Die Messenger-App WhatsApp hat eine neue Funktion eingeführt, die mit Hilfe künstlicher Intelligenz Chatnachrichten zusammenfasst.
Entwickelt wurde sie auf Basis der hauseigenen Lösung Meta AI. Nutzer*innen erhalten so eine kurze Übersicht über ungelesene Nachrichten, ohne alle Inhalte einzeln durchgehen zu müssen.
Der neue Dienst mit dem Namen „Message Summaries“ wird derzeit schrittweise für englischsprachige Nutzer*innen in den USA freigeschaltet. Eine weltweite Ausweitung auf andere Sprachen und Regionen soll im Laufe des Jahres folgen.
Ziel ist es, den Überblick in Chats mit vielen Nachrichten zu erleichtern. Die Zusammenfassungen sollen einen kompakten Eindruck vom Inhalt vermitteln, bevor man sich der kompletten Konversation widmet.
Datenschutz steht im Vordergrund
Die Nutzung der Funktion ist freiwillig und standardmäßig deaktiviert. Nutzer*innen können sie gezielt einschalten und dabei auch steuern, für welche Chats sie aktiviert wird. Ein zentrales Element dabei ist die sogenannte „Private Processing“-Technologie, die WhatsApp im April vorgestellt hatte.
Diese Technik ermöglicht die Verarbeitung von KI-Anfragen in einer sicheren Cloud-Umgebung, ohne dass Inhalte von Nachrichten offengelegt werden müssen – weder für Meta noch für WhatsApp selbst. Die Kommunikation zwischen Nutzergerät und Server erfolgt über eine geschützte Verbindung namens Oblivious HTTP (OHTTP), innerhalb einer abgesicherten Umgebung, der Trusted Execution Environment (TEE).
WhatsApp betont: „Niemand sonst im Chat sieht, dass du eine Zusammenfassung der ungelesenen Nachrichten erstellt hast.“ Der Schutz der Privatsphäre bleibe somit jederzeit gewahrt.
Kontext: Sicherheitsbedenken gegenüber WhatsApp
Die Einführung der neuen Funktion erfolgt in einem sensiblen Moment. In den USA hat das Repräsentantenhaus WhatsApp kürzlich auf eine Liste von Anwendungen gesetzt, die auf dienstlich genutzten Geräten nicht mehr erlaubt sind – aus Sicherheitsgründen.
Mit „Message Summaries“ schlägt WhatsApp einen neuen Weg ein, um KI-gestützte Funktionen nutzerfreundlich und datenschutzkonform in seine Plattform zu integrieren. Trotz anhaltender Kritik im politischen Raum zeigt der Meta-Konzern damit, dass technische Innovationen und Datenschutz sich nicht zwingend ausschließen müssen.