, Azure, SoftLayer oder anderen – miteinander zu verbinden und echte hybride Clouds zu bauen. 

Die Frage nach dem perfekten Cloud-Einstieg stellt sich heute nicht mehr. Wer an skalierbarer, flexibler und kostengünstiger Konsistenz interessiert ist, beschäftigt sich bereits beim Einstieg mit dem Clexit. Das Ausstiegszenario gehört zwingend in eine umfassende Cloud-Strategie, die man entwickeln muss, bevor die erste Anwendung in die Cloud verlagert wird. Solch ein Vorgehen verhindert, sich in die Abhängigkeit von einem Hyperscaler zu begeben. 

Im klassichen Datacenter sind regelmäßige Disaster-Fall-Tests zwingend notwendig, um sicherzustellen, dass im Falle eines Falles die Verfügbarkeit der IT Dienste gewährleistet bleibt. In der Cloud Welt müsste ein Clexit regelmäßig getestet werden.

 

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