Apple vor Microsoft

Luis PraxmarerLuis Praxmarer, Experton Group, über den Höhenflug von Apple und die Nutzung von iPad und iPhone. 

Apple segelt hoch oben auf einer Welle der Marktakzeptanz der Einführung des 4. iPhones entgegen. Sein iPad Tablet wurde innerhalb von zwei Monaten zwei Millionen Mal verkauft und wird jetzt international lanciert. Der Anbieter hat inzwischen Microsoft überholt und sich als US-amerikanische Technologiefirma mit dem höchsten Börsenwert an die Spitze gesetzt (230,68 Mrd. USD Marktkapitalisierung vs. 224,88 Mrd. USD, Stand 11. Juni 2010): Der Aktienkurs von Apple konnte gegenüber Microsoft in den letzten 5 Jahre eine 600% bessere Wertsteigerung verzeichnen (siehe Grafik).

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Die Wall Street Analysten stellen diesen traurigen Kontrast auch kaum in Frage. Die Bank of America Merrill Lynch informierte ihre Kunden darüber, dass die Zielwerte für Apple hochgesetzt worden wären mit der Begründung, dass der Markt für das iPhone noch lange nicht gesättigt sein; fast zeitgleich senkte Barclays Capital die Zielwerte für Microsoft aufgrund von Bedenken hinsichtlich der mobilen Softwarestrategie von Microsoft, die von der Experton Group im Laufe der letzten Jahre immer wieder kritisiert worden war.

  • Interessant dabei ist, dass das iPad, das eigentlich nicht als Konkurrenz zum Netbook entwickelt worden war, aus Marktsicht mit seinen Verkaufszahlen das Netbook überholt hat. iPad und Netbook Funktionalitäten unterscheiden sich zwar definitiv, doch mit der starken Zunahme von Applikationen, drahtloser Kommunikation und Cloud Computing sind diese Unterschiede anscheinend nicht mehr wirklich relevant. 
  • Apple selbst vermarktet das iPad nicht als Laptop-Ersatz. Doch wenn man sich einmal die Nutzungsszenarien für das iPad anschaut – also E-Mail, SMS und Internetsuchen – wird ersichtlich, dass das iPad einen Markt bedient, der nicht die gesamte Netbook-Funktionalität benötigt bzw. davon ausgeht, dass die neuen Apps einen Großteil der noch fehlenden Funktionen liefern werden.
  • Zudem ist zu beobachten, dass sich die Präferenzen der Verbraucher ändern. Die junge Generation der Nutzer hat zwar in den meisten Fällen ein Mobiltelefon, doch ironischerweise nutzt sie es weniger zum Telefonieren als vielmehr zum Versenden von SMS. Wie kürzlich in der Fachpresse berichtet wurde, will AT&T dem unbegrenzten Versenden von SMS einen Riegel vorschieben; auch das untermauert diese Beobachtung.

www.experton-group.de

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