USA

Cyber-Manager soll Geheimnisse an Russland verkauft haben

Festnahme

Ein ehemaliger Manager der Cyber-Sparte des US-Rüstungskonzerns L3Harris steht unter Anklage, Betriebsgeheimnisse für 1,3 Millionen US-Dollar an einen russischen Abnehmer veräußert zu haben.

Das US-Justizministerium hat Anklage gegen Peter Williams erhoben, der als General Manager bei Trenchant, der Cyber-Abteilung von L3Harris, beschäftigt war. Dem Australier wird vorgeworfen, zwischen April 2022 und Juni 2025 insgesamt sieben Geschäftsgeheimnisse zweier Firmen entwendet zu haben. Dabei habe er gewusst und beabsichtigt, dass diese außerhalb der USA – konkret an einen Käufer in Russland – weiterverkauft werden sollten.

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Spezialist für offensive Cyber-Fähigkeiten

Die veröffentlichten Gerichtsdokumente (via TheRegister) nennen keine Details zu den gestohlenen Geheimnissen. Williams’ Arbeitgeber Trenchant entwickelt nach eigenen Angaben Cyber-Waffen und bezeichnet sich als weltweite Autorität für Computer-Netzwerk-Operationen und Schwachstellenforschung. Das Unternehmen bietet Endpoint-Intelligence-Lösungen zur Unterstützung nationaler Sicherheitsoperationen an, eine Umschreibung für offensive Cyber-Technologien wie Zero-Day-Exploits und Überwachungswerkzeuge.

Auf der Firmenwebsite hebt Trenchant hervor, dass ein großer Teil der Arbeit nicht öffentlich sei. Man arbeite ausschließlich mit ausgewählten Kunden zusammen, die dieselben ethischen Standards teilten, insbesondere Regierungsbehörden, Verteidigungseinrichtungen und Strafverfolgungsorgane alliierter Staaten. In der Anklageschrift werden weder Trenchant noch L3Harris Verfehlungen vorgeworfen.

Umfangreiche Vermögensbeschlagnahme gefordert

Williams hatte seine Position als Direktor bei Trenchant am 23. Oktober 2024 angetreten und kündigte laut britischen Behördenunterlagen am 21. August. Zusätzlich zur Anklage wegen Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen beantragen die Bundesanwälte die Beschlagnahme umfangreicher Vermögenswerte: ein Wohnhaus in Washington D.C., 22 Armbanduhren verschiedener Luxusmarken (Rolex, Tag Heuer, Apple), eine hellblaue Handtasche von Louis Vuitton, eine hellblaue Jacke der Marke Moncler, Diamantschmuck von Tiffany sowie sämtliche Kryptowährungsguthaben, die sich auf Konten bei sieben verschiedenen Finanzinstituten befinden.

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Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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