Künstliche Intelligenz verändert zunehmend die Welt der Videospiele. Gegner, die flexibel auf Handlungen reagieren, oder virtuelle Welten, die sich laufend anpassen, sind längst keine Zukunftsvision mehr.
KI verspricht dadurch abwechslungsreichere und spannendere Spielerfahrungen.
Wunsch nach fairen Rahmenbedingungen
Gleichzeitig sorgt der Einsatz von KI für Diskussionen rund um Fairness im Gaming. Einer Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom zufolge sprechen sich 72 Prozent der befragten Gamer in Deutschland dafür aus, den Einsatz von KI durch Spielerinnen und Spieler zu regulieren. Die Argumentation erinnert an den Sport: Dort soll ebenfalls sichergestellt werden, dass niemand durch unerlaubte Hilfsmittel einen unfairen Vorteil erhält.
Interessanterweise wäre jedoch mehr als ein Drittel (37 Prozent) selbst bereit, KI einzusetzen, um sich Vorteile zu verschaffen.
Neben Regeln für den fairen Einsatz wünschen sich viele Gamer auch mehr Transparenz. Zwei Drittel (66 Prozent) befürworten eine klare Kennzeichnung, wenn ein Gegner im Spiel von KI gesteuert wird. Gleichzeitig zeigt die Befragung: Über die Hälfte (54 Prozent) hat Lust, häufiger mit KI-Verbündeten zusammenzuspielen oder gegen KI-basierte Widersacher anzutreten.
„KI kann die Spielerfahrung auf vielfältige Weise bereichern – eine transparente Kennzeichnung ist aber entscheidend, um den Spielspaß zu erhalten“, betont Bitkom-Experte Felix Ansmann.
Blick in die Zukunft
Viele Spielerinnen und Spieler sehen in der Technologie großes Potenzial für die kommenden Jahre. Knapp sechs von zehn Befragten (56 Prozent) gehen davon aus, dass KI das Gaming grundlegend verändern wird.
Besonders spannend: Rund ein Drittel wünscht sich die Möglichkeit, mithilfe von KI eigene Welten zu erschaffen (34 Prozent) oder sogar selbst Spiele zu programmieren (30 Prozent). Hier zeigt sich, dass KI nicht nur für Entwicklerstudios interessant ist, sondern auch neue kreative Freiräume für Gamer eröffnen könnte.
Die Studie verdeutlicht: Künstliche Intelligenz wird im Gaming ambivalent wahrgenommen. Während sie für mehr Dynamik, Kreativität und Personalisierung sorgt, bleibt die Frage der Fairness ein zentrales Thema. Zwischen Faszination und Skepsis liegt also ein Balanceakt, den Entwickler, Spieler und Verbände künftig gemeinsam gestalten müssen.