Studie zeigt: Outsourcing von Entwicklungsprojekten erfüllt selten die Erwartung

software development kleinRund die Hälfte der Unternehmen setzt auf Outsourcing, wenn es um Software-Entwicklungs- und Testing-Projekte geht. Allerdings werden bei 31 Prozent dieser Projekte weder angestrebte Service Level erreicht noch Zeitvorgaben eingehalten. Bei 23 Prozent sind zudem die vorgegebenen Ziele nicht umgesetzt.

So lauten die Ergebnisse einer Untersuchung von Vanson Bourne im Auftrag von Borland, einem Tochterunternehmen von Micro Focus.

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Insgesamt wurden in der aktuellen Studie “The problems of outsourcing application development and testing” von Vanson Bourne 590 CIOs und IT-Leiter in weltweit neun Ländern befragt. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Unternehmen beschreibt einzelne Outsourcing-Projekte bei der Applikationsentwicklung und beim Testing mit Begriffen wie “unüberschaubar”, “verwirrend”, “ein Albtraum” oder “ein totaler Fehler”. Die Mehrheit der Befragten (55 Prozent) konstatiert, dass der Hauptgrund für Verzögerungen oder unzureichende Lösungen im fehlenden Anforderungsmanagement liegt. Das zeigen auch folgende Untersuchungsergebnisse:

  • 81 Prozent der Befragten sind nicht davon überzeugt, dass sie ihre konkreten Anforderungen bei Projektbeginn exakt bestimmen und an die Outsourcing-Dienstleister kommunizieren können
  • Weniger als die Hälfte nutzt ein dediziertes Software-Tool für die Beschreibung der Anforderungen. Die Mehrheit setzt auf Excel-Tabellen oder Word-Dokumente, in denen sie ihre Anforderungen zusammenfassen
  • Nur 37 Prozent glauben, dass sie für das Management sich ändernder Anforderungen während des Outsourcing-Projektes gerüstet sind.

Auch wenn klare Definitionen von Anforderungen und genaue Zeitvorgaben für erfolgreiche Projektdurchführungen eigentlich notwendig erscheinen, sehen 68 Prozent der Outsourcing-Anbieter eine exakte und korrekte Anforderungsdefinition nicht als Grundvoraussetzung bei Projektstart an. Das überrascht nicht, wenn man bedenkt, dass mehr als ein Drittel (37 Prozent) der befragten Unternehmen auch der Meinung ist, dass die Outsourcing-Partner Change Requests während des Projektes zur Erhöhung ihres eigenen Gewinns nutzen. Nahezu alle CIOs (96 Prozent) bestätigen, dass unvorhergesehene Kosten aufgrund von Change Requests entstanden sind, und nur ein Drittel ist der Meinung, dass diese Kosten vom Provider fair kalkuliert werden.

Im Hinblick auf die generelle Beziehung zum Outsourcing-Partner während des Projektes zeigt sich mehr als die Hälfte (53 Prozent) enttäuscht. Insgesamt konstatieren 84 Prozent der Befragten, dass das Outsourcing negative Auswirkungen für das eigene Unternehmen hatte. Genannt wurden hier unter anderem die hohen Kosten (47 Prozent), Verzögerungen bei Produktbereitstellungen (39 Prozent), die Beeinträchtigung der Reputation (25 Prozent) oder Umsatzverluste (12 Prozent).

Dass die Ergebnisse der Auslagerung von Tests und Applikationsentwicklungen unzureichend sind, belegt auch folgende Zahl deutlich: 98 Prozent der befragten Unternehmen bestätigen, dass nach Abschluss der Outsourcing-Projekte noch eine “Nacharbeit” im eigenen Haus erforderlich war.

“Die Untersuchung zeigt ganz klar, dass die relativ schlechten Outsourcing-Ergebnisse vor allem auf ein fehlendes beziehungsweise mangelhaftes Anforderungsmanagement zurückzuführen sind. Das deckt sich auch mit unseren eigenen Markt-Erfahrungen”, sagt Christian Rudolph, Vice President Borland Sales International bei Micro Focus in Ismaning. “Eine exakte Festlegung der konkreten Anforderungen und der damit verbundenen erforderlichen Testszenarien ist aber in unseren Augen absolut unabdingbar, damit sowohl der Kunde als auch der Service-Provider die Projektlaufzeit, -kosten und -risiken akkurat bestimmen kann, und zwar bereits am Anfang des Vertragsverhältnisses. Diese Transparenz ist relativ einfach zu erreichen, wenn ein Software-Tool für das Anforderungsmanagement eingesetzt wird. Borland bietet hier die Lösung Caliber an, mit der Anforderungen erfasst, definiert und strukturiert werden. Damit kann sichergestellt werden, dass die entwickelte Software auch den konkreten Unternehmensbedürfnissen entspricht und termingerecht fertiggestellt wird.”

Die Untersuchung hat Vanson Bourne im August 2013 im Auftrag von Micro Focus durchgeführt. Befragt wurden 590 IT-Verantwortliche in neun Ländern, in Deutschland (100), Frankreich (100), Großbritannien (100), Australien (35), Brasilien (100), Hongkong (15), Neuseeland (15), Singapur (25) und den USA (100). An der Untersuchung beteiligten sich Unternehmen, die Mainframes nutzen und über 500 Mitarbeiter beschäftigen.

www.borland.com

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